Notizen über Ecuador generell 2010
-- Kugelschreiber aus Ecuador schreiben nur zeitweise
-- die kleinen Säckchen vom Früchtekauf oder beim Kauf von
anderen Kleinprodukten sind absolut nicht stabil und reissen
schnell, sind keine Qualität, und es fällt auch schon einmal
oder sogar mehrmals eine Wasserflasche aus der Tüte, weil
die Flasche ein Loch "gemacht" hat
-- Seife ist in den Hotels von Ecuador derart stabil
verpackt, dass man die Verpackung nicht aufreissen kann,
sondern man braucht ein Messer oder eine Schere, denn auch
mit den Zähnen geht es nicht
-- in der Sierra beim Äquator (und Ecuador ist ja unter dem
Äquator, weil es ja Ecuador heisst) muss man unbedingt einen
Hut tragen, um sich keinen Sonnenstich oder Hitzschlag zu
holen
-- beim Autofahren den Blinker stellen ist normal in
Ecuador, auch der Fussgängervortirtt ist meistens normal
-- im mittleren und nördlichen Ecuador (wie in Kolumbien und
in Venezuela) gilt der militaristische Stil, mit Menschen
umzugehen, und alle Verkäufer und Verkäuferinnen schreien
"zu Befehl" ("a la orden"), um das Publikum zum Kauf
anzureizen - ein grausamer Psychoterror.
Hotels in Ecuador
-- zum Teil sind in den Hotels und offiziellen Gebäuden wie
Hotels, Spitäler und Sekretariaten von Ecuador noch
Drehscheibentelefone anzutreffen
-- bei Hotels fehlen Fensterscheiben, oder man kann die
Fenster nicht richtig zumachen, und manchmal fehlt der
Duschvorhang
Auf dem Land
-- Abfall wird auf dem Land wild verbrannt wie im
kriminellen Peru, z.B. in Süd-Ecuador zwischen der Grenze
und Guayaquil innerhalb der Bananenstaudenlandschaft
Überschwemmungen
-- Überschwemmungen auf dem Land sind alltäglich, vor allem
in der Regenzeit, und die Regierung tut nicht viel, um
Seitenkanäle oder Entlastungskanäle anzulegen.
Notizen über Ecuador generell 2012
Schafwolle und der
unerklärlich steigender Wollpreis 2010-2012
Der Wollpreis in Ecuador ist von 2010 bis 2012 um 100% oder
sogar um über 100% gestiegen. Dabei liegen über die Gründe
kaum konkrete Angaben vor. Die "Legalisierung" des Handels
mit der Mehrwertsteuer von 12% erklärt eben nur die 12%, und
88% bleiben ungeklärt. Ein Vertreter des
Industrieministeriums (Ministerio Industrial) gab an,
Ecuador hätte kaum eigene Wolle und fast alle Wolle wie auch
Acryl würden aus Peru importiert. Es hätten sich wohl
illegale Zwischenhändler zwischengeschaltet, die durch ihren
Standort einen eigenen, illegalen Profit machen würden.
Andere Leute sagen anderes: Der Weber Segundo Nuñez aus der
Region Otavalo aus dem Dorf "Tasche" ("La Bolsa") gab mir am
28.4.2012 auf dem Messemarkt von Otavalo an, Ecuador habe in
Ambato vier Wollfabriken und Ecuador exportiere seit 5
Jahren (also seit 2007) Wolle ins winterkalte Chile. Dabei
sei die ecuatorianische Wolle dicker als die chilenische
Wolle, die wohl existiere, aber dünner gefertigt sei. Er
habe den Export ecuatorianischer Wolle nach Chile in Ambato
mit eigenen Augen beobachtet und wisse das.
Nun steigt der Wollpreis aber nicht seit 5 Jahren, sondern
erst seit 2 Jahren, und dieser Preisanstieg ist und bleibt
ein Rätsel. Der steigende Wollpreis drückt alle Weberei in
Ecuador in den Ruin - nachdem der Verkauf schon seit ca.
2004 wegen den Gepäckbeschränkungen der Fluggesellschaften
eingebrochen ist. Irgendwie scheint die Regierung Ecuadors
beim Wollpreis etwas zu verschlafen, obwohl dann durch den
hohen Wollpreis das Kulturerbe der ecuatorianischen
Kunsthandwerk-Weberei mit ihrer Mythologie verlorengeht und
ausgerottet wird. 'Ist ja auch nicht wichtig für die
Wirtschaft, Minen und Öl sind wichtiger....
Lama-Wolle in Ecuador
Ecuador hat gemäss Angaben von Webern auch Lama-Wolle, und
zwar sind die Lamas in Cayanbé, Tabacundo, Cotopaxi und
Chimbonzo. Die feine, peruanische Alpaka-Wolle dagegen ist
in Ecuador nicht anzutreffen.
Fundsachen der Archäologie
ohne Finderlohn - privat verhökert
Fundsachen der Archäologie werden nicht mit Finderlohn
belohnt: Wenn Ketschua-Ureinwohner auf einem Grundstück
antike, archäologisch wertvolle Figuren oder Gefässe oder
sonst was finden, dann muss es bei der Zentralbank (Banco
Central) abgegeben werden. Auch wenn das Fundstück einen
hohen Wert besitzt, gibt es keinen Finderlohn. Dies ist für
die Ureinwohner ein Affront, denn die Banco Central wird von
Mestizen-Katholiken geleitet, und ein Finderlohn wäre
absolut logisch. Und weil es in Ecuador für archäologische
Funde keinen Finderlohn gibt, wird so manches Fundstück dann
privat verkauft und fehlt in den nationalen Sammlungen der
Museen Ecuadors...
Luftqualität ist sehr
gestiegen in Ecuador
Etwas, was mir bei den insgesamt 4 Wochen Ecuador im Jahre
2012 aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass es NIE mehr
nach verbranntem Plastik gerochen hat. Scheinbar hat sich
die Disziplin der Bevölkerung und Müllabfuhr in Ecuador nun
auch auf dem Land durchgesetzt oder wurde dort eingeführt.
Wenn das Ganze mit einem Recycling verbunden ist, dann kann
man Ecuador für diese Organisation der Wiederverwertung von
Rohstoffen sehr gratulieren - im Gegensatz zum kriminellen
Peru, wo bis heute munter Abfall wild am Strassenrand oder
in Flussbetten verbrannt wird.