Abfalltrennung ist in Peru bis heute (2010) ein Fremdwort.
Dabei wäre es ziemlich einfach, eine Abfalltrennung zu
organisieren, schon allein durch das Verteilen bestimmter
Säcke für Plastik oder mit der Einrichtung von Sammelstellen
für Papier. Aber bis heute macht kein Bürgermeister etwas in
dieser Beziehung. Sondern bis heute ziehen die Lumpensammler
am Abend durch die Strassen der peruanischen Städte und
tasten alle Abfallsäcke ab, ob sich darin etwas Verwertbares
befindet, und wenn ja, dann werden Abfallsäcke auf der
Strasse aufgeschnitten und der verwertbare Abfall
herausgefischt. Der restliche Abfallsack bleibt auf der
Strasse offen liegen, und oft kommen dann Hunde und suchen
sich im offenen Abfallsack ihren Teil, so dass am Ende der
ganze Abfall auf der Strasse liegt.
Manche Hausbesitzer ergreifen die Vorbeugende Massnahme und
installieren einen Abfallkorb am Trottoirrand mit einem Korb
auf ca. 1,5 m Höhe, so dass kein Hund sich am Abfall
vergreifen kann. Aber das machen nur die reichen
Hausbesitzer, und auch nicht einmal alle. Vorschrift ist es
nicht.
Wenn an die Haushalte nur schon spezielle Abfallsäcke
verteilt würden, und wenn die Menschen den Abfall getrennt
nach Wertsachen und Restmüll auf die Strasse stellen würden,
dann müssten die Lumpensammler keine Abfallsäcke
aufschneiden. Die Peruaner haben aber diese geistige
Kapazität der Vorsorge scheinbar nicht, sondern leben
lieber wie die Schweine ("como chanchos"). Das ist KEINE
Übertreibung. Es herrscht mit der Kombination von Arroganz,
Nationalstolz, Gesetzverletzungen und Abfall wirklich eine
Schweine-Mentalität in Peru ("viven como chanchos").
Fehlende Fensterscheiben in
Peru
Es konnte oft beobachtet werden, dass Fensterscheiben
fehlen, und zwar nicht nur an der Küste (wo die Temperatur
eigentlich nie unter 10 Grad sinkt), sondern auch in den
hohen Bergen (wo die Temperatur im Winter bis unter 0 geht).
Nun, die Peruaner kaufen sich für ihre Geld lieber einen
Kasten Bier, statt Fensterscheiben zu installieren. Ich habe
es selbst gesehen, als ich in Millpu war. Einer hatte einen
Kasten Bier im Kleinbus, und in Millpu lebten gleichzeitig
Menschen ohne Fensterscheiben in der Kälte.
Dann beklagen sich die Menschen, dass jeden Winter
Kleinkinder in den hohen Bergen in der Kälte an
Lungenentzündungen sterben. Irgendwie fehlt da geistig
etwas...
Katastrophale Bausubstanz
in Lima
In Lima herrscht, wenn es regnet, meist nur Nieselregen, und
dies auch nur für ca. 2 Monate pro Jahr. Dies hat zur Folge,
dass viele Häuser in Lima keine richtigen Dächer
haben. Nun droht aber der Klimawandel. Manche Leute sagten
mir: Wenn der Klimawandel kommt und es in Lima regelmässig
so richtig regnet wie in Europa oder im Urwald, dann wird
die Hälfte der Häuser in Lima nicht mehr stehen, weil sie
dermassen schlecht gebaut sind, dass man bei richtigem Regen
dort dann nicht mehr wohnen kann.
Irgendwie fehlt da geistig etwas. Aber wenn die Schule den
Menschen nicht die Grundkenntnisse des Handwerks im
Werkunterricht beibringt, dann kann man auch nicht erwarten,
dass die Menschen Häuser gut bauen können. Die Menschen in
Peru wissen oft nicht einmal, was ein Massband oder ein
Zentimeterstab ist, und genau messen ist bei Peruanern ein
Fremdwort. Nagel einschlagen ist schon sehr kompliziert für
Peruaner, da muss man ja einen Hammer haben. Peruaner
versuchen es dann mit einem Stein oder so. Gänzlich
unbekannt in der "Normalbevölkerung" sind die Eigenschaften
des praktischen Silikons zum Befestigen von Haken, Dichten
von Fenstern und Fugen etc. Durch Fehlen solcher und
weiterer handwerklicher Grundkenntnisse ergibt sich dann die
katastrophale Bausubstanz. Aber auch durch Armut bleiben
viele Häuser unvollständige und manches Stockwerk bleibt
jahrelang ohne Dach, oder die Menschen müssen in
Pappkartonhütten leben (mit Wellblechdach), wo man jedes
Flüstern hört und wo es keinerlei Privatsphäre gibt. Und die
wird es dann auch zuerst treffen, wenn es in Lima richtig zu
regnen anfängt.
Das Problem ist die Regierung, die bis heute kaum Gelder für
die Finanzierung des Schulsystems bereitstellt. Die
Regierung und zum Teil auch die Eltern schätzen ein gutes
Schulsystem nicht, bzw. die Regierung misstraut den Eltern
und den Kindern in der Meinung, wenn die Schulmittel gratis
wären, dann würden die Eltern und die Kinder nicht sorgsam
mit den Schulmitteln umgehen. Deswegen müssen die Eltern
alles selber bezahlen. Die Eltern müssen alles Schulmaterial
selbst bezahlen. Die Eltern müssen zu Schulbeginn die
Schulmaterialien vorweisen, damit das Kind in die Schule
darf. Und somit werden arme Eltern (und die meisten Eltern
haben nicht viel Geld in Peru, weil die Löhne dermassen
niedrig sind) niemals einen Werkunterricht für Kinder
organisieren können, weil die Materialkosten dafür relativ
hoch wären. Die korrupte, peruanische Regierung sieht
scheinbar nicht, dass sie mit dieser Schulpolitik bewirkt,
dass den Peruanern dadurch viele handwerkliche Talente
verloren gehen.