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Anden von Peru: Mantaro-Tal 02a: Die Geschichte der Wankas / Huancas+Expansion der Wari Kap.1-3 - Chronologie
(Wankamayo-Tal / Huancamayo-Tal - Region Wancayo / Huancayo, in den Anden von Peru)

1) Altsteinzeit - 2) Entwicklung der Kultur der Wankas - 3) Expansion der Wari / Huari

1) Altsteinzeit (Paleolitikum) - 2) Entwicklung der Kultur der Wankas / Huancas - 3) Expansion der Wari / Huari - Tabelle: Chronologie des Mantaro-Tals (Huancamayo-Tal) - Nachtrag: Historische Namen des Mantaro-Tals - GESCHICHTE - Wariwillka - Sonnenuntergang des Verwaltungszentrums - FUNDE

Mantaro-Tal: gelbes Getreidefeld   Mantaro-Tal: Ruinen von Wariwillka   Peruanische Pfefferbäume in einem Tempel   Karte mit dem
                    Mantaro-Tal mit Huancayo, Zentrum der Wancas /
                    Huancas
Mantaro-Tal: gelbes Getreidefeld [1] - Mantaro-Tal: Ruinen von Wariwillka [3] - Peruanische Pfefferbäume in einem Tempel [5] - Karte mit dem Mantaro-Tal mit Huancayo, Zentrum der Wancas / Huancas

Untersuchung von Herbert Salas für AylluMedia Cooperativa de la Imagen (2000)

aus: http://www.huancainos.com/periodoswanka.htm (2019 existiert die Webseite nicht mehr im Internet, deswegen wird sie hier präsentiert)

präsentiert von Michael Palomino (2019)

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Die Geschichte der Wankas / Huancas: 1) Altsteinzeit (Paleolitikum)

aus: Herbert Salas; http://www.huancainos.com/periodoswanka.htm (2019 existiert die Webseite nicht mehr im Internet)

Altsteinzeit (Paleolitikum)

[Fruchtbares Tal seit ca. 10.000 Jahren bewohnt - der Callavayauri-Mensch in der Chopi-Höhle]

Die Bevölkerung der Vorzeit, die sesshaft wurde, wählte als Siedlungsorte die Ufer der Flüsse. Die Landwirtschaft als Lebensgrundlage war hier leicht möglich mit einer hohen Fruchtbarkeit der Erde in dieser Mulde, die hier durch die Flüsse das Mantato-Tal hatte entstehen lassen, das war im Pelistozän, und das alles mit einem begünstigenden Klima. So war hier seit langer Zeit seit ungefähr 10.000 Jahren schon menschliche Besiedlung möglich, wie uns die Funde zeigen. In der HÖHLE CHOPI wurde der CALLAVAYAURI-MENSCH gefunden, am linken Ufer des Cunas-Fluss (Provinz Chupaca), diese Studien wurden danach von Frau Dr. Rosa Funes durchgeführt.

Daneben wurden auch Reste von Holz, Knochen, Müll und Steinen, Pfeilspitzen, Splittern und Gräbern gefunden.

[Jäger und Sammler - Zwergkamele seit 4000 Jahren gezüchtet]

Herr Dr. Ramiro Matos beginnt, Überreste der Jäger-Sammler-Kulturen zu finden, dies sind die Gesellschaften, die noch keine Gesellschaftsklassen kannten, die sich zuerst breitmachten, und zwar in den niedrigen, ländlichen Räumen von Junín, Jauja, Concepción und Huancayo. Darüber hinaus beweist er, dass die Domestizierung der Zwergkamele [Lamini] in den Hoch-Zonen bereits vor 4000 Jahren vonstatten ging.

Antropologe und Archäologe Dr. Ramiro
                    Matos Mendieta   Funde aus der Vor-Inkazeit aus Huancayo  
Antropologe und Archäologe Dr. Ramiro Matos Mendieta [6] - Funde aus der Vor-Inkazeit aus Huancayo [7]


[Beziehungen des Mantaro-Tals zur Küste und zum Urwald - Küstenmuscheln als Schmuck]

Vor 3000 Jahren, als sich der Mensch hier niederließ, war er bereits mit den Völkern der südzentralisierten Küste verbunden. Nach Untersuchungen aus den 1970er Jahren hätten auch einige der Urwaldvölker wirtschaftliche und soziale Beziehungen zu dieser Region gehabt.

