Wie die Zeitung El Nacional schreibt, griffen die
„Colectivos“ das Büro des Wahlbündnisses „Mesa de la
Unidad Democrática“ (zu Deutsch: Tisch der
demokratischen Einheit) und das Krankenhaus Acosta Ortiz
an. Laut dem venezolanischen Parlamentsabgeordneten
Alfonso Marquina sind am Freitag in der Stadt zwei
Menschen ums Leben gekommen. Ob diese Todesfälle mit den
jüngsten Angriffen verbunden seien, sei noch unklar. In
Venezuela gibt es in der letzten Zeit beinahe
täglich Proteste gegen Präsident Nicolas Maduro. Am
Mittwoch warf ein Polizei-Hubschrauber
Granaten auf das Gebäude des Obersten Gerichts ab.
Maduro nannte dies einen "terroristischen Angriff" und
ließ die Luftstreitkräfte des Landes mobilisieren.>
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22.7.2017: Opposition in Venezuela gründet
Gegenregierung und Gegenjustiz
Opposition in Venezuela ruft nach Streik parallele
Regierung und Justiz aus
https://amerika21.de/2017/07/180847/venezuela-streik-russland
Caracas. In Venezuela reklamieren nach einem 24-stündigen Generalstreik der Opposition beide politische Lager den Sieg für sich. Vertreter des oppositionellen Parteienbündnisses Tisch der Demokratischen Einheit (MUD) sprachen von einer Beteiligung von 85 Prozent. Vertreter der Regierung stellten dies in Abrede. Nach Angaben von Präsident Nicolás Maduro arbeiteten die 700 größten Unternehmen des Landes von Donnerstag bis Freitag uneingeschränkt weiter. Indes kam es erneut zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit mindestens zwei Toten. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in diesen Fällen.
Auswirkungen hatte der von der MUD-Allianz ausgerufene Streik offenbar vor allem in der Hauptstadt Caracas und einigen anderen Städten des Landes. Das englischsprachige Venezuela-Portal venezuelanalysis.com – eine Partnerseite von amerika21 – berichtete jedoch von regionalen Unterschieden: "Während des Streiks wurden vor allem in wohlhabenden Gegenden (von Caracas) Geschäfte geschlossen und Straßen blockiert, während Arbeitergegenden weitgehend nicht betroffen waren", heißt es in einem entsprechenden Bericht.
Die Angaben der Opposition zur Beteiligung, die in der internationalen Presse erneut weitgehend unhinterfragt übernommen wurden, sind tatsächlich nicht nur schwer nachprüfbar, sondern auch fragwürdig. Am vergangenen Sonntag hatte die MUD-Allianz eine Volksbefragung organisiert, an der nach eigenen Angaben über sieben Millionen Menschen teilgenommen haben sollen. Der MUD-Vertreter und aktuelle Parlamentspräsident Julio Borges hatte zuvor getwittert, dass alle Venezolaner, "ob als Wähler eingeschrieben oder nicht, mit gültigem Ausweis oder ohne" an der Abstimmung teilnehmen könnten. Später hat die Opposition die unterschriebenen "Wahlzettel" vernichtet.
Indes kam es erneut zu heftigen Ausschreitungen und Sabotageakten seitens der Opposition. Im Unternehmen DISICA, das den staatlichen Erdölkonzern PdVSA mit Bauteilen versorgt, übernahmen die Arbeiter die Produktion, nachdem die Führungsebene die Arbeit niedergelegt hatte. Der staatliche Lebensmittelkonzern Lacteos Los Andes berichtete von Angriffen durch vermummte und bewaffnete Demonstranten. Das Unternehmen sei mit selbstgebauten Mörsern und Brandsätzen attackiert worden, dabei hätten regierungsfeindliche Demonstranten versucht, einen Industriegas-Tank zur Explosion zu bringen. In der Hauptstadt wurde der Sitz des staatlichen Fernsehkanals VTV angegriffen.
Der MUD hat unterdessen – wie angekündigt – einen Vorstoß in Richtung einer "Parallelregierung" unternommen: Am Freitag bestimmte das vom Oppositionsbündnis dominierte Parlament in einer Sondersitzung die 33 Richter des Obersten Gerichtshofes (TSJ) neu und ließ sie anschließend vom Parlamentspräsidenten vereidigen. Die Wahl von 13 Richtern und 20 Stellvertretern im Dezember 2015 – kurz vor dem Ende der Legislaturperiode – mit den Stimmen der damaligen Mehrheit der Linken sei "illegal" gewesen, so die Begründung. Mehrfach hatte die Opposition dem TSJ vorgeworfen, eine "Rechtsvertretung der Regierung" zu sein. Vizeparlamentspräsident Freddy Guevara rief bei einer Pressekonferenz die Bevölkerung auf, am Samstag im ganzen Land "massiv auf die Straße zu gehen, um die Unterstützung der Streitkräfte und der anderen Staatsgewalten für diese Entscheidung einzufordern".
Am Tag zuvor hatte die Verfassungskammer des Obersten Gerichtshofes das Parlament gewarnt, die Ernennung stelle ein "Delikt widerrechtlicher Aneignung von Funktionen" dar. Unmittelbar nach der Ernennung der neuen Richter erklärte die Kammer die Entscheidung dementsprechend für "null und nichtig" und das Vorgehen der Opposition für verfassungswidrig.
Bereits am Mittwoch stellte das Bündnis sein Programm für eine "Regierung der nationalen Einheit" vor, die das Land "aus Krise und Diktatur" führen solle. Der Wechsel sei unaufhaltsam und stehe kurz bevor, heißt es darin. Als Legitimation zieht der MUD das von ihm bekannt gegebene, jedoch nicht nachprüfbare Ergebnis der Volksabstimmung am vergangenen Sonntag heran, bei der es unter anderem um "die Erneuerung der Staatsgewalten, die Durchführung von Wahlen und die Bildung einer neuen Regierung der nationalen Einheit" ging. Als Schwerpunkte der MUD-Regierung werden aufgeführt: "Soziale Gerechtigkeit; Beseitigung der humanitären Krise; ein effektiver Plan gegen die Unsicherheit, Gewalt und Kriminalität; die Säuberung und Sanierung der Polizei und Nationalgarde; die Entwaffnung und Auflösung der von der Regierung bewaffneten paramilitärischen Gruppen", zitierte MUD-Sprecher Ramos Allup.
Wiederholt hat Russland zur Lage in Venezuela Stellung genommen. Moskau mahnte inbesondere den Verzicht auf äußere Einmischung in die politischen Abläufe des Landes an. Nun hat der stellvertretende Direktor für Information und Presse im russischen Außenministerium, Artiom Kozhin, die Politiker in Venezuela zu "staatsmännischer Weisheit" ermahnt: "Man darf sich nicht dem Wunsch hingeben, den Gegner um jeden Preis zu unterwerfen", dies könne zu einer "Selbstzerstörung des Staatswesens" führen, so Kozhin.
Der Funktionär bekräftigte, dass Russland die Wiederaufnahme eines ernsthaften und konstruktiven Dialogs der Konfliktparteien in Venezuela favorisiere, der in Kompromissen mündet, die dem Land Frieden und Ruhe brächten.
In diesem Zusammenhang kritisierte der Außenamtsvertreter die am 16. Juli abgehaltene, selbstorganisierte Abstimmung des Oppositionsbündnisses MUD. Diese Aktion, die Stimmen gegen die Regierung und insbesondere gegen eine verfassunggebende Versammlung sammelte, hätte die venezolanische Bevölkerung nur einmal mehr gespalten. Die Ergebnisse der Befragung seien zudem durch ihr irreguläres Zustandekommen nicht überprüfbar.
Als "ungemein gefährliche Methoden" qualifizierte Kozhin die Absicht der Opposition, parallele Körperschaften zu den existierenden staatlichen Institutionen zu organisieren. Die USA kritisierte er für deren jüngste, an die sozialistische Regierung gerichtete "Ultimaten und Sanktionsdrohungen".>
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USA
sanktionieren Venezuela - Maduro „bewaffnet“
betroffene Beamte
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28.7.2017: "USA" lassen Personal aus Venezuela
abziehen
Eskalation droht: USA rufen Diplomaten-Familien aus
Venezuela zurück
https://de.sputniknews.com/politik/20170728316784328-venezuela-usa-diplomaten-familien-eskalation/
<Die US-Regierung hat die Familien von Diplomaten
wegen der angespannten Sicherheitslage in Venezuela
aufgefordert, das Land schnellstmöglich zu verlassen.
Das gab das Außenministerium des Landes am
Donnerstagabend (Ortszeit) in Washington bekannt.
Den Diplomaten selbst wurde erlaubt, freiwillig auszureisen, hieß es weiter. Das Außenministerium warnte außerdem US-Touristen vor Reisen in das Krisenland.
