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Cusco Notizen 04: Klima - Hausbau

Aufenthalt 12. bis 20.3.2007

von Michael Palomino (April 2007)

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Klima

Es war Regenzeit, und scheinbar hatte ich eine sehr regnerische Woche erwischt:

-- Sonnenschein war in Cusco kaum vorhanden

-- der Regenwald (selva) ist so nah, dass immer wieder Wolken herüberkommen

-- das Klima ist sehr kalt, auch wenn die Regenzeit eigentlich "warm" ist. Ich komme mir vor wie in einem Kühlschrank

-- Cusco ist so kalt, so dass es eigentlich keine Kühlschränke braucht

-- ab 13 Uhr regnet es meistens, oder ich habe speziell eine Regenwoche erwischt

-- von 7 Tagen Aufenthalt war nur ein einziger Tag ohne Regen

In der Trockenzeit werden die Nächte dann noch viel kälter. Die Sonne heizt dann jeweils am Tag etwas auf, und so kommen die folgenden Klimadiagramme über Cusco in den Hochanden zustande:

Klimadiagramm von Cusco, durchschnittliche
                  Maximaltemperaturen und Minimaltemperaturen
Klimadiagramm von Cusco, durchschnittliche Maximaltemperaturen und Minimaltemperaturen
Klimadiagramm: Regentage in Cusco
Klimadiagramm: Regentage in Cusco


Hausbau

-- Hausglocken gibt es meistens nicht, dafür klopft man mit einem Metallstück an die Tür, wenn es eine Metalltüre ist, das klingt am lautesten

-- Fensterscheiben werden oft nur mit Nägeln fixiert, das ist in Cusco normal. Die Leute kennen sich in einfachsten Handwerksachen nicht aus, z.B. mit Fensterkitt zu arbeiten

-- kaputte Fensterscheiben werden oft nicht ersetzt, Glas ist zu teuer, und Wärme hat keine Priorität, aber es stehen Luxusmöbel in der Stube, gleichzeitig sind das WC und die Dusche im Freien in der absoluten Kälte praktisch ohne Licht


HAUSBAU: ARCHITEKTUR

-- Türen in den Häusern in Cusco sind oft nicht mehr als 1,70 m hoch, da besteht für Europäer eine grosse "Anstossgefahr"

-- Abzug im Bad ist nicht existent, und entsprechend stinken die Badezimmer mit dem WC

-- Doppelfenster gibt es nicht, und die einfach verglasten Fenster sind z.T. miserabel

-- es wäre einfach, Doppelfenster einzuführen, aber das macht in Cusco scheinbar niemand

-- Wärme in Wohnungen hat keine Priorität, das Problem wird einfach mit Bettdecken verdrängt

-- auch in Cusco wird so gebaut wie in Lima, es ist die völlig falsche Architektur, und eine Sierra-Architektur gibt es nicht

-- die Fenster bei Neubauten sind wie in Lima bei den Neubauten, einfache Verglasung und Abdichtung mit Filz zwischen den Ritzen, Fensterrahmen mit doppelten Kanten gibt es nicht

-- Fensterisolation und Türisolation scheinen unbekannt

-- es kann vorkommen, dass in einem Privathaus in Cusco die Türen nur aus Vorhängen bestehen, dann ist die gesamte Wohnung kalt

-- allgemein ist festzustellen, dass in der kalten Sierra so gebaut wird wie in Lima (warmes Wüstenklima) oder in der Selva (warmer Urwald) und Heizung fehlt meistens. Es fehlt in Perú also eine Sierra-Architektur gegen die Kälte. WC, Dusche und Küche im Freien ist in Lima gut möglich, ist in der Sierra aber ein Kälte-Terror. Die Mentalität von Lima und der Selva verdrängt die Kälte...


HAUSBAU: EINRICHTUNGEN

-- die intellektuelle Tiefe ist bei der Hausfassade und beim Wohnzimmer steckengeblieben

-- Kartoffelschäler gibt es in vielen Haushalten nicht, die Köchinnen und Mägde schälen die Kartoffeln mit einfachen Messern und verlieren so viel Zeit

-- bei einer Recherche in Haushaltsgeschäften bemerke ich, dass der Kartoffelschäler in Hufeisenform in Perú nicht existiert

-- wenn ein Haus keinen Strom hat, so gibt es eine Petroliumlampe, die im Volksmund "Petromax" genannt wird

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