Es wurden Reste von Schalentieren und Produkten aus anderen ökologischen Zonen wie Baumwolle und Chili gefunden. Die Landwirtschaft soll sich vor 3000 bis 4000 Jahren ausgebreitet haben. Die ersten Dörfer mit Zuchtpflanzen befanden sich um die Quellen und an den Ufern der Flüsse (Pirwapuquio, Coto Coto, Ataura, Pultuquia). Dr. Galvez Duran fand im Süden des Tals einige rot bemalte Küstenmuscheln, die als Schmuck verwendet wurden und aus der Prägezeit der Küste stammen. Die ältesten Dörfer sind mit der Prägezeit der Küste verwandt (San Blas, Kotosh).

In der Zeit der regionalen Blüte (1. Jahrhundert nach 0) breitete sich die Kulturen aus, die der Warpa von Huamanga, die der Caja von Huancavelica, und die der Pasco von Junin. Die erste Besiedelung fand in der südlichen Talzone statt, am linken Ufer des Chancha-Fluss.

In der frühen Zwischenzeit existierten gemäss Tolsomp bereits eine ganze Reihe von Häuptlingen, die blutsverwandt waren und gleichzeitig Handelsbeziehungen unterhielten.

Steinhacken.

Steinfragmente von der Größe einer Handfläche, die die Bauern heute "kleine Hacken mit Schultern" (hachitas con hombros) nennen.

Die Angaraes (Leute aus Huancavelica) nennen die Wankas abschätzig als "maquirumis" (Wankas mit Steinhänden)

Tabelle: Chronologie im Mantaro-Tal

Jahr

Zeitperiode

Chronologie, Cheramik

Archäologische Stätten

1532
1450

Spätes Horizontal (Horizonte Tardío)

W
a
n
k
a

Fase III

Chucchus, Sausa, Hatunmarka, Ninacanya

400
900

Späte Zwischenzeit (Intermedio Tardío)

Fase II

Ninacanya, Hatunmarka, Tunanmarka

Fase I

800
600

Mittleres Horizontal (Horizonte Medio)

Calpish

Ninacaya, Tukupata

550
0
-100

Frühe Zwischenzeit (Intermedio Temprano)

Usupuquio

Ninacanya, Tukupata, Puywan,

San Lorenzo, Tingo, San Juan Pata

-200
-600

Frühes Horizontal (Horizonte Temprano)

Cochachongos

San Juan Pata

Pirwapuquio

Ataura, Sincos, San Juan Pata

-700
-1500

Beginn (Inicial)

 

San Juan Pata

-2000
-5000

Vorkeramik (Precerámico)

?

San Juan Pata

-6000
-8000

Steingeräte (Litico)

?

Tutanya

 

[Das Mantaro-Tal war einmal ein See]

Einige haben behauptet, dass das Mantaro-Tal einst ein großer See gewesen sein könnte, der sich entlang des gegenwärtigen Mantaro-Flussbeckens erstreckte. Der Beweis wäre, dass die gefundenen Städte und Colcas ausschließlich in den hohen Teilen der Hügel gebaut worden zu sein scheinen. Sie wurden häufig bei Ausgrabungen gefunden, samt Materialien des Quartärs voller organischer Reste lakustrinischen (Uferleben) Ursprungs.

Ein weiterer Hinweis darauf ist eine Legende aus der Gegend von Jauja, um diesen Prozess zu erklären. Es ist die LEGENDE VOM AMARU.

[Siedlungen Pirwapuquio, Shaqui, Huamancaca, Tinyari]

Die Siedlungen Pirwapuquio, Shaqui, Huamancaca und Tinyari wurden in natürlich wasserführenden Gebieten erbaut und sind Beispiele für die Chavin-Steinzeit (Litikum), dann kam das Frühe Horizontal (Horizonte temprano) 1300 v. 0.

[Wankas, Taramas, Chinchaycochas]

Zusammen mit den Wankas, die dem Wasserlauf des Mantaro-Flusses nach Norden folgten, entwickelten sich während dem Zweiten Regional weitere zwei Kulturen: Die Taramas, und die Chinchaycocha. Sie unterschieden sich von den Wankas durch verschiedene Arten der Behausung. Beide waren Handelsvölker mit gegenseitigem Produkteaustausch.