„Das US-Außenministerium rät amerikanischen Bürgern wegen Unruhen, Gewaltdelikten sowie Lebensmittel- und Medikamentenmangel von Reisen nach Venezuela ab“, heißt es in der Mitteilung der US-Außenbehörde.Aufgrund eines Machtkampfes zwischen dem Präsidenten
Nicolas Maduro und der Opposition kam es
in Venezuela in den vergangenen Tagen immer
wieder zu heftigen Auseinandersetzungen. Die Zahl der
Toten stieg inzwischen auf mehr als 100. Beobachter
rechnen mit einer weiteren Eskalation
der Lage, sollte am Sonntag tatsächlich die Wahl
einer Verfassungsgebenden Versammlung stattfindet.>
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29.7.2017: Massenflucht aus Venezuela nach
Kolumbien: 25.000 pro Tag - Eltern geben Kinder an
SOS-Kinderdörfer ab
Eltern verzweifelt: Venezuela: Ansturm auf die SOS-
Kinderdörfer
http://www.krone.at/oesterreich/venezuela-ansturm-auf-die-sos-kinderdoerfer-eltern-verzweifelt-story-580984
<29.07.2017, 16:52
Blutige Machtkämpfe zwischen der sozialistischen Regierung und der rechten Opposition und eine Hyperinflation von 800 Prozent haben den südamerikanischen Öl- Staat Venezuela in ein Chaosland verwandelt. Da die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln zusammengebrochen ist, steht der 30- Millionen- Staat am Rande einer Hungerkatastrophe. In ihrer Verzweiflung stürmen zahlreiche Eltern österreichische SOS- Kinderdörfer und geben ihre Kinder ab.
"Kinder fallen im Unterricht vor Hunger in Ohnmacht, und so suchen immer mehr Eltern unsere Kinderdörfer auf. Es geht nicht mehr um Erziehung oder Ausbildung, sondern nur noch um das absolut Notwendigste: das Essen!", sagt Jose Luis Benavides, nationaler SOS- Direktor.
Immer wieder Tote bei Protesten gegen Regierung
Ausgelöst durch den Verfall des Ölpreises sowie politische Gefechte zwischen der Regierung von Präsident Nicolas Maduro und der Opposition verschlimmert sich die Lage täglich. Bei Protesten werden immer wieder Menschen getötet.Die Lage ist vor der von der Opposition boykottierten
Wahl einer verfassungsgebenden Versammlung am Sonntag
extrem angespannt. 232.000 Soldaten sollen die Wahl
schützen, es werden Blockaden und Attacken auf
Wahlzentren befürchtet. Die Opposition fürchtet den
Umbau zu einer Diktatur Maduros über den Hebel der
Verfassungsreform. Der Präsident wiederum wirft seinen
Gegnern vor, Agenten der USA zu sein und einen "rechten
Putsch" zu planen.
[Massenflucht nach Kolumbien: Pro Tag 25.000]
"Massiver Exodus nach Kolumbien"
Seit Monaten verlassen verzweifelte Menschen das Land,
im Schnitt passieren pro Tag 25.000 Personen die
Grenzbrücke Simon Bolivar, die das Land mit Cucuta in
Kolumbien verbindet. Die kolumbianische Regierung will
nun weiteren 200.000 Flüchtlingen einen
Sonderaufenthaltsstatus gewähren. Derzeit leben rund
343.000 Venezolaner in Kolumbien, davon etwa 200.000
legal mit Visa oder einer dauerhaften
Aufenthaltserlaubnis, bis zu 140.000 illegal. In
kolumbianischen Medien ist von einem "massiven Exodus"
die Rede.
SOS- Idee hilft Mädchen und Buben in 134 Ländern
Doch Millionen bleiben zurück und darben im Elend. "Internationale Solidarität der Gemeinschaft der Kinderdörfer in 134 Ländern ist jetzt besonders stärkend", sagt SOS- Kinderdorf- Sprecher Viktor Trager. Wie bei allen globalen Krisen unterstützt die österreichische SOS- Zentrale von Innsbruck aus auch Venezuela mit Logistik, Experten und Spenden.
Christoph Matzl, Kronen Zeitung/krone.at>
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30.7.2017: Typisch kriminelle Katholiken: 15
Tote bei den Wahlen in Venezuela
Tränengas und Schüsse: 15 Tote am
Wahltag in Venezuela
http://www.20min.ch/ausland/news/story/21211029
<Die Beteiligung an der Abstimmung über
eine Verfassungsversammlung in Venezuela war nur
gering. Viele Staaten lehnen das Ergebnis ab.
ach Angaben der venezolanischen Opposition sind mindestens 15 Menschen bei Auseinandersetzungen um die umstrittene Wahl einer Verfassungsgebenden Versammlung getötet worden. In vielen Städten gab es bürgerkriegsähnliche Zustände.
Die Generalstaatsanwaltschaft bestätigte zunächst acht Tote. In mehreren Städten fielen Schüsse, es gab Tränengaswolken und Schlägerbanden, die auf Motorrädern Schrecken verbreiteten. Aber auch die Polizei wurde angegriffen. Ein Kandidat der Sozialisten für die Verfassungsversammlung wurde im Bundesstaat Bolívar von Unbekannten erschossen.
In Caracas gab es mindestens sieben verletzte Nationalgardisten bei einem Anschlag, mutmasslich verübt von Gegnern des sozialistischen Präsidenten Nicolas Maduro. Dabei war im Viertel Altamira, wo die Ober- und Mittelschicht wohnt, ein grosser Feuerball zu sehen.
Wahl boykottiert
Die Opposition hatte die Wahl boykottiert, da die geplante Zusammensetzung von Maduro so geplant worden war, dass das Lager der Sozialisten eine Mehrheit haben wird. Befürchtet wird, dass die Verfassungsversammlung, die bis Mittwoch mit der Arbeit beginnen soll, einfach das bisherige Parlament, wo die Opposition eine Mehrheit hat, ersetzen soll. Dann wäre der Venezuela de facto eine Diktatur ohne Gewaltenteilung.
Der Oppositionsführer Henrique Capriles sagte am Sonntagabend in Caracas: «Dies ist ein schwarzer Tag, verursacht von den kranken Ambitionen einer einzigen Person». Die Wähler seien massenhaft zu Hause geblieben, die Repression zeige die Verzweiflung. Capriles äusserte die Hoffnung auf ein baldiges Ende der Regierung Maduro wegen der starken internationalen Kritik und dem Widerstand im Land. «Dieser Prozess geht mit einem monumentalen Scheitern zu Ende.»
Geringe Wahlbeteiligung
Die Beteiligung an der Abstimmung über eine Verfassungsversammlung in Venezuela war nach Berichten von Augenzeugen unterdessen nur gering. Viele Wahllokale blieben weitgehend leer, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters.
Die Opposition hat zum Boykott der Abstimmung aufgerufen. Dennoch verlängerte die Regierung von Präsident Nicolas Maduro die Öffnungszeiten um eine Stunde.
Panne bei Maduros Stimmabgabe
Er wollte live vor den TV-Kameras zeigen, wie gut alles bei der Wahl zur Verfassungsgebenden Versammlung in Venezuela organisiert ist. Doch der Wahlcomputer stellte den sozialistischen Staatspräsidenten vor laufender Kameras bloss.
Nicolás Maduro, sonst ein Meister der politischen Inszenierung, schaute am Sonntag ziemlich betreten drein, als er seinen Ausweis nach seiner Stimmabgabe scannen liess. Nach einigen Sekunden erschien auf der digitalen Anzeige: «Diese Person existiert nicht oder der Ausweis wurde annulliert.»
Das Video verbreitet sich tausendfach in den sozialen Netzwerken, verbunden mit harscher Kritik an den regierenden Sozialisten - durch das Scannen der Ausweise werde kontrolliert, wer wählen gehe und wer nicht.
Auf Hunderttausende Arbeiter in staatlichen Unternehmen wurde mit Anrufen und Textnachrichten Druck im Vorfeld ausgeübt, wählen zu gehen - die Opposition boykottierte die Wahl der Mitglieder der Verfassungsversammlung, sie fürchtet den Umbau zu einer Diktatur.
Staaten lehnen Wahlergebnis ab
Unabhängig vom Ausgang der umstrittenen Wahl der Mitglieder einer Verfassungsgebenden Versammlung werden fast alle südamerikanischen Staaten das Ergebnis nicht anerkennen. Die argentinische Regierung von Präsident Mauricio Macri nannte die Wahl «illegal».
«Die Wahl respektiert nicht den Willen von über sieben Millionen venezolanischen Bürgern, die sich dagegen ausgesprochen hatten», teilte das argentinische Aussenministerium am Sonntag in Buenos Aires mit. Mitte Juli hatte es eine symbolische Volksbefragung gegeben, wo die Wahl als Versuch zurückgewiesen worden war, mit Hilfe einer Reform der Verfassung möglicherweise eine sozialistische Diktatur zu errichten. Die Regierung von Nicolás Maduro sei verantwortlich für eine Gewaltwelle, die schon zu über 100 Toten geführt habe.
Kolumbien hofft auf demokratische Lösung
Auch Peru, Chile, Brasilien und Kolumbien werden die Wahl definitiv nicht anerkennen. Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos forderte eine «friedliche und demokratische Lösung. Hoffentlich schnell.» Maduro sagte, Santos habe wohl den Kopf verloren, wenn er die Wahl nicht anerkennen werde. Auch die EU hatte im Vorfeld die Durchführung der Wahl scharf verurteilt.
13 Staaten der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), darunter Mexiko und die USA, hatten mehrfach an Maduro appelliert, von dem Plan abzulassen – die USA drohen mit Wirtschaftssanktionen, sie sind einer der grössten Abnehmer von Erdöl aus Venezuela. Die US-Regierung bezeichnete die umstrittene Wahl als Betrug. Die amerikanische UNO-Botschafterin Nikki Haley sprach am Sonntag in New York von «einem Schritt in Richtung Diktatur». Die US-Regierung werde das Ergebnis nicht anerkennen, kündigte sie an.
Bereits 2016 wurde Venezuelas Mitgliedschaft im südamerikanischen Wirtschaftsbund Mercosur suspendiert. In Südamerika hatte zuletzt nur noch Boliviens linker Präsident Evo Morales vehement für Maduro Partei ergriffen.
