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Ayacucho: Das Quartier Santa Ana und Beispiele von Kunsthandwerk

Frau Gallardo zeigt einen ihrer gewebten Wandteppiche
            (tejido)  Die Kirche "Santa Ana" mit Vorplatz, Sicht
            vom Dach des Hauses der Familie Gallardo

Fotoreportage von Michael Palomino (März 2007 / 2012)

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Karte / Stadtplan

Karte von Ayacucho mit den Quartieren Santa Ana
                  und Andamarca
vergrössernKarte von Ayacucho mit den Quartieren Santa Ana und Andamarca


Fotos vom Quartier Santa Ana

Jiron M. Astete vergrössernJiron M. Astete

Das Künstlerviertel "Santa Ana" liegt ca. 15 bis 20 Minuten zu Fuss südlich vom Stadtzentrum entfernt. Man läuft den Jiron Grau oder den Jiron Libertad bis zur Brücke über den ausgetrockneten Fluss und dann weiss man, man ist im Quartier Santa Ana. Eine Busverbindung über den Jiron Grau ist selten, über den Jiron Libertad habe ich nie einen Bus fahren sehen. Die Fortsetzung des Jiron Grau am anderen Ende der Brücke ist der Jiron M. Astete. Man läuft so weit, bis der Belag aufhört.
Jiron Caceres, Aufstieg vergrössernJiron Caceres, Aufstieg

Dann geht man den Jiron Caceres hinauf. Fast jedes Haus ist nun schon ein Künstlerhaus. Die Bewohner machen aber keine Werbung, haben keine Aushänge, haben keine Werbetafeln, haben kein Marketing, haben keine "Promotion", haben keinen Schaukasten, sie haben gar nichts. Der Punkt ist: Die Leute im Quartier Santa Ana wissen nicht, wie man Werbung organisiert und haben keine Marketingkurse besucht. Es gibt auch keine Vereinigung oder Sekretariat von Santa Ana. Es gibt gar nichts. Wenn man etwas von dem Kunsthandwerk sehen will, so klopft man an die Tür und fragt, was die Familie für Kunsthandwerk betreibt.

Die Strasse ist steil. Hier kommt kein Bus hoch. Also gibt es keinen Bus, sondern nur Mototaxis und normale Taxis, die aber nicht überall durchkommen, weil der Strassenzustand z.T. derart schlecht ist, dass ein Auto "hängenbleiben" würde.
Jiron
                        Caceres, Eingang zum Haus von Kunsthandwerker
                        Sulca vergrössernJiron Caceres, Eingang zum Haus von Kunsthandwerker Sulca

Am Jiron Caceres ist ein Eingang der Künstlerfamilie Sulca. Die Wandteppiche der Familie Sulca sind weltberühmt. Aber das entscheidende Türschild ist mehrheitlich von Pflanzen überwuchert, so dass man es kaum lesen kann.
Jiron Caceres, Autos schaffen auch diese
                        Steigung vergrössernJiron Caceres, Autos schaffen auch diese Steigung

Am Winkel zwischen Hausfassade und Strasse kann man die Neigung der Strasse abschätzen.
Jiron Caceres, hinter der Mauer sieht man
                        die Kirchturmspitzen vergrössernJiron Caceres, hinter der Mauer sieht man die Kirchturmspitzen

Am Ende des Aufstiegs erscheinen hinter der Stützmauer die zwei Kirchturmspitzen der Kirche von Santa Ana. Dann verschwinden die Kirchturmspitzen wieder und man muss die Blickrichtung ändern.

Plaza
                        Santa Ana, Häuserzeile vergrössernPlaza Santa Ana, Häuserzeile

Die Blickrichtung nach links zeigt eine Häuserzeile mit Häusern mit ein bis zwei Stockwerken. Der Eindruck täuscht ein wenig: Die Häuser haben meistens noch Stockwerke unten dran am Hang. Das von der Strasse aus sichtbare Stockwerk ist nur das oberste.

Der Strassenbelag sind in Zement eingelassenes Kopfsteinpflaster, damit die Autos nicht schnell fahren können. Für Velofahrer / Fahrradfahrer ist es nicht sehr angenehm...
Plaza
                        Santa Ana, Eingang zum Kunsthandwerker Sulca vergrössernPlaza Santa Ana, Eingang zum Kunsthandwerker Sulca

Die Familie Sulca hat viel für die Reputation des Quartiers Santa Ana getan, aber es wurde bis heute z.B. kein zentrales Sekretariat organisiert das wüsste, wer wo was produziert.
Plaza Santa Ana, Tochter von
                        Kunsthandwerker Sulca am Hauseingang vergrössernPlaza Santa Ana, Tochter von Kunsthandwerker Sulca am privaten Hauseingang

Die Bewohner von Santa Ana haben etwas Gemütliches: Sie mauern sich öfters kleine Bänke vor das Haus, wo sich jedermann und jederfrau ausruhen und ein Schwätzchen abhalten kann. Das zeugt von einem Urvertrauen, das an anderen Stellen der Stadt schon nicht mehr existiert.
Plaza Santa Ana, das Haus der Familie
                        Gallardo, Kunsthandwerker vergrössernPlaza Santa Ana, das Haus der Familie Gallardo, Kunsthandwerker