Die Geschichte der Wankas / Huancas: 2) Die Entwicklung der Wanka-Kultur / Huanka-Kultur

aus: Herbert Salas; http://www.huancainos.com/periodoswanka.htm (2019 existiert die Webseite nicht mehr im Internet)

Die Entwicklung der Wanka-Kultur / Huanka-Kultur

Mantaro-Tal:
                                    gelbes Getreidefeld Huancayo im
                                    Mantaro-Tal, Luftaufnahme
Mantaro-Tal: gelbes Getreidefeld [1] Huancayo im Mantaro-Tal, Luftaufnahme [9]

Die Wanka-Kultur hat einen langen und einzigartigen Prozess hinter sich. Während ihrer Entwicklung hatte sie soziale und wirtschaftliche Kontakte mit Produkteaustausch mit den chavinoiden Kulturen, Nazca, Wari-Tiwanaco, Chincha und Wancho (Lima) Yauyos.

Die Wanka-Kultur hat eine Persönlichkeit entwickelt, die sich im architektonischen Stil widerspiegelt mit ihren Zitadellen, mit ihren Arbeitsinstrumenten, die direkt mit der entwickelten Landwirtschaft in Zusammenhang stehen, mit 1000en Colcas bzw. Getreidespeichern aus der Vor-Wari-Zeit, die auf den Berggipfeln verteilt sind, vor allem die Gipfel um das Mantaro-Tal. Ungefähr 6000 Colcas sind Beweis für das Volumen und die Kapazität der von den Wankas entwickelten und ausgetüftelten Landwirtschaft. Alle Einflüsse der zentralen Küsten- und südlichen Bergkulturen kamen hier in diesme Tal zusammen, so dass das Tal eine üppige Produktion an Ressourcen erreichen konnte.



Tabelle: Entwicklungszeiten der Wanka-Kultur
Chavinoid 10 000 v. 0
1. Regional 3000 v. 0
Expansion Wari 600
2. Regional 1200
Klassisches Andinum 1460

[Wankas: Landwirtschaft - Zucht von Zwergkamelen - zweckmässige Keramik - einfaches Geschirr]

Die Wirtschaft basierte auf der Landwirtschaft. Eine Gruppe nord-"amerikanischer" Gelehrter hat ausserdem ein hohes Ausmass an Domestizierung von Zwergkamelen und Kamelidenzucht in den Hochbergen (Altinas) festgestellt. Gemäss Dr. Ramiro Matos und diesen Gelehrten war die Keramik dort eher zweckmässig. Das Geschirr war einfach, von häuslichem Charakter, also nicht rituell wie bei der Keramik der Chimu-, Chavin-, Nasca- oder Mochica-Kultur.

Antropologe und Archäologe Dr. Ramiro
                    Matos Mendieta   Gefässflöte, möglicherweise Wanka-Kreamik
Antropologe und Archäologe Dr. Ramiro Matos Mendieta [6] - Gefässflöte, möglicherweise Wanka-Kreamik [8]

[Tauschhandel: Keramik gegen Lebensmittel]

Die Wari (Ayacucho), die in rauen Gegenden lebten, wo Peruanischer Pfefferbaum und Tuna-Früchte produziert wurden, oder die Nazca-Paracas, die in den Wüsten der Mittel- und Südküste lebten, suchten nach einem Austausch ihrer Keramik gegen Brotprodukte. Sie betrieben mit ihrer Keramik Tauschhandel.

Maske im
                  Mantaro-Tal
Maske im Mantaro-Tal [2]




Die Geschichte der Wankas / Huancas 3) Die Expansion der Wari / Huari - Chronologie

aus: Herbert Salas; http://www.huancainos.com/periodoswanka.htm (2019 nicht mehr in Internet auffindbar)


DIE ERWEITERUNG DER TIAHUANACOIDEN WARI-KULTUR

Zwischen dem 7. und 10. Jahrhundert unserer Zeitrechnung fand die Expansion der tiahuanakoiden Wari-Kultur statt, deren Zentrum die Stadt Wari, Ayacucho, war. Diese Expansion, die sich im Norden bis nach Piura und im Süden bis nach Arequipa und Cuzco erstreckte, beeinflusste maßgeblich die architektonischen Muster und Keramikstile, wobei der religiöse Aspekt mit der Ankunft des Gottes APU KON TICSE WIRACOCHA im Vordergrund stand. Die tiahuanacoide Wari-Kulturströmung erreicht das Tal um das 7. Jahrhundert. Unter deren Einfluss kommt es zu einem erheblichen Bevölkerungswachstum im südlichen Gebiet, und die Merkmale der oben genannten Kultur setzen sich durch, ja werden zum wichtigsten Kulturzentrum des Tals.