(chk/sda)>========
7.8.2017: Mitgliedschaft von Venezuela bei
Mercosur wird suspendiert
Mitgliedschaft von Venezuela im Mercosur suspendiert
https://amerika21.de/2017/08/182048/mercosur-venezuela-suspendiert
São Paulo. Die Außenminister von Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay haben alle Rechte Venezuelas in dem lateinamerikanischen Regionalbündnis Gemeinsamer Markt des Südens (Mercosur) "auf unbestimmte Zeit" suspendiert. Die Entscheidung wurde über die Anwendung der sogenannten Demokartieklausel formalisiert, wonach in Venezuela ein "Bruch der demokratischen Ordnung" festzustellen sei.
Nach den Statuten des Mercosur ist für die getroffene Entscheidung Einstimmigkeit die Voraussetzung. Nachdem Brasilien und Argentinien seit der Regierungsübernahme durch neoliberale Präsidenten, sowie Paraguay mit seiner Rechtsregierung bereits seit dem vergangenen Jahr den Ausschluss Venezuelas betrieben hatten, fehlte nur noch ein Einschwenken von Uruguay.
Um die Zustimmung Uruguays zu sichern, schickte der argentinische Präsident Mauricio Macri seinen Außenminister Jorge Faurie einen Tag vor dem Mercosur-Treffen in São Paulo nach Montevideo. Macri selbst nahm das Ergebnis des Treffens vorweg und erklärte, Venezuela sei "keine Demokratie mehr und verletzt systematisch die Menschenrechte".
Das Vorgehen im Mercosur gegen Venezuela verschärfte sich bereits seit dem vergangenen Jahr. Der Widerstand Venezuelas gegen Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union erwies sich, wegen des Prinzips der Einstimmigkeit im Mercosur, als Hindernis der Bestrebungen der anderen Mitgliedsländer. Die Vorwürfe gegen Venezuela nahmen nicht auf die Demokratieklausel Bezug, sondern lauteten denn auch, dass das Karibikland notwendige gesetzliche Anpassungen entsprechend den Vereinbarungen innerhalb des Mercosur nicht ausreichend vorgenommen hätte.
Venezuela hatte bereits ersten Einschränkungen seiner Mitgliedschaft in dem Regionalbündnis widersprochen und die Rechtmäßigkeit der entsprechenden Beschlüsse angefochten. Die aktuelle Entscheidung kommentierte der venezolanische Präsident mit den Worten, dass "niemand Venezuela aus dem Mercosur hinauswerfen" werde.
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17.8.2017: Aktion gegen Hunger in
Venezuela: Zootiere werden "privatisiert"
Wegen Hungerqual: Venezolaner entführen Tiere aus Zoo
https://de.sputniknews.com/panorama/20170817317058161-hunger-entfuehren-tiere-ermittlungen-verbrecher-verkaufen/
"Hungernde Venezolaner haben begonnen, Tiere aus den Zoos zu entführen. Die Vertreter der Tiergärten bestehen darauf, dass die Tiere zum Weiterverkauf gestohlen werden. Darüber schreibt das Portal „Life News“ am Donnerstag.
Die venezolanischen Behörden haben Ermittlungen wegen des Diebstahls von Tieren aus dem Zoo im West-Bundesstaat Zulia eingeleitet. Die Polizei vermutet, dass die Tiere von Hunger leidenden Venezolanern entführt worden seien.
Reuters zufolge sollen aus dem Zoo zuletzt zwei Pekaris – Pecari Tajacu (Nabelschweine, Tayassuidae) – verschwunden sein. Insgesamt sollen die Übeltäter allein innerhalb von wenigen Wochen Tiere von über zehn Arten gestohlen haben, einschließlich eines Büffels.„Wir vermuten, dass sie mit der Absicht, aufgegessen zu werden, gestohlen wurden“, erklärte der Sprecher der venezolanischen Polizei, Luis Morales.
Im Zoo selbst sei man sich
dagegen sicher, dass die Täter aus anderen Gründen
gehandelt hätten – die entführten Tiere würden von
ihnen weiterverkauft."
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18.8.2017: Parlament in Venezuela hat
keine Gesetzesbefugnis mehr
Venzuelas verfassunggebende Versammlung übernimmt
alle Gesetzgebungsvollmachten
http://www.epochtimes.de/politik/welt/venzuelas-verfassunggebende-versammlung-uebernimmt-alle-gesetzgebungsvollmachten-a2193887.html
Die Ende Juli gewählte verfassunggebende Versammlung
Venezuelas hat am Freitag Gesetzgebungsvollmachten des
bisherigen Parlaments an sich gerissen.
Die Versammlung verabschiedete einstimmig ein entsprechendes Dekret. Darin spricht sich die Verfassungsversammlung die Befugnis zur Gesetzgebung zu. Diese gilt demnach für Angelegenheiten zum „Schutz des Friedens, der Sicherheit, der Souveränität, des sozioökonomischen und finanziellen Systems, des Staatseigentums und des Vorrangs der Rechte der Venezolaner“.
In dem Dekret heißt es, „alle Organe der öffentlichen Gewalt“ seien künftig der Verfassunggebenden Versammlung untergeordnet. Die Vorsitzende der verfassunggebenden Versammlung, Ex-Außenministerin Delcy Rodríguez, erklärte, die Versammlung sei dazu berufen, „für Ordnung zu sorgen“.
Das Präsidium des Parlaments hingegen unterstrich, es erkenne die „betrügerische“ verfassunggebende Versammlung ebenso wenig an wie alle aus ihr hervorgehenden Handlungen.
In Venezuela tobt seit Monaten ein erbitterter Streit zwischen Staatschef Nicolás Maduro und der Opposition. Die auf Geheiß von Maduro gewählte verfassunggebende Versammlung soll die Verfassung novellieren.
Die Opposition erkennt die Versammlung nicht an. Viele lateinamerikanische Staaten verweigerten ihr die Anerkennung. (afp)"
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25.8.2017: Trumpel meint, Sanktionen
gegen Venezuela sichern die Welt: Handel mit
neuen, venezolanischen Staatsanleihen sind
verboten
Maduro „finanziell auslaugen“: Trump verhängt
neue Sanktionen gegen Venezuela
https://de.sputniknews.com/politik/20170825317178883-usa-trump-venezuela-maduro-sanktionen/
"US-Präsident Donald Trump hat neue Sanktionen gegen Venezuela verhängt. Dies teilte am Freitag seine Pressesprecherin Sarah Sanders mit.
Die neuen Sanktionen untersagen den Handel mit neuen venezolanischen Staatsanleihen.
„Die neuen Schritte des Präsidenten verbieten Geschäfte mit neuen Staatsanleihen und Wertpapieren, die von der venezolanischen Regierung und dem staatlichen Erdölunternehmen PDVSA emittiert wurden“, so Sanders.
Die Sanktionen verbieten auch Geschäfte mit bereits existierenden Staatsanleihen sowie Dividendenzahlungen an die Regierung in Karakas.Die Einschränkungsmaßnahmen hätten das Ziel, das „diktatorische Regime“ des Präsidenten Nicolás Maduro finanziell auszulaugen. Zugleich ließen diese Maßnahmen Raum für humanitäre Hilfe an Venezuela.
Die neuen Sanktionen dürften die Spannungen zwischen
Venezuela und den USA verschärfen und das
lateinamerikanische Land in eine tiefere
Wirtschaftskrise stürzen."
Link: Moskau
warnt USA vor Militär-Intervention in Venezuela
27.8.2017: Korrupte Oberschicht in Venezuela zerstört das eigene Land
Eva Golinger: "Es ist die elitäre Machtstruktur an der Spitze, die in Venezuela korrumpiert ist"
https://amerika21.de/blog/2017/08/182947/golinger-venezuela-intercept
"Es gibt viele Themen, über die ich mit dir reden möchte. Ich möchte über einen Teil der Kritik an Maduro reden, der aus der Linken kommt, nicht nur in Venezuela, sondern auch in anderen Teilen der Welt. Aber für den Anfang möchte ich dich nach deiner Antwort auf das fragen, was zunehmend wie ein Säbelrasseln der Trump-Administration wirkt. Es gab Äußerungen von seinem nationalen Sicherheitsberater, H. R. McMaster, sie haben Maduro nun mit Sanktionen belegt. Die New York Times sagt, dass Maduro in ein Lager mit Leuten wie Kim Jong-Un und Bashar Al-Assad passt. Was sagst du zu den Äußerungen der US-Administration und von Medien wie der New York Times zur Situation in Venezuela?
Es hat eine anhaltende Eskalation seitens der USA gegenüber Venezuela gegeben seit Hugo Chávez1 an die Macht kam. Und wir haben eine Steigerung im Laufe der Jahre sehen können, in denen die venezolanische Regierung ihr ideologisches Modell vertieft und sich mehr gegenüber Ländern wie Russland, China und Iran als Handelspartnern geöffnet hat. Und insgesamt eine Position eingenommen hat, die antagonistisch zur US-Regierung ist.
Es ist also nichts Neues, es ist nun einfach nur direkter. Ich denke, dass zuvor viel der Interaktion des Säbelrasselns in einer weniger sichtbaren Art vollzogen wurde.
Es war Präsident Obama, der Venezuela zu einer außergewöhnlichen und besonderen Bedrohung für die USA erklärte und die ersten offiziellen Sanktionen gegen Venezuela erließ. Das ist erst einige Jahre her. Und sie wurden dieses Jahr erneuert bevor Trump ein volles Verständnis für das hatte, was passierte. Es war also wirklich eher eine anhaltende Eskalation.
