Die Stadt Puno, das heisst
-- ein Bahnhof, wo kaum Züge abfahren
-- wunderbare Velo-Rikschataxis ohne Motor aber mit
Shimano-Gangschaltung, so wie in Desaguadero
-- aber immer kalte Nächte auf 3800 Meter über Meer
-- mit einem meist kalten Titicacasee, der grösser ist als
der Bodensee, und das Wasser ist nur dort erträglich, wo es
Sandstrand gibt, in 1 1/2 Stunden Autofahrt Entfernung
-- aber immer herrscht eine sehr hohe Sonnenbrandgefahr auf
3800 Metern über Meer und man braucht Sonnencremes mit hohen
Blockierwerten
-- mit einer Fussgängerzone, die am Abend leer ist
-- dafür mit billigen Menüs für 2,50 Soles
-- mit einem öffentlichen Verkehr, wo jede Buslinie eine
eigene Firma ist, und ohne Sammelkarten, Wochenkarten,
Monatskarten etc., also das normale Chaos wie immer in Peru.
Politisch gesehen ist die Stadt Puno kein leuchtendes
Beispiel:
-- in der Stadt Puno herrscht eine kaum vorstellbare
Arroganz, weil in Puno der gesamte Reichtum der Andenprovinz
Puno verwaltet wird, mit Goldminen, Silberminen etc., aber
das Geld wird nicht an alle gleich verteilt, sondern die
Stadt Puno macht sich ihr "Paradies" und der Rest und vor
allem die gesamte Landbevölkerung bleibt mehr oder weniger
arm und ohne Dusche in den Häusern, dafür haben die Bewohner
verbrannte, rote Wangen durch die Eiseskälte in den Nächten
und im Winter sterben regelmässig 100e Kleinkinder auf dem
Land an Lungenentzündungen
-- und in der Stadt Puno herrscht eine kaum vorstellbare
psychische Gewalt, wo "christliche" Feste nicht nur mit
Diskotheken, sondern auch mit Gewehrschüssen mitten in der
Nacht um 3 Uhr gefeiert werden, und dann auch noch
Betrunkene auf der Strasse stundenlang herumschreien.
Nun, ich hatte gemeint, in einem ruhigen Hotel in einem
Hinterhof zu sein, aber dem war nicht so.
Letzteres Ereignis mit den "christlichen" Gewehrschüssen und
mit den Besoffenen mitten in der Nacht nach einem
"christlichen" Fest in Puno, in Kombination mit der Arroganz
der korrupten, reichen Oberschicht von Puno mit all den
Goldminen und Silberminen, hat mich dann dazu bewogen, mit
dem durch und durch korrupten Puno nichts grosses
anzufangen, sondern gleich weiterzureisen. Puno ist ein
charakterliches Rattenloch, aber wirklich schlimm, ohne
Lächeln mit Schmuggel, sondern mit rassistischem
Minen-Profit gegen die Landbevölkerung. Ach so, und das
Ganze nennt sich dann auch noch "christliche" Regierung. Es
ist der absolute Hohn und absolut kriminell, was in Puno
politisch abgeht. Die Regierung von Puno ist etwa so
arrogant wie die Regierung in der Öl-Stadt Neuquén in
Argentinien, ein politischer Horror!