Ruine der
                      Zitadelle Wariwillka 08, dicke, rechteckige
                      Hauptmauern 02   Ruine der Zitadelle
                      Wariwillka 08, dicke, rechteckige Hauptmauern   Ruine der Zitadelle
                      Wariwillka 09, Durchgang und Sicht auf einen Hof
                      (früher war das wohl ein grosser Saal) 

Ruine der Zitadelle Wariwillka 08, dicke, rechteckige Hauptmauern [22,18] - Ruine der Zitadelle Wariwillka 09, Durchgang und Sicht auf einen Hof (früher war das wohl ein grosser Saal) [19]
Ruine der Zitadelle
                      Wariwillka 10, Korridor mit hohen Mauern   Ruine der
                      Zitadelle Wariwillka 11, Mauern mit Korridor und
                      Hofplatz   Ruine der Zitadelle Wariwillka
                      13, Innenhof mit Löchern
10, Korridor mit hohen Mauern [20] -  11, Mauern mit Korridor und Hofplatz [21] - 13, Innenhof mit Löchern [23]


"Es gab im Mantaro-Tal und in Wariwillka einheimische Gesellschaften, die bereits eine intensive Landwirtschaft entwickelten. Als die Wari-Kultur in dieser Gegend ankommt, findet sie eine große Maisproduktion, sie hatte die Hacke erfunden. Für viele Gelehrte gründeten die Wari während ihrer Expansion diese Populationen, aber für mich gab es kein Wari-Reich, sondern eine Wari-Kultur, die diese Hypothese unterstützte, und diese Hypothese wird von der Tatsache gestützt, dass man hier im Tal nie irgendwelche lokal hergestellte, rituelle oder zeremonielle Keramik gefunden hat, die von den Wari beeinflusst worden wäre." (*)


Mantaro-Tal: Ruinen von Wariwillka 01    Mantaro-Tal: Ruinen von Wariwillka 03   Ruine Wariwillka 04,
                        ein Wasserloch (Ketschua: puquio)   Ruine Wariwillka 05
                        Wasserloch (puquio), Sicht von oben  
Mantaro-Tal: Ruinen von Wariwillka 01
[3] - 03 [13] - Ruine Wariwillka 04, ein Wasserloch (Ketschua: puquio) [14] - 05 Wasserloch, Sicht von oben [16]


Wariwillka ist das berühmteste archäologische Gebiet mit der größten Tradition im Mantaro-Tal. Es liegt 8km südlich der Stadt Huancayo, am rechten Ufer des Chanchas-Fluss. Die Erzählung besagt, dass sich hier das wichtigste Heiligtum und politisch-handelstechnische Verwaltungszentrum der Wancas befand. Es besteht under anderem aus einem Zentralgebäude und einer heiligen Wasserquelle.

Mantaro-Tal: Ruinen von Wariwilka 02  Die Ruine der Zitadelle
                      Wariwillka 05, grosse Aussenmauer   Ruine Wariwillka 07, ein Wasserloch
                      (Ketschua: puquio), Sicht an der Oberfläche     Der Mantaro-Fluss mit Wäldern und Feldern
Mantaro-Tal: Ruinen von Wariwilka 02 [4] -
Die Ruine der Zitadelle Wariwillka 05, grosse Aussenmauer [15] - Ruine Wariwillka 07, ein Wasserloch (Ketschua: puquio), Sicht an der Oberfläche [17] - Der Mantaro-Fluss auf der Höhe von Wariwilka mit Wäldern und Feldern [11]

Video: Wariwillka Parte 1.flv (9'37'')

Video: Wariwillka Parte 1.flv (9'37'')
https://www.youtube.com/watch?v=x2GtgDtU_Ks - YouTube-Kanal ayllumediaperu (hochgeladen 8.9.2011)