Nachdem Chávez in den ersten Jahren nach seiner Wahl 1998 nicht dem gefolgt ist, was die US-Regierung wollte und Venezuela nicht mehr der unterwürfige Staat war, wie zuvor, unterstützten die USA 2002 einen Putsch gegen Chávez. Im Lauf der Jahre hat diese Art der Aggression zugenommen.
Jetzt sehen wir sozusagen den Höhepunkt davon und die Tatsache, dass sie sich mehr dahinter klemmen. Aber im Endeffekt bleibt die Beziehung der beiden Länder grundsätzlich dieselbe. Venezuela ist für die USA einer der Haupterdöllieferanten, es ist eine Handelsbeziehung. Sie sind voneinander abhängig. Es gibt im Endeffekt in beide Richtungen viel Rhetorik. Und ja, es gibt unter Trump definitiv eine Eskalation, weil diejenigen aus seinem Umfeld, die diese Eskalation befördern möchten, die reaktionären Teile der republikanischen Partei, sich wesentlich mehr Gehör verschaffen können. Marco Rubio zum Beispiel.
Darum geht es ihnen. Sie haben nach einem Weg gesucht, in Venezuela einen Regime-Change durchzusetzen. Aber das hat nichts mit einem Richtungswechsel in der Politik zu tun. Das war eine Art Staatspolitik der USA gegenüber Venezuela seit der Chávez-Regierung.
Wie beurteilen Sie die Erklärung des britischen Labour-Vorsitzenden Jeremy Corbyn, der Gewalt auf allen Seiten verurteilt hat?
Es ist ein gigantischer Teil der Darstellung der Geschehnisse in Venezuela, der fehlt. Man sieht in den Medien, besonders hier in den USA, in der New York Times, in der Washington Post, im Wall Street Journal, oder auf CNN, NBC sehr viel über Unterdrückung der Proteste der Opposition. Aber man bekommt nicht das gesamte Bild, denn während es staatliche Reaktionen gibt, Repression mit Tränengas und Gummigeschossen, sieht man nicht die andere Seite des Ganzen, nämlich dass es sich nicht gerade um friedliche demokratische Proteste handelt.
Teile der Opposition in Venezuela handeln innerhalb eines demokratischen Rahmens, aber es gibt einen sehr gewalttätigen Teil, der außer Kontrolle geraten ist. Es ist anarchisch. Sie setzen Molotov-Cocktails und selbstgebaute Bomben und Waffen gegen die staatlichen Sicherheitskräfte ein.
Ich muss immer darüber nachdenken was wäre, wenn so etwas in Washington D.C. passieren würde, oder sogar in den Straßen von New York, wo ich bin. Ich meine, das würde nicht länger als eine Stunde anhalten. Wenn sie hier Gebäude in Brand stecken würden, Busse oder Menschen – oftmals unschuldige Menschen. Bislang zumindest ist, was von staatlichen Stellen ermittelt wurde, von der Generalstaatsanwaltschaft, die gegenüber der Regierung Maduro kritisch ist, dass es tatsächlich eine gleiche Zahl an Toten auf beiden Seiten gibt. Die gleiche Zahl kann gewalttätigen Oppositionsdemonstranten zugeschrieben werden, die in manchen Fällen ihre eigenen Leute, Unbeteiligte, Polizisten oder Mitglieder der Nationalgarde verletzten und dann jenen auf der Seite der Regierung. Es geht nicht darum, das in irgendeiner Weise zu rechtfertigen, sondern ein genaueres Bild der Lage zu zeichnen.
Es hat Gewalt auf beiden Seiten gegeben und die Führung der Opposition hat sich dagegen gesträubt, diese Art gewalttätiger Proteste zu verurteilen. Im Gegenteil, sie haben sie sogar befeuert. Weil sie sie als einen Weg gesehen haben, die Straßen "aufzuheizen" und so die Regierung unter Druck zu setzen. Im Großen und Ganzen haben sie versucht, Maduro2 zum Rücktritt zu zwingen, einen Regime Change herbeizuführen. Damit hatten sie keinen Erfolg.
Ich möchte Sie direkt fragen, ob Sie glauben, dass die jüngste Wahl der verfassungsgebenden Nationalversammlung eine legitime, freie und faire Wahl war und dass die von der Regierung veröffentlichten Ergebnisse korrekt waren.
Es gibt viele Anzeichen dafür, dass es keine freie und faire Wahl war und dass die Ergebnisse nicht zutreffen. Aber es gibt noch einen anderen Punkt bei dem Ganzen, der in den Debatten immer fehlt. Und zwar spielte es im Endeffekt keine Rolle, weil diese Wahl von Delegierten für die verfassungsgebende Versammlung durchgedrückt wurde, um eine Verfassung zu ändern, die bereits eine der am meisten gepriesenen Verfassungen der Welt war und die in einem sehr offenen und partizipativen Prozess erarbeitet wurde, der 1999 von Hugo Chávez angeführt wurde. Es gab Viele, mich selbst inbegriffen, die gefragt haben, warum dies die Antwort auf die Probleme Venezuelas sein sollte, wo es doch bereits eine Verfassung gab, die so allumfassend in Bezug auf das wirkte, was notwendig war, um in dem Land in Menschenrechtsfragen voran zu kommen.
Warum haben sie es also gemacht?
Das ist eine der großen Fragen. Im Endeffekt ging es bei der Wahl nur darum, die Kandidatenlisten zu wählen, die bereits von der Regierungspartei nominiert wurden, um an der Umschreibung der Verfassung teilzunehmen. Am Ende spielte es keine Rolle, wie viele Stimmen sie bekommen haben. Die Tatsache, dass die Zahlen möglicherweise von der Regierung frisiert worden sind, ist ein absurder Zug, weil sie nur versuchten gegenüber der Opposition zu punkten, die Wochen zuvor ein nicht verifiziertes und nicht offizielles Plebiszit organisiert hatte, von dem sie sagen, dass sich sieben Millionen Stimmen gegen die verfassungsgebende Versammlung ausgesprochen hätten.
Es war also eher eine Art Kräftemessen zwischen beiden Seiten in Bezug auf die Zahlen. Aber es wäre egal gewesen. Auch wenn die Regierung bei den Wahlen am 30. Juli vier Millionen Stimmen bekommen hätte, sie hätte trotzdem weitergemacht. Es ist also egal. Sie hätten es ohnehin gemacht.
Nun, es spielt schon eine Rolle, weil die Manipulation von Stimmen ein autoritärer Schritt ist, um Ergebnisse zu fabrizieren. Saddam Hussein hat mit 101 Prozent der Stimmen gewonnen. Ich vermute, dass er aufgrund der Art der Repression im Irak ohnehin gewonnen hätte, aber die Idee, dass man überhaupt manipuliert, unterminiert doch die Idee, dass deine Kräfte die pro-demokratischen Kräfte sind, oder nicht?
Absolut. Es ist keine Frage, ich meine, es sieht so aus als wenn die Zahlen um mehr als eine Million Stimmen frisiert wurden, um sie über die Schwelle dessen zu bringen, was die Opposition vorgibt, in ihrem inoffiziellen Plebiszit bekommen zu haben. Es ging nur darum, sagen zu können: "Wir haben mehr als ihr, also habe wir ein legitimes Mandat."
Für mich ist das extrem verstörend, weil Venezuela seit 2004 eines der sichersten Wahlsysteme hatte, mit elektronischen Wahlmaschinen, die durch Papier-Wahlzettel abgesichert wurden und zahlreiche Schritte auf dem Weg, um Betrug zu verhindern, wie Fingerabdrücke, nicht löschbare Tinte, das Abzeichnen einer Wahlakte, in der man unterschreibt und seinen Ausweis zeigt, der dann mit der Information in der Wahlakte abgeglichen wird. Man geht durch all diese Schritte. In dieser speziellen Wahl entfiel davon fast alles. Es gab keine Wahlakten. Es gab keine unlöschbare Tinte. Es gab nicht überall Fingerabdruckmaschinen. Es gibt viele Beweise, dass es möglich war, die Zahlen zu frisieren. Und das ist bedauerlich, weil es ein höchst glaubwürdiges Wahlsystem war und nun wurde es in Zweifel gezogen.
Die Sache ist, dass die Opposition bei jeder Wahl, die sie gegen die Bolivarische Revolution oder die Chávez-Bewegung und jetzt die Maduro-Regierung verloren hat, Wahlbetrug beklagt hat. Es spielte keine Rolle, wie sicher das System war. Und wenn jetzt von Betrug geredet wird und es tatsächlich ein Betrug gewesen sein könnte, dann wirkt das wie eine enorme Niederlage für die Regierungsseite. Sie hätten die Zahlen akzeptieren sollen, die sie hatten und sagen: "Schaut, mitten dieser ganzen Gewalt und der Wirtschaftskrise, sind wir immernoch in der Lage um die 6,6 Millionen Stimmen zu bekommen." Das wäre ein Zeichen der Stärke gewesen.
