Allgemeine Angaben über
Caracas
Caracas liegt in einem Tal mit vielen Seitentälern, so dass
sich das Zentrum im Haupttal befindet und die Stadt sich bis
in viele Seitentäler erstreckt.
Das Klima ist angenehm warm, manchmal heiss, aber nicht zu
heiss. Leider fehlt ein Strand und eine Brise.
Stadtplan von Caracas gibt es in jeder Buchhandlung in
Caracas, mit Liniennetz der U-Bahn.
Öffnungszeiten:
Trotz dieses Revolutions-"Fiebers" wird in vielen Städten in
Venezuela eine Siesta von 12 bis 16 Uhr abgehalten, um die
enorme Mittagshitze im Land zu umgehen. In dieser
Siesta-Zeit verkehrt auch kaum öffentlicher Verkehr. Das
heisst, diese Siesta in Venezuela ist praktisch ein Diktat.
Ausserdem ist es so, dass am Samstag oft schon um 12 Uhr
Mittags die Läden zugehen und der gesamte Samstagnachmittag
und Sonntag ist ohne viel Geschäftsverlauf. Sogar in Caracas
ist am Sonntag alles zu und kein einziges Internetcafé hat
geöffnet. Es ist alles zu ausser Restaurants und Märkte.
Es ist eine Kunst, in Venezuela ein Internetcafé zu finden,
das am Sonntag geöffnet ist. In manchen Einkaufszentren
(centro comercial, kurz "c.c.") gibt es Internetcafés, die
auch am Sonntag geöffnet haben, aber da muss man sich
bereits in Caracas auskennen, um diese Einkaufszentren auch
zu finden, denn dazu ist eine Fahrt mit der U-Bahn
erforderlich.
Beispiel eines Cyber Cafés, das auch am Sonntag offen hat
(ohne dort selber gewesen zu sein): calle Elice zwischen
avenida Francisco de Miranda und avenida Libertador, Haus
Residencial Elite, im Quartier Chacao in Caracas.
Verpflegung in Caracas
In Caracas dominieren Restaurants mit Fast Food und Hot
Dogs. Restaurants mit gesunder Ernährung sind selten.
Früchte: Ausserdem
gibt es in Caracas Früchte an fast jeder Strassenecke, vor
allem im Stadtzentrum. Dieser Früchteverkauf im Zentrum von
Caracas hat aber einen üblen Nachgeschmack, denn die
Trottoirs bzw. die Bürgersteige werden in Caracas nicht
abgespühlt und deswegen stinken die Trottoirs systematisch
dort nach Abfall, wo Früchte verkauft werden, weil die
Trottoirs einfach nie gespritzt werden. Alles stinkt.
Wasser sparen unbekannt -
Wasser sparen in Caracas
Da in Venezuela die kleinen Massnahmen zum Wasser sparen
eher unbekannt sind (schwerer WC-Tankstöpsel und
Volumenverkleinerung beim WC-Tank fehlen), und da in Caracas
viele Menschen leben, hat die Regierung Chavez ihre eigene
Methode entwickelt, Wasser zu sparen: Sie sperrt gewissen
öffentlichen Toiletten und gewissen Toilettenanlagen in
Restaurants die Wasserversorgung und das WC kann nur mit
Wasserkübel bedient werden.
Verkehr in Caracas
Die Regierung von Caracas hat Autobahnen mitten durch die
Stadt gebaut und auch Flüsse begradigt und mit Autobahnen
versehen. Park + Ride in Kombination mit der U-Bahn fehlt,
Parkhäuser sind im Stadtzentrum und nicht am Rande des
Stadtzentrums, und somit ist die gesamte Stadt ein
Autohaufen, so wie eigentlich alle Städte Süd-"Amerikas",
mit den entsprechenden Folgen in Sachen Schmutz, Feinstaub,
Lärm etc.
Fahrradverkehr habe ich in Caracas eigentlich nicht gesehen
und auch Fahrradwege oder Velowege fehlen. Veloverkehr
existiert in Caracas nicht - so wie in Guayaquil.
Stattdessen herrscht in Caracas alltäglich das
Auto-Lastwagen-Bus-Chaos.
Öffentlicher Verkehr in
Caracas
Verkehrschaos an Kreuzungen
bleibt ohne jede polizeiliche Hilfe: Es scheint
unlogisch, dass im relativ gut organisierten Land Venezuela
die Kreuzungen oft ohne Polizeiaufsicht bleiben und dann die
Kreuzungen und Strassen total verstopfen. Diese polizeiliche
Passivität ist in Venezuela gleich wie in Kolumbien oder in
Peru. Die Autos blockieren sich an Kreuzungen gegenseitig,
und die Polizei findet das normal und regelt nichts.
U-Bahn: Die U-Bahn
in Caracas ist zuverlässig und günstig. Aber es fehlen
Tafeln, wohin welcher Zug fährt. Die Caracas-Einwohner
wissen das, aber die Touristen sollen es nicht wissen und
müssen dauernd fragen. Ein bisschen Musik in der U-Bahn
würde die Stimmung aufhellen. Leider fehlt auch das Prinzip
von Park + Ride. Deswegen ist der Autoverkehr in der Stadt
Caracas weiterhin unheimlich dicht.