Vídeo von Herbert Salas mit dem
                    Titel "Wariwillka - heiliges Wasser der
                    Wankas" ("Wariwillka - agua sagrada de los
                    Wankas")

Vídeo von Herbert Salas mit dem Titel "Wariwillka - heiliges Wasser der Wankas"
("Wariwillka - agua sagrada de los Wankas") [24]




GESCHICHTE

Das Heiligtum

Es hat alle Merkmale der Wari-Kultur. Es ist viereckig, von rauer Form mit unregelmäßigen Steinen. Aufgrund der Ausgrabungen kann bestätigt werden, dass das Zentralgebäude während der Besetzung durch die tiahuanakoiden Wari, Wanka und Inca bis zu dreimal renoviert wurde. Dabei wurden Portale geschaffen, andere abgedeckt, Wände hinzugefügt, wobei die ursprüngliche Technik und Architektur beibehalten wurden.


Wariwillka

Was war Wariwillka eigentlich?

WARI=WASSERQUELLE
WILLKA=HEILIG

Dieser Bau der Epoche des Mittleren Horizonts ist für viele Gelehrte der Tempel, das Verwaltungszentrum des Mantaro-Tals. Um dieses Zentrum wurde eine Zitadelle mit einem regelmässigen Grundriss errichtet, die unter der heutigen Dorf Wari begraben geblieben ist.
Man kann also sagen, dass der Wariwillka-Tempel zum Zweck der Eroberung und Erweiterung unter Verwendung der Religion als Mittel gebaut wurde. In jüngster Zeit hat eine Studie von Dr. Motta gezeigt, dass dies auch heute noch ein wichtiger Handelspunkt ist, da Lama-Hirten aus den Huancavelica-Gebieten auf ihrem Handelsweg in den Dschungel die Nacht im Dorf Wari verbringen, und die für die Benutzung der Quellen auch bezahlen.

Archäologe David
                    Motta   Die
                    Ruine der Zitadelle Wariwillka mit dem Archäologen
                    David Motta auf der Mauer     
Archäologe David Motta [10] - Die Ruine der Zitadelle Wariwillka mit dem Archäologen David Motta auf der Mauer [25]

Keramik aus
                    Wariwillka 01   Keramik aus Wariwillka 02, Amphore mit
                    Gesicht   Keramik aus
                    Wariwillka 03, Krug mit Ausfluss oben und seitlich
                    in Mundform
Keramik aus Wariwillka 1 [26] - 2: Amphore mit Gesicht [27]; 3: Krug mit Ausfluss oben und seitlich in Mundform [28]


Der Untergang des Verwaltungszentrums

Als das Wari-Reich im dreizehnten Jahrhundert zerfiel, kam es zu einem regionalen Aufschwung, der eine technologische Revolution in der Landwirtschaft auslöste und neue Werkzeuge, den Bau von Kanälen und neue Lagersysteme für Lebensmittel zur Folge hatte. Der Norden des Tals gewinnt an Bedeutung und lässt Wariwillka als religiöses und Pilgerzentrum allein.

In den heutigen Gebieten von Jauja und Concepción werden große Städte gebaut. In der Inka-Zeit wurde Sausa zur wichtigsten Enklave oder Tambo, die für die Expansion des Reiches von entscheidender Bedeutung war.
Spätere, aufeinanderfolgende Erweiterungen wie die der Inkas würden ihre Zerstörung anordnen und während der Eroberung zur vollständigen Zerstörung des Tempels durch die Austreiber von Aberglauben (Extirpadores von Idolatrías) führen, wie der [Jesus-Fantasie]-Priester Valverde im 15. Jahrhundert.


FUNDE - [Entdeckung von Machu Picchu 1911 - archäologische Welle in Huancayo ab 1920 - 1931 wird Wariwillka gefunden]

Um das Jahr 1920 fanden sich im Tal einige einflussreiche Personen zusammen, angestossen durch die archäologischen Entdeckungen wie Machu Picchu. Sie begannen, nach archäologischen Stätten zu suchen. Viele davon waren bereits bekannt, z.B. in der Altina-Zone von Jauja, wie auch die Zitadellen. Aber der berühmte Tempel von Wariwillka war noch nicht gefunden worden.