Aber unglücklicherweise haben sie diesen Weg gewählt und nun gibt es eine verfassungsgebende Versammlung, die eine übergeordnete Macht darstellt, die jetzt erklärt hat, dass sie für mindestens – oder vielleicht höchstens – zwei Jahre an der Macht bleiben wird. Das ist überraschend. Hugo Chávez war 1998 für ein Parteienbündnis angetreten, um die Verfassung zu ändern. Er wurde auf der Grundlage von einer Mehrheit gewählt, dass dies eine der ersten Maßnahmen der Regierung sein würde. Dann wurde nach der Wahl darüber abgestimmt, ob die Menschen tatsächlich eine neue Verfassung ausarbeiten lassen wollten. Mehr als 70 Prozent der Wähler sagten Ja. Dann wurden die Mitglieder gewählt. Dann wurde die neue Verfassung in einem extrem offenen, transparenten Verfahren ausgearbeitet. Es gab Entwürfe der Verfassung, die in den Nachbarschaften herumgereicht und diskutiert wurden. Und dann wurde noch einmal darüber abgestimmt, um sie schließlich auf nationaler Ebene zu ratifizieren.
Dieses Mal fehlen fast alle diese Schritte und damals hatte die Versammlung ein Mandat für vier Monate. Und die Versammlung war keineswegs allem übergeordnet, so dass sie Legislative und Exekutive zugleich sein könnte, was wir jetzt sehen3. Das ist der Grund dafür, dass viel Sorge von Menschen wie mir kommt. Von Leuten die sagen, warte mal, was ist mit unserem demokratischen Regelwerk, das immer so hochgehalten wurde, trotz vieler Risse in diesem System im Laufe der Jahre. Jetzt sehen wir einen deutlichen Bruch.
Ich weiß nichts über Maduros Familienmitglieder und ihre Qualifikationen, aber allein die Idee, dass sein Sohn und seine Frau nun Teil der verfassunggebenden Versammlung sind, kombiniert damit, dass es sich um einen recht klaren Fall von Manipulation der Zahlen zu handeln scheint, wenn auch möglicherweise unnötig, wie du sagst, führt dazu, dass es für Maduro ein wirklich schlechtes Bild hinterlässt.
Natürlich. Es sieht schrecklich aus. Aber man muss verstehen, dass Korruption und Nepotismus teil der venezolanischen Gesellschaft sind. Es ist halt eines der größten ölproduzierenden Länder. Es ist eine Ironie, denn als Chávez 1998 gewann, waren seine zwei wichtigsten Versprechen die Ausmerzung von Armut und Korruption. Natürlich ist die Korruption unter Chávez nicht verschwunden. Manche sagen, sie habe sich ausgebreitet. Aber als jemand, der im Innern war, kann ich sagen, dass Chávez eine Art Kontrollmacht war. Er war jemand, der selbst nicht korrupt war, auch wenn viele um ihn herum es waren. Aber die Regierungen vor seiner Wahl an die Macht waren extrem korrupt. Darum waren die Menschen so angeekelt vom Zweiparteiensystem, das damals seit dem Ende der Diktatur 1958 in Venezuela existierte und sie wollten sich davon befreien.
Als ich 1993 zum ersten Mal nach Venezuela kam, war das Land vollständig kollabiert. Es gab eine Wirtschaftskrise, die Währung war entwertet und die Inflation stieg – vieles von dem, was heute passiert, was es so ironisch macht. Damals wurden die verfassungsmäßigen Rechte suspendiert. Es gab eine landesweite Ausgangssperre. Es gab die Wehrpflicht. Die Armut war auf um die 80 Prozent gestiegen. Die Eliten kontrollierten den Erdölreichtum des Landes und die Erdölindustrie, obwohl diese 1976 verstaatlicht wurde.
Als die Menschen für Hugo Chávez und diese Idee der Bolivarischen Revolution stimmten, wollten sie sich von einem korrupten System befreien. Jetzt scheint alles wieder zurück zu kommen und wir sehen wie der Nepotismus wiederaufersteht, wie sich die Korruption verbreitet, wie Taktiken des Ausschlusses angewendet werden, wie Dissens unterdrückt wird, wie die Armut wächst und auch die Inflation, während die Wirtschaft zusammenbricht. Wenn man sich all das ansieht, dann fragt man sich: "Ist das einfach das Schicksal eines Landes, das dem bittersüßen Fluch des Öls ausgesetzt ist?"
Dazu wollte ich Ihnen eine Frage stellen. Eine Kritik, die zum Beispiel Naomi Klein und Noam Chomsky geäußert haben – auch wenn es sich um nordamerikanische Stimmen handelt –, ist gewesen, dass es eine übermäßige Abhängigkeit vom Erdöl gibt und dass sie mitverantwortlich für anti-demokratische Gegebenheiten ist, die wir teilweise in Venezuela sich entfalten sehen.
Absolut. Aber das ist, wie ich bereits gesagt habe, nicht neu. So hat das Land über Jahrzehnte funktioniert. Der Unterschied ist nur, dass zuvor das Meiste des Erdölreichtums in die Taschen der Eliten wanderte. Maduro hat im Wesentlichen – aber nicht effektiv – versucht, die Sozialpolitik fortzusetzen, die Chávez so beliebt gemacht hat. Aber als Chávez an die Macht kam, war der Ölpreis bei sieben US-Dollar pro Barrel. Es ist nicht so, dass es immer den Preis über 100 US-Dollar gab, den man im Land ausgeben konnte. Die Ölpreise sind langsam über die Jahre gestiegen, wegen der Kriege, an denen sich die USA im Mittleren Osten beteiligt haben und auch wegen der Rolle, die Chávez, Venezuela und andere Länder in einer Art Wiederbelebung der OPEC spielten, von der Venezuela Gründungsmitglied war. Und sie begannen, den Preis für das Öl steigen zu lassen und konzentrierten sich mehr auf die ölproduzierenden als auf die konsumierenden Länder.
Als der Ölpreis 60, 70 Dollar pro Barrel erreichte, hat Venezuela viel Geld ausgegeben, nicht nur für Sozialprogramme, sondern auch für Infrastruktur und allerlei internationale Abkommen und Einkäufe. Eine der Visionen, die Chávez hatte, war es, diese natürlichen und strategischen Ressourcen zu nutzen, anstatt sie einfach zu exportieren. Nicht nur Öl, sondern auch Gas und allerlei Mineralien, Schwermetalle. Um in der Lage zu sein, Technologie ins Land zu holen und sie zu nutzen, um die Infrastruktur in anderen Industriebereichen aufzubauen und die Abhängigkeit vom Öl zu reduzieren. Aber das wurde nie umgesetzt. Es wurden alle möglichen Industrien nationalisiert und die Leute, die damit beauftragt wurden, waren unglaublich korrupt und unfähig. So haben sie sie zugrunde gerichtet.
Nichts davon hat funktioniert. Aber die Idee war da und auch Maduro spricht jetzt viel davon, auch wenn es eine völlige Entkopplung zwischen Diskurs und Realität gibt. Also hält die Abhängigkeit an. Und natürlich ist eine wichtige Ursache für die Krise, die das Land heute durchlebt, die übermäßige Abhängigkeit vom Öl. Nicht allein die Regierung, sondern auch die Menschen, die in dem Sinne abhängig geworden sind, dass sie ihren Anteil erwarten. Es ist der generelle Anspruch den Menschen fühlen, wenn sie in einem solchen System leben, in dem der Staat allumfassend ist und ihre Grundversorgung so weitgehend bereitstellt.
Es wirkt als gebe es unter Maduro einen Trend, der widerspiegelt, was wir bei anderen Regierungen der Region sehen können, wo alle Krisen und Probleme im Wesentlichen auf die USA oder die US-Intervention geschoben werden. Sie haben ein ganzes Buch geschrieben, in dem Sie detailliert die schmutzigen Tricks der USA und ihre Interventionen in Venezuela beschreiben - "Der Chávez-Code". Es ist offensichtlich, dass die USA permanent in die Angelegenheiten anderer Länder rund um die Welt eingreifen, und besonders in Zentral- und Südamerika. Aber es wirkt etwas zu einfach, immer wieder nur zu sagen: "Oh, das ist wegen den USA. Dies ist wegen der US-unterstützten Putsche. Das ist eine von den USA geschaffene Opposition." Liege ich falsch? Es wirkt, als sei das die häufigste Antwort aus dem Pro-Maduro-Lager.
Nun, es ist etwas komplexer. Da gibt es keine einfache Ja-oder-Nein-Antwort. Es gibt offensichtlich eine Kultur, vielleicht ein weltweites Phänomen, dass insbesondere Anführer sich weigern, Verantwortung für ihre Handlungen zu übernehmen. Ich komme immer wieder auf Chávez zurück, weil die Regierung Maduro ihn nutzt, um alles zu rechtfertigen, was sie tut. Ich schaue also immer zurück und untersuche und erinnere sein spezielles Verhalten in vergleichbaren Situationen oder wenn er eine Krise konfrontierte. Und eine Sache, die Chávez zu Beginn so beliebt gemacht hat, war, als er sich 1992 an einer Militärrebellion oder einem Putsch gegen den korrupten Präsidenten beteiligte, der scheiterte. Und er war der einzige – Hugo Chávez, dieser junge Oberstleutnant stellte sich vor die Kameras und übernahm die Verantwortung für das Scheitern.
Für Venezolaner war das ein Moment, der sie durchschüttelte. Es gab jemand in einer Führungsposition, der tatsächlich sagt: "Ich bin gescheitert und übernehme die Verantwortung. Aber es wird mehr kommen, die Sache wird sich fortsetzen", was tatsächlich passierte.