Buslinien in Caracas:
Caracas hat viele, städtische Buslinien und Busse in
verschiedenen Farben, aber leider - wie in Süd-"Amerika"
üblich - kein Liniennetz.
Taxi in Caracas:
Taxis in Caracas sind absolut und unverschämt teuer. Für
eine kleine Taxifahrt von 2 km vom Stadtzentrum zum
Venezuelaplatz mit den Polartürmen (torre polar) werden
durchaus 50 Bolivares (ca. 8 Dollar) verlangt. Deswegen
sollten sich die Besucher in Caracas so schnell wie möglich
an die günstige U-Bahn gewöhnen.
Busterminals in Caracas:
Caracas hat mehrere Busterminals. Einer davon heisst "La
Bandera" ("Die Fahne") und ist relativ nahe, ca. 2 km vom
Stadtzentrum entfernt gelegen und ist sogar mit der U-Bahn
erreichbar (U-Bahnstation "La Bandera").
In den Busterminals fehlen Kinderzonen, wenn Familien lange
auf einen Bus warten müssen.
Der Stolz auf Autoverkehr ist in Venezuela derart
über-ausgeprägt, so dass die Chauffeure die Motoren
stundenlang im Lehrlauf laufen lassen, wenn die Busse auf
Passagiere warten.
Architektur in Caracas
Caracas hat sich ein Stück Altstadt bewahrt. Ausserhalb
dieses Kerns werden aber rigoros Hochhäuser hochgezogen,
jedoch nicht so, dass die Sonne nicht mehr sichtbar ist. Da
die Sonne relativ steil scheint, kommt die Sonne trotzdem
irgendwie überall hin.
Hotels in Caracas
Hotels sind in Venezuela generell nicht so zahlreich wie in
anderen Ländern Latein-"Amerikas".
Mao-Diktator Hugo Chavez liess das teure Hilton-Hotel in
Caracas verstaatlichen. Es heisst nun Hotel Alba und
arbeitet zum Teil mit demselben Personal, ist aber ein
günsties Hotel geworden.
Ein weiteres günstiges Hotel liegt neben den Polartürmen
(torre polar) am Venezuelaplatz (torre polar).
Western Union als "Grupo
Zoom" in Caracas
Western Union wird im revolutionären Chavez-Venezuela unter
dem Namen "grupo zoom" angeboten und so gut versteckt wie
möglich. Es gibt kaum Western-Union-Büros, und wenn, dann
sind keine Reklametafeln dafür aufgestellt, sondern nur die
"Insider" wissen, wo die Büros von Western Union in
Venezuela sind. Das gilt für alle Städte in Venezuela, auch
für Caracas.
In Caracas existiert ein grosses Büro von Western Union in
einem der schwarzen "Polartürme" ("torre polar") am
Venezuelaplatz (plaza Venezuela). Da Geld ins Ausland zu
verschicken im Chavez-Venezuela einer Bewilligungspflicht
unterliegt, kommt die Benutzung von Western Union aber für
Touristen kaum in Frage, sondern man muss einen Anwalt
suchen, der die Bewilligung hat, Geld ins Ausland zu
verschicken.
Kein grosses archäologisches Museum in Caracas
Die Regierung Chavez, die in ihrer Propaganda immer um
"historische Tatsachen" bemüht ist, hat bisher kein grosses,
archäologisches Museum einrichten lassen. In Gesprächen mit
Wärtern der Galería Internacional (ein Häuserblock vom Park
Carabobo entfernt) kam heraus, dass Caracas über ein
riesiges Depot an archäologischen Gegenständen verfügt.
Gezeigt werden diese archäologischen Kostbarkeiten aber nur
an Spezialausstellungen, die dann nur für ein paar Monate
existieren. Kataloge dazu gibt es aber kaum, was von einem
miserablen Management zeugt.
In einer Galerie gab es dann aber doch Bücher an der Theke
zu kaufen, u.a. ein grossser Führer über eine vergangene
Ausstellung präkolonialer Kunst ("El Arte Prehispánico de
Venezuela", Edición GAN, 1999).
Offiziell wird das Fehlen eines grossen, zentralen,
archäologischen Museums in Caracas mit Platzmangel
begründet. Diese Begründung klingt aber fadenscheinig, denn
in Caracas wird praktisch jede Woche ein neuer Wolkenkratzer
fertiggestellt. Sind denn da nicht auch ein paar Stockwerke
für ein zentrales, archäologisches Museum drin? Die Zeit
wird es weisen.
An vielen verschiedenen Orten in ganz Venezuela verteilt
existiert jeweils ein wenig Archäologie, die man sich mühsam
"zusammensuchen" muss:
-- Galería Bellas Artes in Caracas
-- Museo de Ciencias in Caracas
-- Museo de Arquitectura e Historia Natural, avenida
Presidente Medina
-- Museo arqueológico Gonzalo Rincón Gutiérrez
-- Museo arqueológico de Quibor (Lara), avenida Pedro León
Torres
-- Museo arqueológico de la Universidad de los Andes, av. 3,
Mérida, Venezuela
-- Museo arqueológico en Coro im Departament Falcón.