Dieser Tempel wurde bereits von Cieza de León und vielen anderen Chronisten erwähnt. Und auch Informationen von Don Jerónimo de Silva, dem Gründer von Huancayo, bezogen sich auf diesen Tempel.

Gemäss den Chronisten gründete im Jahre 1925 eine Gruppe führender Persönlichkeiten von Huancayo unter Leitung von Federico Galvez Durán die Erste Archäologische Gesellschaft von Huancayo mit dein einzigen Ziel, den Tempel zu entdecken. Sie entdecken eine Reihe Ruinen wie Patancoto, Kullkus, Chaclas und Ullacoto, aber sie finden Wariwillka nicht.

Sie bestehen auf die Arbeit, so die Erzählung in der Zeitung "Diario" von Galvez Durán, es war der 25. Januar 1931 um 2 Uhr nachmittags, da finden sie den Hinterhof und die Peruanischen Pfefferbäume, von denen Cieza de León gesprochen hatte, und fahren mit den Mitteln ihrer Zeit mit ihren archäologischen Arbeiten fort.

Galvez Durán hatte die Südmauer in der Nähe der Wasserquelle gesichtet, und vom Rest fand er während der ersten Ausgrabungen nur die Fundamente. Dabei notierte er sich die Stufen und die Peruanischen Pfefferbäume (molles) auf.

Gigantischer
                                Peruanischer Pfefferbaum in der
                                Zitadellenruine von Wariwillka 1 Gigantischer Peruanischer Pfefferbaum
                            in der Zitadellenruine von Wariwillka 02
Gigantischer Peruanischer Pfefferbaum
                            in der Zitadellenruine von Wariwillka 03
Gigantischer Peruanischer Pfefferbaum in der Zitadellenruine von Wariwillka 1 [5], 2 [29],3 [30]

[Die Fundstücke im Galvez-Duran-Museum]

Er [Galvez Durán] fand Überreste der Ayacucho-Zeit, aus der tiahuanakoiden Inka-Zeit und aus der Wanka-Zeit. Zahlreiche Gegenstände aus Keramik und Goldschmiedekunst wurden gesammelt und dem lokalen Museum und der Schule Santa Isabel de Huancayo gestiftet, die zusammen die Sammlung des Galvez Duran-Museums bilden.

[In Huancayo gibt es mehrere Museen, wo archäologische Funde der Wanka-Region ausgestellt sind].





Chronologie des Mantaro-Tals (Huancamayo-Tals)

8000 v.0 Erste Menschen siedeln im Tal

1. Jahrhundert n.0 Erweiterung der Warpa-Kulturen aus Huamanga, Caja aus Huancavelica und erste Ansiedlungen von Hirten und Sammlern und aus dem Formativ.
Sie installieren den Handelsaustausch mit der Süd- und der Mittelküste.

800 n.0 Expansion und Ankunft des tiawanacoiden Wari-Reiches im Tal.
Ankunft des Gottes APU KON TICSE WIRACOCHA.
Der Schöpfergott Wiracocha
                    (wira=Energie, cocha=Lagune)  
Der Schöpfergott Wiracocha (wira=Energie, cocha=Lagune) [12]

850-1150 n.0 In der Mitte des Zeitalters Mittlerer Horizont findet der Bau des Tempels statt und wird offiziell als Pacarina (Herkunftsort) definiert

1200-1400 n.0 Zeit des kulturellen Höhepunkts der Wanka und Verfall des Wari-Reiches.
Templi (el templi) verliert an Bedeutung und die Verwaltungszentren ziehen in andere Gebiete des Tals, wobei immer ein wichtiges religiöses Zentrum bleibt.

1450 n.0 Erweiterung der Inka-Kultur und Zerstörung des Heiligtums [Wariwillka] durch Manco Inca.

1572 n.0 Invasion der Spanier im Tal. Erneute Zerstörung der Wariwillka-Zitadelle
durch den [Jesus-Fantasie]-Priester Valverde, ein Austreiber von Götzendiensten. 300 Eingeborene arbeiteten 3 Monate lang, um die Zitadelle zu begraben.

[1572-1920 Die Zitadelle wird mit Erde aufgefüllt und wird eine Terrasse. In der Folgezeit auf dieser Terrasse ein neues Dorf "Wari" angelegt].