Das war eine Veränderung, die für viele Menschen sehr attraktiv war, in einem Land, in dem so Viele immer nur andere für ihre Fehler verantwortlich gemacht hatten oder sie einfach ignorierten. Und jetzt sehen wir das wieder, das ist einer meiner Kritikpunkte gewesen. Keine Frage, die USA finanzieren die Opposition in Venezuela, absolut. Sie haben es über Jahre gemacht. Ich habe dies umfassend dokumentiert, indem ich den Freedom of Information Act genutzt und die eigenen Dokumente der USA veröffentlicht habe, aus denen hervorgeht, dass sie die Opposition finanzieren.
Unterstützen sie die Opposition und drängen auf einen Regime Change? Völlig klar. CIA-Direktor Mike Pompeo hat das vor kurzem selbst bei einer öffentlichen Veranstaltung gesagt, dass sie alles tun, was sie können, um einen Regime Change herbeizuführen. Wir haben es auch sehr direkt von Außenminister Rex Tillerson gehört. Maduro müsse selbst entscheiden, ob er eine Zukunft wolle – ich paraphrasiere – oder die USA würden dies für ihn entscheiden.
Machen sie das also? Ja. Gibt es eine Art ökonomischer Kriegführung, einen Propagandakrieg? Ja, das gibt es. Aber gibt es Fehler und Verantwortlichkeiten auf Seiten der Regierung? Absolut. Es gibt weit verbreitete Misswirtschaft. Sie haben entsetzliche wirtschaftliche Entscheidungen in Bezug auf die Währungspolitik getroffen und diese extreme Währungskontrolle hat die Inflation auf dem Schwarzmarkt für den US-Dollar in die Höhe schießen lassen. Und zugleich sind die Verträge, die die Regierung mit Unternehmen abgeschlossen hat, um Nahrungsmittel und allerlei Produkte zu importieren, von Korruption durchsetzt. Über 300 Milliarden US-Dollar sind wahrscheinlich über die letzten vier oder fünf Jahre aus dem Land geflossen, die nicht belegt worden sind.
Die Regierung kann nicht einfachen sagen: "Wir haben damit nichts zu tun." Oder die Tatsache, dass so viele der nationalisierten Industrien – die Ölindustrie weniger, aber auch – ihre Kapazitäten nicht auslasten. Manches hat mit externer Sabotage zu tun, mit der Weigerung notwendige Teile zu liefern, um Reparaturen durchzuführen. Aber andere Dinge haben mit den Entscheidungen der Regierung zu tun.
Man kann nicht immer den anderen die Schuld geben. Natürlich spielen die USA eine Rolle, eine offene und berüchtigte Rolle, indem sie nicht nur eine undemokratische Opposition gegen die Regierung unterstützten und einen Regime Change fördern. Aber die Regierung Maduro ist an der Macht, also hat sie immer eine größere Verantwortung für das, was im Land passiert als jene, die außerhalb sind. Es ist keine Frage, dass die Opposition eine alte, wohlhabende Elite repräsentiert, die Privatunternehmen kontrolliert, die Venezuela seit Jahrzehnten betreiben. Und dass sie sich daran beteiligt hat, Produkte zu horten und insgesamt zu sabotieren, um zu versuchen das Konzept zu verwenden, das in Chile gegen Salvador Allende in den frühen 1970ern angewendet wurde, um die Wirtschaft "schreien" zu lassen.
Sie reden natürlich über manche dieser Gruppen, die enorme Mengen Geld, Unterstützung und Berater von den USA und anderen Mächten erhalten haben, die interveniert haben. Aber es gibt auch einen bedeutenden Teil der venezolanischen Gesellschaft, der ebenfalls gegen Maduro ist, ohne von den USA bezahlt zu werden.
Definitiv. Es wäre ungeheuerlich zu sagen, dass sie alle von den USA bezahlt werden, oder dass sie angeheuerte Demonstranten sind. Dass erinnert mich an Donald Trump, der das über jeden sagt, der gegen ihn protestiert. Das ist lächerlich. Chávez war von 1999 bis zu seinem Tod Anfang 2013 Präsident und Maduro ist es seitdem. Wir blicken auf fast 18 Jahre zurück. Es gibt also eine komplette Generation, die aufgewachsen ist und nur diese Regierung kennt. Und natürlich geben sie der Regierung die Schuld für die Probleme, die sie im Land erleben. Zurecht.
Häufig sagt die venezolanische Regierung: "Sie haben keine Ahnung, wie es zuvor war. Es war repressiv, es gab wirkliche Verfolgung, es gab Folter, der Erdölreichtum wurde nicht verteilt und die Armutsraten waren dermaßen hoch." Das ist für viele Menschen heute eine unbekannte Vergangenheit. Für sie ist allein wichtig, was heute passiert.
Es gibt also einen Teil der Bevölkerung, der zur Regierung hält, weil sie nicht wollen, dass die, die sie als "alte Garde" sehen, wieder an die Macht kommen. Weil sie befürchten, dass sich die Dinge wieder dahin entwickeln, wie sie vorher waren. Sie befürchten, dass sie wieder unsichtbar werden und marginalisiert, ausgeschlossen und verfolgt. Und sie haben wahrscheinlich mit dem meisten davon Recht. Besonders, weil Anführer der Opposition, die sich heute mit Maduro messen, dieselben sind, die 2002 den Putsch gegen Chávez ausgeführt haben. Als sie für 48 Stunden die Macht übernahmen, war es genau das, was sie machten. Sie haben die Verfassung und alle Institutionen aufgelöst. Sie haben Menschen verfolgt und auf der Straße getötet, die mit Chávez oder dem Chavismo identifiziert waren. Sie haben alles rückgängig gemacht, was sie konnten und wollten alles privatisieren.
Es gibt also einen Bezugsrahmen für diejenigen, die zur Regierung halten. Sie sagen im Wesentlichen: "Wir wissen, dass sie korrupt sind, wir wissen, dass die Dinge nicht gut sind, aber die Alternative ist schlechter." Und dann gibt es auf Seiten der Opposition jene, die sagen: "Unmöglich. Das ist eine schreckliche Regierung. Die Lage ist schrecklich für uns, wir wollen einfach eine Veränderung." Und es ist ihnen gewissermaßen egal.
Venezuela hat eine Führungskrise, weil die Opposition keinerlei alternative Art von Führung anbieten kann, die den Menschen etwas gibt, auf das sie in einer positiven Art für die Zukunft blicken können. Es ist entweder die alte Garde oder die aktuelle. Und beide haben gezeigt, dass sie nicht auf eine Weise regiert haben, die für die Menschen von Vorteil ist. Zumindest in Bezug auf die Maduro-Regierung heute und die der Oppositionsführer in der Vergangenheit.
Korrekt. Ich stimme dem, was Sie über die Kräfte von außen, die den Putsch unterstützt haben und über das, was die Putschisten machen wollten, gesagt haben, zu. (…) Auf der einen Seite gibt es manche Leute in Venezuela und in der Region, die glauben, dass man den venezolanischen Staat trotz seiner Fehler verteidigen muss, weil es sich um eine anti-imperialistische und populare Regierung handelt. Und dann gibt es andere Gruppen, die alles anerkennen, was Sie über den Charakter einiger der Oppositionsgruppen gesagt haben, aber die Regierung Maduro als zunehmend delegitimiert und autoritär bezeichnen. Sie kannten Hugo Chávez gut und haben ein Buch über die US-Einmischung in Venezuela geschrieben. Denken Sie, dass das, was Maduro und seine Verbündeten derzeit machen, das Vermächtnis von Hugo Chávez verrät?
Ich denke in manchen Fragen geht es in diese Richtung. Es gibt natürlich keine bewusste Anstrengung, Chávez‘ Vermächtnis zu verraten, aber eines meiner Hauptanliegen …
Ich denke es ist eine ziemlich bewusste Anstrengung, wenn man an den Ergebnissen eines Referendums herummanipuliert.
Diese Art zu handeln ist für mich absolut inakzeptabel und verrät offensichtlich das Vermächtnis von Chávez. Aber nicht nur das, sondern auch jenes der gesamten venezolanischen demokratischen Struktur, die gestärkt worden war. Man hatte viel Hoffnung in diese Art partizipativerer Demokratie gelegt, bis die Dinge um 2012 herum völlig auseinanderzubrechen begannen.
Es ist schwierig, weil es diese Menschen sind, die damit befasst waren, die Bewegung gewissermaßen voran zu bringen. Und zugleich gibt es einen Kreis von Leuten darin – an der Macht in Venezuela – die notorisch korrupt waren. Tatsächlich hatte Chávez selbst einige von ihnen entlassen, aber er hat nicht hart genug durchgegriffen in dem Sinne, dass sie sich der Justiz hätten stellen müssen, wegen Korruption. Und jetzt sind sie wieder da.
Es ist ein Verrat für mich in dem Sinne, dass es eine viel elitärere Struktur gibt, obwohl das Narrativ dasselbe bleibt. Wir können die Handlungen der Regierung Maduro kritisieren und wir können sagen, dass manche von ihnen Chávez‘ Vermächtnis verraten, aber es geht nicht allein darum.
Wir können uns ebenfalls gegen jedwede US-Intervention oder Anstrengungen, einen Regime Change aufzuzwingen, aussprechen, wie es genauso bei jedem anderen Land der Welt ist. Die Souveränität einer anderen Nation zu verletzen, ist inakzeptabel. Aber zugleich gibt es noch immer Millionen Menschen in Basisbewegungen, die für ihre Demokratie kämpfen und sie haben ebenfalls ihre Probleme mit den Leuten an der Macht. Aber sie sind nicht bereit aufzugeben und jenen am äußeren Rechten Flügel, die die Macht übernehmen würden, wenn die aktuelle Regierung sie verlöre, ihre Räume zu überlassen.
