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Caracas. Notizen

Allgemeine Angaben über Caracas - Öffnungszeiten - Verpflegung - Wasser - Verkehr - öffentlicher Verkehr - Architektur - Hotels - Western Union als "Grupo Zoom" - kein grosses, archäologisches Museum

von Michael Palomino (2012)

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Allgemeine Angaben über Caracas

Caracas liegt in einem Tal mit vielen Seitentälern, so dass sich das Zentrum im Haupttal befindet und die Stadt sich bis in viele Seitentäler erstreckt.

Das Klima ist angenehm warm, manchmal heiss, aber nicht zu heiss. Leider fehlt ein Strand und eine Brise.

Stadtplan von Caracas gibt es in jeder Buchhandlung in Caracas, mit Liniennetz der U-Bahn.


Öffnungszeiten: Trotz dieses Revolutions-"Fiebers" wird in vielen Städten in Venezuela eine Siesta von 12 bis 16 Uhr abgehalten, um die enorme Mittagshitze im Land zu umgehen. In dieser Siesta-Zeit verkehrt auch kaum öffentlicher Verkehr. Das heisst, diese Siesta in Venezuela ist praktisch ein Diktat. Ausserdem ist es so, dass am Samstag oft schon um 12 Uhr Mittags die Läden zugehen und der gesamte Samstagnachmittag und Sonntag ist ohne viel Geschäftsverlauf. Sogar in Caracas ist am Sonntag alles zu und kein einziges Internetcafé hat geöffnet. Es ist alles zu ausser Restaurants und Märkte.

Es ist eine Kunst, in Venezuela ein Internetcafé zu finden, das am Sonntag geöffnet ist. In manchen Einkaufszentren (centro comercial, kurz "c.c.") gibt es Internetcafés, die auch am Sonntag geöffnet haben, aber da muss man sich bereits in Caracas auskennen, um diese Einkaufszentren auch zu finden, denn dazu ist eine Fahrt mit der U-Bahn erforderlich.

Beispiel eines Cyber Cafés, das auch am Sonntag offen hat (ohne dort selber gewesen zu sein): calle Elice zwischen avenida Francisco de Miranda und avenida Libertador, Haus Residencial Elite, im Quartier Chacao in Caracas.


Verpflegung in Caracas

In Caracas dominieren Restaurants mit Fast Food und Hot Dogs. Restaurants mit gesunder Ernährung sind selten.

Früchte: Ausserdem gibt es in Caracas Früchte an fast jeder Strassenecke, vor allem im Stadtzentrum. Dieser Früchteverkauf im Zentrum von Caracas hat aber einen üblen Nachgeschmack, denn die Trottoirs bzw. die Bürgersteige werden in Caracas nicht abgespühlt und deswegen stinken die Trottoirs systematisch dort nach Abfall, wo Früchte verkauft werden, weil die Trottoirs einfach nie gespritzt werden. Alles stinkt.


Wasser sparen unbekannt - Wasser sparen in Caracas

Da in Venezuela die kleinen Massnahmen zum Wasser sparen eher unbekannt sind (schwerer WC-Tankstöpsel und Volumenverkleinerung beim WC-Tank fehlen), und da in Caracas viele Menschen leben, hat die Regierung Chavez ihre eigene Methode entwickelt, Wasser zu sparen: Sie sperrt gewissen öffentlichen Toiletten und gewissen Toilettenanlagen in Restaurants die Wasserversorgung und das WC kann nur mit Wasserkübel bedient werden.


Verkehr in Caracas

Die Regierung von Caracas hat Autobahnen mitten durch die Stadt gebaut und auch Flüsse begradigt und mit Autobahnen versehen. Park + Ride in Kombination mit der U-Bahn fehlt, Parkhäuser sind im Stadtzentrum und nicht am Rande des Stadtzentrums, und somit ist die gesamte Stadt ein Autohaufen, so wie eigentlich alle Städte Süd-"Amerikas", mit den entsprechenden Folgen in Sachen Schmutz, Feinstaub, Lärm etc.

Fahrradverkehr habe ich in Caracas eigentlich nicht gesehen und auch Fahrradwege oder Velowege fehlen. Veloverkehr existiert in Caracas nicht - so wie in Guayaquil. Stattdessen herrscht in Caracas alltäglich das Auto-Lastwagen-Bus-Chaos.


Öffentlicher Verkehr in Caracas

Verkehrschaos an Kreuzungen bleibt ohne jede polizeiliche Hilfe: Es scheint unlogisch, dass im relativ gut organisierten Land Venezuela die Kreuzungen oft ohne Polizeiaufsicht bleiben und dann die Kreuzungen und Strassen total verstopfen. Diese polizeiliche Passivität ist in Venezuela gleich wie in Kolumbien oder in Peru. Die Autos blockieren sich an Kreuzungen gegenseitig, und die Polizei findet das normal und regelt nichts.

U-Bahn: Die U-Bahn in Caracas ist zuverlässig und günstig. Aber es fehlen Tafeln, wohin welcher Zug fährt. Die Caracas-Einwohner wissen das, aber die Touristen sollen es nicht wissen und müssen dauernd fragen. Ein bisschen Musik in der U-Bahn würde die Stimmung aufhellen. Leider fehlt auch das Prinzip von Park + Ride. Deswegen ist der Autoverkehr in der Stadt Caracas weiterhin unheimlich dicht.