1920 Die Chroniken, die von Wariwillka sprechen, beginnen zu kursieren.
Es ist die Zeit großer archäologischer Funde wie Macchupicchu in Cuzco (Iram Bingam).

1925-1931 Erste Ausgrabung der Zitadelle von Wariwillka

1925 In Huancayo wird erstmals eine Archäologische Gesellschaft gegründet, um die berühmte Ruine zu finden. Es werden gefunden: Patancoto, Ullacoto, Chaclas.

1931 Der Archäologe Federico Galvez Durán findet schlussendlich den "grossen Stein" und die Peruanischen Pfefferbäume, von denen Pedro Cieza de León gesprochen hatte. Die Ausgrabungen und die Sammlung von Überresten wird fortgesetzt.

1944 Tod von Galvez Durán
Tello Devoto, Schüler des Archäologen, beginnt eine Spendenkampagne, aber ohne Erfolg.

1959 machen Luis Lumbreras, Ramiro Matos, Ladrón de Guevara, Isabel Flores und einige Marcos-Studenten mit der oberflächlichen Keramiksammlung weiter und veröffentlichen einige Werke.

1960 Ramiro Matos verweist auf dem 2. Geschichtskongress für historisch-militärische Studien auf die WANKA-Kultur.
Isabel Flores arbeitet monografisch an Wariwillka.

1960-1970 Dank der Unterstützung des Direktors der INC, José Maria Arguedas, und der Bemühungen des Präsidenten des Senats wird erfolgreicher Schritt gemacht, um mit der Restauration von Wariwillka zu beginnen.

Das Standortmuseum wird konsolidiert, die Familien, die auf der archäologischen Stätte lebten, werden mit Unterstützung der Bauerngemeinde Wari umgesiedelt.
Die Ausgrabungsarbeiten werden wieder aufgenommen, sie werden mangels Abkommen unterbrochen, so dass die Stätte verlassen wird.
eine völlige Aufgabe verursachen.

1971-1980 Zum INC gehören neue Spezialisten wie Waldemar Espinoza und Augusto Cruzat, die sich mit Hilfe von Ingenieuren von SINAMOS für die Planung der Anlage und die Pläne der Ruine interessieren.

1986 Wiederaufnahme der Ausgrabungsarbeiten.

1995 Der Provinzrat von Huancayo und die Junin-Region nehmen die Verhandlungen mit den Siedlern wieder auf und der Platz des Wari-Volkes wird komplett wiederhergestellt

Ergänzung: Die historischen Namen des Mantaro-Tals

Jatunmayo-Tal - Huancamayo-Tal - Guadiana-Tal - Xauxa-Tal / Jauja-Tal - Pari-Tal - Huaypacha-Tal - Oroya-Tal - Mantaro-Tal [web01]

mayo=Ketschua: Fluss

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Quellen
[web01] sin autor: http://huancaminantes.blogspot.com/2009/03/el-valle-del-mantaro.html

Fotoquellen
[1] Gelbe Felder im Mantaro-Tal: http://www.huancainos.com/periodoswanka.htm
[2] Mantarotal: Maske, Foto aus dem Text: http://www.huancainos.com/periodoswanka.htm
[3] Mantarotal: Ruine Wariwillka 01: foto del texto http://www.huancainos.com/periodoswanka.htm
[4] Mantarotal: Ruine Wariwillka 02: foto del texto: http://www.huancainos.com/periodoswanka.htm
[5] Mantarotal: Peruanische Pfefferbäume in der Ruine Wariwillka, Foto aus dem Text: http://www.huancainos.com/periodoswanka.htm

Video von Herbert Salas mit dem Titel "Wariwillka - heiliges Wasser der Wankas" ("Wariwillka - agua sagrada de los Wankas"), Teil 1
[6] Antropologe und Archäologe Ramiro Matos Mendieta: https://www.youtube.com/watch?v=iBjKSW4-Vps (6'')
[7] Funde aus der Vor-Inkazeit aus Huancayo: INC-Junín inicia proyecto de recuperación de piezas preincaicas halladas durante ejecución de obras (11-03-2010):
https://andina.pe/agencia/noticia-incjunin-inicia-proyecto-recuperacion-piezas-preincaicas-halladas-durante-ejecucion-obras-284574.aspx
[8] Gefässflöte, möglicherweise Wanka-Keramik: Pinterest: https://www.pinterest.es/pin/371335931768136331/;
Boston Museum of Fine Arts (MFA): https://collections.mfa.org/objects/51179
[9] Huancayo im Mantaro-Tal, Luftaufnahme: https://www.youtube.com/watch?v=x2GtgDtU_Ks (4'33'')
[10] Archäologe David Motta: https://www.youtube.com/watch?v=x2GtgDtU_Ks (5'1'')