In Venezuela gibt es im Moment keinerlei Kompromiss. Ich denke deshalb gibt es außerhalb Venezuelas viele Leute in der Linken, die sagen, dass man sich lediglich gegen Interventionen von außen aussprechen und nichts zu Maduro sagen sollte. Dann gibt es jene die sagen: "Nein, wir müssen über die zunehmend autoritären Charakteristiken dieser Regierung sprechen und über den Verrat an Aspekten des Vermächtnisses von Chávez und allem unter der bolivarischen Revolution erreichten, die sich jetzt zeigen". Und dann gibt es solche, die sagen: "Nein, wir müssen zu Maduro halten, ihm den Rücken stärken und unseren Mund halten."
Diese Debatte muss es geben. Zugleich muss man sich ansehen, was die Rolle derjenigen Menschen ist, die nicht direkt in die Bewegung involviert sind und welche Stimmen und Personen diejenigen sind, die in der Bewegung wirklich wichtig sind. Sind es Maduro selbst und die Leute, die ihn oben in den Machtstrukturen umgeben? Oder ist es die Basis, die sozialen Bewegungen, die Arbeiter, die Organisatoren in den Communities, die Leute, die wirklich dafür kämpfen an allem festzuhalten, was von der Bewegung übrig geblieben ist, die sie aufgebaut haben und die sich selbst in den zurückliegenden 15 Jahren ermächtigt haben.
Das sind die Gespräche, die geführt werden müssen. Diese Menschen fehlen im Narrativ. In den Medien hören wir ständig von der Opposition und den Kritikern, aber wir hören nie von den Menschen an der Basis. Ich meine nicht Leute, die kommen und sagen: "Oh, ich liebe Maduro, ich unterstütze Maduro." Aber Menschen in den Nachbarschaften: ärmere Menschen und die Arbeiterklasse. Das ist tatsächlich die Mehrheit der Menschen, die die Chávez-Bewegung in Venezuela ausmachen. Es ist die elitäre Machtstruktur an der Spitze, die korrumpiert ist.
(...)
Mit der Ausnahme, Maduro direkt ins Visier zu nehmen, scheint die Trump-Administration zumindest öffentlich die grundlegende US-Politik gegenüber Venezuela fortzusetzen, wenn auch auf eine etwas eigene Art. Was bedeutet es, dass Maduro auf die Sanktionsliste gesetzt wurde und dass Vermögenswerte eingefroren wurden?
In Venezuela bedeutet es nicht viel. Tatsächlich wird es als Ehrenabzeichen gesehen. Jedes Mal wenn die US-Regierung in den letzten Jahren einzelne Personen ausgewählt und mit Sanktionen belegt hat, wurden diese von Maduro selbst belohnt (...). Sie haben sogar eine Art Kampagne mit dem Hashtag #ichwillmeinesanktion gemacht. Der Schuss scheint also eher nach hinten loszugehen, denn es schweißt die Menschen und die Truppen im Angesicht einer externen Bedrohung hinter der Regierung zusammen. (...)
Die westliche Welt kann sich gegen Venezuela stellen. Sie unterbrechen aber nicht die Öllieferungen. Wenn sie das machen, würden sie vermutlich mehr US-Interessen beeinträchtigen als Venezuela, weil es um 30 Prozent der Ölversorgung der USA geht und Venezuela hat sechs Ölraffinerien hier in den USA. Venezuela besitzt Citgo, dass im ganzen Land tausende Tankstellen unterhält.
Solange Venezuela seine kommerziellen Verflechtungen und seine strategische Partnerschaft mit Ländern wie Russland und China aufrecht erhält, wird es bei einer externen Bedrohung nicht klein beigeben. Sie werden sich nur stärker reinhängen. Ich denke das ist etwas, das die US-Regierung oder wer auch immer dort die Außenpolitik bestimmt, nicht verstehen. Und sie unterschätzen den Einfluss davon.
(...)
Würde Venezuela Lebensmittelöl statt schwarzes Gold produzieren, würden wir, denke ich, eine deutlich andere Situation sehen. (...) Angesichts der öffentlich eingenommenen sehr feindseligen Position der USA gegen Maduro und dem wachsenden Chor von Stimmen, die im Grunde genommen sagen: "Schau Maduro, du driftest in Richtung Autoritarismus" – auch von Leuten, die nicht von den USA bezahlt sind: Was denkst du wäre der effektivste Weg nach vorn? Was sollte passieren, um dies zu lösen?
Ich wünschte, sie hätten das mit der Umschreibung der Verfassung und der Schaffung einer Art Über-Regierung nicht durchgezogen, weil es noch schwieriger macht, eine Lösung für die Krise zu finden. Aber ich würde weiter auf einen Dialog zwischen den ganzen verschiedenen Fraktionen im Land drängen und nach mehr vernünftigen Punkten suchen. Und dann natürlich Wahlen abhalten. Es soll bald Regionalwahlen geben, die eigentlich vergangenes Jahr stattfinden sollten, und dann nächstes Jahr Präsidentschaftswahlen. Das Problem ist jetzt, dass das Wahlsystem bei den zurückliegenden Wahlen höchstwahrscheinlich kompromittiert wurde und dass es nun eine Art übergeordnete regierende Institution gibt. Diese könnte entscheiden, ob Wahlen stattfinden oder nicht. Ihre Macht würde aber sogar über jedwedem Gewinner einer Wahl stehen, wenn diese stattgefunden hat. Es sieht also so aus, als wären Verhandlungen darüber nötig, welche klaren Linien und Strukturen dafür gesetzt werden, wie es weitergeht. Es muss einen Ausweg über Wahlen geben. Es darf keinen Regime Change geben, keinen Putsch und nicht irgendeine Art anarchischer, gewalttätiger Straßenproteste, um das Land weiter in Richtung eines Bürgerkriegs zu drängen.
Venezuela ist ein Land mit sehr vielen Waffen und es ist über die Jahre enorm gewalttätig geworden. Die Menschen sind in ihren Positionen immer radikaler geworden und es grenzt an eine solche Situation. Ich denke, dass alle internationalen wie nationalen Bemühungen auf einen verhandelten Ausweg zielen müssten, der eine Art von Wahrheits- und Gerechtigkeitskommission beinhalten müsste und eine Amnestie für diejenigen, die in die Entwicklungen der vergangenen Jahre involviert waren. Weil man keinen Ausweg aus der Situation finden kann, wenn Menschen das Gefühl haben, dass sie verfolgt werden, sobald sie die Macht abgeben.
Auf beiden Seiten hat es Verbrechen gegeben. Es ist einfach eine bedauerliche Realität. Wenn Venezuela zu einer friedlicheren Lösung voranschreiten soll und weg von einem Bürgerkrieg, den es geben könnte, dann muss es eine Art von Wahrheitskommission geben. Ähnlich zu dem, was wir im benachbarten Kolumbien sehen, das aber offensichtlich in einer sehr anderen Situation ist (…) Auf diesem Weg würde es zumindest das Gefühl geben, dass die Menschen sie ohne Verfolgung hinter sich lassen können.
Sollten die Akteure aus den USA, die in Venezuela interveniert haben, Teil davon sein?
Ich denke nicht, dass die USA überhaupt Teil davon sein sollen.
Ich meinte es eher in Bezug auf die Rechenschaft der Wahrheitskommission.
Wann wurden die USA jemals für ihre Aktionen in anderen Ländern zur Rechenschaft gezogen? Wir könnten die US-Intervention und Strategien und Taktiken der Aggression gegen Venezuela verurteilen, bis wir blau im Gesicht werden, aber das würde nirgendwohin führen. Ich denke in diesem Moment ist es am wichtigsten, dass regional, auf lateinamerikanischer Ebene ein Prozess in Venezuela unterstützt wird. Und ich weiß, dass es Angebote gegeben hat. Der französische Präsident Emmanuel Macron hat angeboten, sich an diesem Prozess zu beteiligen. Der Papst und andere, die eine neutralere Rolle spielen – was Venezuela braucht. Das Land braucht keine gegnerischen Akteure bei der Lösung der aktuellen Krise.
- 1. Hugo Chávez (1954-2013) war von 1999 bis zu seinem Tod Präsident von Venezuela
- 2. Nicolás Maduro wurde im April 2013 zum Präsidenten von Venezuela gewählt. Zuvor war er langjähriger Außenminister und ab 2012 Vizepräsident von Chávez
- 3. Anm. d. Red.: Auch der Verfassungskonvent 1999 verfügte über diese Vollmachten. Der Unterschied besteht darin, dass sie damals nur für sechs Monate galten und von der jetzigen verfassunggebenden Versammlung auf zwei Jahre festgesetzt wurden. Siehe u.a. Ricardo Combellas: "El proceso constituyente y la Constitución de 1999"; Allan R. Brewer-Carías, "Genesis y evolución de la constitución de 1999", Seite 8-11. Außerdem wurde 1999 vor der Einberufung der verfassunggebenden Versammlung zunächst über die Regularien der Wahl ihrer Mitglieder abgestimmt."
14.9.2017: Venezuela will keine Dollars mehr für sein Erdöl
Venezuela reagiert auf Sanktionen und will keine US-Dollar mehr für sein Erdöl
https://de.sputniknews.com/politik/20170914317429684-venezuela-sanktionen-us-dollar-erdoel/
<Die Regierung von Venezuela bittet die Erdölexporteure, den US-Dollar durch andere Zahlungsmittel zu ersetzen. Das Ziel: Den Einfluss von US-Sanktionen auf die Wirtschaft des Landes verringern. Das berichtet die US-amerikanische Zeitung „The Wall Street Journal“ am Donnerstag.