Buslinien in Caracas: Caracas hat viele, städtische Buslinien und Busse in verschiedenen Farben, aber leider - wie in Süd-"Amerika" üblich - kein Liniennetz.

Taxi in Caracas: Taxis in Caracas sind absolut und unverschämt teuer. Für eine kleine Taxifahrt von 2 km vom Stadtzentrum zum Venezuelaplatz mit den Polartürmen (torre polar) werden durchaus 50 Bolivares (ca. 8 Dollar) verlangt. Deswegen sollten sich die Besucher in Caracas so schnell wie möglich an die günstige U-Bahn gewöhnen.

Busterminals in Caracas: Caracas hat mehrere Busterminals. Einer davon heisst "La Bandera" ("Die Fahne") und ist relativ nahe, ca. 2 km vom Stadtzentrum entfernt gelegen und ist sogar mit der U-Bahn erreichbar (U-Bahnstation "La Bandera").

In den Busterminals fehlen Kinderzonen, wenn Familien lange auf einen Bus warten müssen.

Der Stolz auf Autoverkehr ist in Venezuela derart über-ausgeprägt, so dass die Chauffeure die Motoren stundenlang im Lehrlauf laufen lassen, wenn die Busse auf Passagiere warten.


Architektur in Caracas

Caracas hat sich ein Stück Altstadt bewahrt. Ausserhalb dieses Kerns werden aber rigoros Hochhäuser hochgezogen, jedoch nicht so, dass die Sonne nicht mehr sichtbar ist. Da die Sonne relativ steil scheint, kommt die Sonne trotzdem irgendwie überall hin.


Hotels in Caracas

Hotels sind in Venezuela generell nicht so zahlreich wie in anderen Ländern Latein-"Amerikas".

Mao-Diktator Hugo Chavez liess das teure Hilton-Hotel in Caracas verstaatlichen. Es heisst nun Hotel Alba und arbeitet zum Teil mit demselben Personal, ist aber ein günsties Hotel geworden.

Ein weiteres günstiges Hotel liegt neben den Polartürmen (torre polar) am Venezuelaplatz (torre polar).


Western Union als "Grupo Zoom" in Caracas

Western Union wird im revolutionären Chavez-Venezuela unter dem Namen "grupo zoom" angeboten und so gut versteckt wie möglich. Es gibt kaum Western-Union-Büros, und wenn, dann sind keine Reklametafeln dafür aufgestellt, sondern nur die "Insider" wissen, wo die Büros von Western Union in Venezuela sind. Das gilt für alle Städte in Venezuela, auch für Caracas.

In Caracas existiert ein grosses Büro von Western Union in einem der schwarzen "Polartürme" ("torre polar") am Venezuelaplatz (plaza Venezuela). Da Geld ins Ausland zu verschicken im Chavez-Venezuela einer Bewilligungspflicht unterliegt, kommt die Benutzung von Western Union aber für Touristen kaum in Frage, sondern man muss einen Anwalt suchen, der die Bewilligung hat, Geld ins Ausland zu verschicken.


Kein grosses archäologisches Museum in Caracas

Die Regierung Chavez, die in ihrer Propaganda immer um "historische Tatsachen" bemüht ist, hat bisher kein grosses, archäologisches Museum einrichten lassen. In Gesprächen mit Wärtern der Galería Internacional (ein Häuserblock vom Park Carabobo entfernt) kam heraus, dass Caracas über ein riesiges Depot an archäologischen Gegenständen verfügt. Gezeigt werden diese archäologischen Kostbarkeiten aber nur an Spezialausstellungen, die dann nur für ein paar Monate existieren. Kataloge dazu gibt es aber kaum, was von einem miserablen Management zeugt.

In einer Galerie gab es dann aber doch Bücher an der Theke zu kaufen, u.a. ein grossser Führer über eine vergangene Ausstellung präkolonialer Kunst ("El Arte Prehispánico de Venezuela", Edición GAN, 1999).

Offiziell wird das Fehlen eines grossen, zentralen, archäologischen Museums in Caracas mit Platzmangel begründet. Diese Begründung klingt aber fadenscheinig, denn in Caracas wird praktisch jede Woche ein neuer Wolkenkratzer fertiggestellt. Sind denn da nicht auch ein paar Stockwerke für ein zentrales, archäologisches Museum drin? Die Zeit wird es weisen.

An vielen verschiedenen Orten in ganz Venezuela verteilt existiert jeweils ein wenig Archäologie, die man sich mühsam "zusammensuchen" muss:

-- Galería Bellas Artes in Caracas
-- Museo de Ciencias in Caracas
-- Museo de Arquitectura e Historia Natural, avenida Presidente Medina
-- Museo arqueológico Gonzalo Rincón Gutiérrez
-- Museo arqueológico de Quibor (Lara), avenida Pedro León Torres
-- Museo arqueológico de la Universidad de los Andes, av. 3, Mérida, Venezuela
-- Museo arqueológico en Coro im Departament Falcón.

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