Das Haus verfügt über mehrere Stockwerke und war bis 1980 ein kleines Hotel. Mit Ausbruch der Terror-Zeit in den 1980-er Jahren brach der Tourismus zusammen und die Familie baute das leere Hotel in Ausstellungsräume um. Heute könnte man das Hotel wieder einrichten, aber es fehlen 5000 Soles (ca. 2000 Franken), denn Möbel sind in der Sierra sehr teuer, weil das Holz in der Sierra rar ist, und weil die Leute arm sind und meistens kaum Möbel haben, so dass auch kaum Occasionsmöbel zu haben sind.
Plaza Santa Ana, das Haus der Familie
                        Gallardo, Reklameschild
vergrössernPlaza Santa Ana, das Haus der Familie Gallardo, Reklameschild

Auch das Reklameschild der Familie Gallardo wird von Pflanzen so verdeckt, dass man es suchen muss. Es fehlt das Denken im Reklamebereich und im Marketingbereich.
Frau Gallardo zeigt einen ihrer gewebten
                        Wandteppiche (tejido)
vergrössernFrau Gallardo zeigt einen ihrer gewebten Wandteppiche (tejido)

Ein solcher Wandteppich ist ca. 3 Monate disziplinierte Arbeit am Webstuhl.

Familie Gallardo, Plazuela de Santa Ana Nr. 105  Ayacucho, Perú,  Tel. 0051-(0)66-31 12 15.
Erst jetzt sieht man die Kirche richtig,
                        die Kirche "Santa Ana" vergrössernErst jetzt sieht man die Kirche richtig, die Kirche "Santa Ana"
Das Haus neben der Familie Gallardo vergrössernDas Haus neben der Familie Gallardo

Dieses Haus mit seinen hohen Stangen auf dem Dach wartet auf den Bau einer weiteren Etage, wenn genug Geld gespart ist.
Der Nachbar zeigt einen seiner Wandteppiche
                        (tejido) vergrössernDer Nachbar Honorato zeigt einen seiner Wandteppiche (tejido)

Auch dieser Wandteppich ist ca. 3 Monate Arbeit am Webstuhl.

Honorato Oncebay Coras, Plazuela de  Santa Ana Nr. 42, Ayacucho, Perú
Die Kirche "Santa Ana" mit
                        Vorplatz, Sicht vom Dach des Hauses der Familie
                        Gallardo vergrössernDie Kirche "Santa Ana" mit Vorplatz, Sicht vom Dach des Hauses der Familie Gallardo

Hinter der Kirche am Hang sind noch weitere Häuser mit Künstlerfamilien, die aber z.T. nur über Fusswege erreichbar sind. Man glaubt es kaum, dass in solch ärmlichen Häusern Kunsthandwerk betrieben wird.

Die Menschen bräuchten eine Koordinationsstelle, aber sie wissen nicht, wie man das macht, da niemand von Werbung oder Marketing eine Ahnung hat.
Aussicht von "Santa Ana" aus auf
                        Ayacucho 01
vergrössernAussicht von "Santa Ana" aus auf Ayacucho 01

Aussicht von "Santa Ana" aus auf
                        Ayacucho 02
vergrössernAussicht von "Santa Ana" aus auf Ayacucho 02


Weitere Fotos

Familie Gallardo

Alejandro Gallardo, Visitenkarte
vergrössernAlejandro Gallardo, Visitenkarte, Plazuela de Santa Ana 105  Ayacucho, Perú,
tel. 0051-(0)66-31 12 15 alexandrog9@hotmail.com

Alejandro Gallardo am Webstuhl
vergrössernAlejandro Gallardo am Webstuhl

Alejandro (Vater) und Alexander (Sohn)
                          Gallardo mit Wandteppich
vergrössernAlejandro (Vater) und Alexander (Sohn) Gallardo mit Wandteppich

Alejandro Gallardo hat ein kleines Hotel in seinem Haus, aber mit viel Diskothek und Ruhe gibt es in diesem Haus leider nicht.



<Der Teppich auf dem Foto ist mit meiner Frau zusammen gemacht, aus Alpaca-Wolle, 120 auf 90 cm, 280 Dollar;
ein Teppich 1,65 auf 1,20 m kostet 500 Dollar. Wir haben auch Teppiche aus Schafwolle
mit einem durchschnittlichen Preis von 150 Dollar, das Standard-Mass von 1,65 auf 1,20 m kostet 220 Dollar.>


Am Ende aber kam dann doch heraus, dass die Gallardo-Familie ganz und gar nicht in Meditation mit ihren Teppichmustern arbeitet, sondern die arbeiten mit viel Diskolärm und somit leben sie wie die primitiven Peruaner mit Diskothek Tag und Nacht und das ist wirklich nichts Spezielles. Die Familienmitglieder sind wild wie die grosse Mehrheit der Peruaner-Schweine. Und entsprechend sind nur Gäste gefragt, die gerne Disco haben.

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