[11] Mantaro-Fluss mit Wäldern und Feldern: https://www.youtube.com/watch?v=x2GtgDtU_Ks (6'2'')
[12] Der Schöpfergott Wiracocha: https://www.youtube.com/watch?v=x2GtgDtU_Ks (6'54'')
[13] Mantaro-Tal, Ruinen von Wariwillka 03: https://www.youtube.com/watch?v=x2GtgDtU_Ks (7'7'')
[14] Ruine Wariwillka, ein Wasserloch (Ketschua: puquio) https://www.youtube.com/watch?v=x2GtgDtU_Ks (7'29'')
[15] Die Ruine der Zitadelle Wariwillka 05, grosse Aussenmauer: https://www.youtube.com/watch?v=x2GtgDtU_Ks (7'34'')
[16] Ruine Wariwillka, ein Wasserloch (Ketschua: puquio) mit Sicht von oben: https://www.youtube.com/watch?v=x2GtgDtU_Ks (8'10'')
[17] Ruine Wariwillka 07, ein Wasserloch (Ketschua: puquio), Sicht an der Oberfläche: https://www.youtube.com/watch?v=x2GtgDtU_Ks (8'26'')
[18] Ruine der Zitadelle Wariwillka 08, dicke, rechteckige Aussenmauer: https://www.youtube.com/watch?v=x2GtgDtU_Ks (8'39'')
[19]
Ruine der Zitadelle Wariwillka 09, Durchgang und Sicht auf einen Hof (früher war das wohl ein grosser Saal):
https://www.youtube.com/watch?v=x2GtgDtU_Ks (8'48'')
[20] Ruine der Zitadelle Wariwillka 10, Korridor mit hohen Mauern:
https://www.youtube.com/watch?v=x2GtgDtU_Ks (8'56'')

[21]
Ruine der Zitadelle Wariwillka 11, Mauern mit Korridor und Hofplatz: https://www.youtube.com/watch?v=x2GtgDtU_Ks (9'13'')
[22]
Ruine der Zitadelle Wariwillka 12, dicke, rechteckige Hauptmauern 02: https://www.youtube.com/watch?v=x2GtgDtU_Ks (9'15'')
[23]
Ruine der Zitadelle Wariwillka 13, Innenhof mit Löchern: https://www.youtube.com/watch?v=x2GtgDtU_Ks (9'25'')

Vídeo von Herbert Salas mit dem Titel "Wariwillka - agua sagrada de los Wankas", Teil 2
[24] Titel "Wariwillka - agua sagrada de los Wankas", Teil 2: https://www.youtube.com/watch?v=xD5KSLMEGaQ (27'')
[25] Die Ruine der Zitadelle Wariwillka mit dem Archäologen David Motta auf der Mauer: https://www.youtube.com/watch?v=xD5KSLMEGaQ (2'11'')
[26] Keramik aus Wariwillka 1: https://www.youtube.com/watch?v=xD5KSLMEGaQ (3'8'')
[27] Keramik aus Wariwillka 2: Amphore mit Gesicht: https://www.youtube.com/watch?v=xD5KSLMEGaQ (3'14'')
[28] Keramik aus Wariwillka 3: Krug mit Ausfluss oben und seitlich in Mundform: https://www.youtube.com/watch?v=xD5KSLMEGaQ (3'20'')
[29] Gigantischer Peruanischer Pfefferbaum in der Zitadelle von Wariwillka 02: https://www.youtube.com/watch?v=xD5KSLMEGaQ (4'56'')
[30] Gigantischer Peruanischer Pfefferbaum in der Zitadelle von Wariwillka 03: https://www.youtube.com/watch?v=xD5KSLMEGaQ (5'5'')


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