US-Präsident Donald Trump hatte am 25. August neue Sanktionen gegen Venezuela verhängt. Die Maßnahmen untersagen den Handel mit venezolanischen Staatsanleihen sowie Dividendenzahlungen an die Regierung in Caracas.
Die Sanktionen hätten das Ziel, das „diktatorische Regime“ des Präsidenten Nicolás Maduro finanziell auszulaugen, so die Trump-Administration. Sie dürften die Spannungen zwischen Venezuela und den USA verschärfen und das lateinamerikanische Land in eine tiefere Wirtschaftskrise stürzen.>
16.9.2017: Venezuela lässt sein Öl in Yuan notieren
Goodbye, Dollar: Venezuela steigt endgültig auf neue Währung für Erdöl um
https://de.sputniknews.com/politik/20170916317455654-venezuela-dollar-abschied-waehrungerdoel/
<Venezuela hat damit begonnen, das Erdöl in Yuan statt in US-Dollar zu bewerten, erklärte Präsident Nicolás Maduro.
„Wir verkaufen das Erdöl und unsere ganze Produktion, indem wir den Währungskorb nutzen, und bewerten es bereits in chinesischen Yuan“, sagte Maduro in einer vom TV-Sender teleSUR übertragenen Rede.
Ihm zufolge haben sich die Behörden wegen der neuen US-amerikanischen Sanktionen, die, wie Maduro behauptet, der Oppositionär Julio Borges gefördert hatte, zu einem solchen Schritt entschieden.
„Sie haben einen riesigen Schaden zugefügt. (…) Und wir sind gezwungen, uns zu verteidigen“, betonte der Präsident.
Zuvor hatte Maduro seine Absicht bekundet, eine Alternative zum Dollar als Weltwährung zu schaffen, und angemerkt, dass Venezuela „sich aus den Fängen des Dollars, einer Währung, die dem Land den Atem nimmt, befreien“ wolle.Im August hatte der US-Präsident Donald Trump neue Sanktionen gegen Venezuela verhängt, um das „diktatorische Regime“ des Präsidenten Nicolás Maduro finanziell auszulaugen. Insbesondere ist amerikanischen Unternehmen der Handel mit neuen venezolanischen Staatsanleihen und Wertpapieren untersagt, die von der Regierung Venezuelas und der staatlichen Ölgesellschaft PDVSA emittiert wurden und deren Laufzeit mehr als 30 bzw. 90 Tage beträgt. Die Sanktionen verbieten außerdem Geschäfte mit bereits existierenden Staatsanleihen sowie Dividendenzahlungen an die Regierung in Caracas.>
========4.10.2017: Maduro mit Putin
Maduro über sein „außergewöhnliches Treffen mit Putin“
https://de.sputniknews.com/politik/20171004317726038-maduro-treffen-mit-putin-war-aussergewoehnlich/
"Der Präsident Venezuelas, Nicolas Maduro, hat das Treffen mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin in Moskau als „außergewöhnlich“ bezeichnet.
„Ein außergewöhnliches Arbeitstreffen mit Präsident Wladimir Putin, das die Kooperationsbindungen festigt“, schrieb Maduro auf Twitter.
Extraordinaria reunión de trabajo con el Presidente Vladimir Putin, fortaleciendo los lazos de cooperación https://t.co/96iBpSXZio
— Nicolás Maduro (@NicolasMaduro) 4 октября 2017 г.
Bei dem Treffen erwähnte Putin seinerseits die Erfolge Maduros bei der Verbesserung der Beziehungen mit den politischen Kräften in seinem Land. Maduro bedankte sich beim russischen Präsidenten für die politische und diplomatische Unterstützung.
„Wir sehen, dass Venezuela nicht die einfachsten Zeiten durchlebt. Es scheint, dass es Ihnen gelungen ist, einen Kontakt zu denjenigen politischen Kräften zu finden, die ihnen widerstehen“, so Putin.
Dabei berührte der russische Staatschef auch Fragen der bilateralen Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern und betonte, die Arbeit seitens Russlands setze sich fort, „unter anderem im Bereich der Wirtschaft“. Außerdem bedankte sich Putin bei Maduro für die Teilnahme an der „Russischen Energiewoche 2017“.Laut dem venezolanischen Staatschef war der Zeitpunkt für seinen Russland-Besuch sehr passend.
„Es ist die Zeit der Wiederherstellung, für uns fängt eine neue Etappe an. Ich bedanke mich sehr für das Getreideabkommen. Dieses hat sehr geholfen, den Konsum in Venezuela auf stabilem Niveau zu halten“, so Maduro."
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Venezuela 18.11.2017: WAS PASSIERT MIT KOMMUNISTISCHEN STAATEN, DIE NUR AN REVOLUTION GLAUBEN? ZUSAMMENBRUCH...
Venezolanischer Oppositionsführer nach Spanien geflohen – „Venezuela ist am Abgrund, es bricht zusammen“
http://www.epochtimes.de/politik/welt/venezolanischer-oppositionsfuehrer-nach-spanien-geflohen-venezuela-ist-am-abgrund-es-bricht-zusammen-a2271157.html
Der venezolanische Oppositionsführer Antonio Ledezma ist aus dem Hausarrest in seinem Heimatland nach Spanien geflohen.
„Venezuela steht nicht nur kurz vor dem Abgrund, es ist bereits im Abgrund, es bricht zusammen“, sagte der Bürgermeister der Hauptstadt Caracas nach seiner Ankunft am Flughafen Madrid-Barajas am Samstagmorgen. Dort wurde Ledezma von seiner Frau und seinen beiden Töchtern sowie vom ehemaligen kolumbianischen Präsidenten Andrés Pastrana empfangen.
Ledezma stand seit 2015 unter Hausarrest in Venezuela. Am Freitag war er zunächst ins benachbarte Kolumbien geflohen. Dort halten sich bereits mehrere venezolanische Regierungskritiker auf, seit in Venezuela vor Monaten ein erbitterter Machtkampf zwischen Präsident Nicolás Maduro und der Mitte-rechts-Opposition begonnen hat.
Von Kolumbien aus machte der 62-jährige Ledezma sich in einem Flugzeug auf den Weg nach Spanien. Ledezma sagte, noch am Samstagmittag werde er „womöglich“ mit Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy zusammenkommen, der die politische Entwicklung in dem südamerikanischen Land bereits in der Vergangenheit kritisiert hatte.
Außerdem werde er im Exil eine Weltreise unternehmen und dabei die Hoffnung der in einer „Diktatur“ lebenden Venezolaner verkörpern, sagte Ledezma. In Bogotá hatte er erklärt, er wolle in Europa Widerstand gegen Maduro organisieren. Als Grund für seine Flucht hatte er außerdem genannt, dass es einen „Regierungsplan“ gegen ihn gebe, wie er von Vertretern des Militärs und des Geheimdienstes erfahren habe.
„Ich will keine Geisel in einer Gewaltherrschaft sein“, sagte er in der kolumbianischen Hauptstadt. Ledezma wird in Venezuela vorgeworfen, an einer „Verschwörung“ gegen Maduros Regierung beteiligt gewesen zu sein.
Maduro hatte die Flucht seines Kritikers am Freitag spöttisch kommentiert: Er bezeichnete Ledezma als „Vampir“, der jetzt durch die Welt fliege und sich in Spanien ein schönes Leben machen wolle. „Dass sie ihn uns bloß nicht zurückgeben“, sagte er bei einer Versammlung in Caracas.
Die Opposition macht den Staatschef für die wirtschaftliche Misere in dem ölreichen Land verantwortlich. Die Proteste zwischen April und Juli wurden 125 Menschen getötet. (afp)>
========16-12-2017:
El régimen comunista de Maduro deja morir
niños sistemáticamente y esterilizan mujeres
- y los "EUA" solo están mirando Venezuela colapsa y sus niños mueren de hambre |
16.12.2017:
Das kommunistische Maduro-Regime lässt
systematisch Kinder sterben und Frauen
sterilisieren - und die "USA" schauen zu Venezuela kollabiert und seine Kinder sterben an Hunger |
https://www.nytimes.com/interactive/2017/12/16/world/americas/venezuela-hambre-desnutricion-crisis-maduro.html |
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El artículo:
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Übersetzung: <Venezuela verfügt über die größten nachgewiesenen Ölreserven der Welt, aber seine Wirtschaft ist in den letzten Jahren zusammengebrochen. In der Nation breitet sich Hunger aus und Kinder sterben. Die venezolanische Regierung weiß das, erkennt es aber nicht an. Fünf Monate lang verfolgte die New York Times 21 öffentliche Krankenhäuser, in denen Ärzte sagten, dass sie Rekordzahlen von stark unterernährten Kindern sahen, Hunderte von ihnen sind gestorben. Von MERIDITH KOHUT und ISAYEN HERRERA SAN CASIMIRO, Venezuela - Gerade 17 Monate alt, starb Kenyerber Aquino Merchán an Hunger. [Begräbnis eines durch Maduro gestorbenen Babys, weil Säuglingsnahrung fehlt] Sein Vater verließ das Leichenschauhaus vor Sonnenaufgang, um ihn nach Hause zu bringen. Sie trug das Skelettbaby in die Küche und gab es einem Bestatter, der Hausbesuche für venezolanische Familien macht, die nicht das Geld für eine Beerdigung haben. Kenyerbers Wirbelsäule und Rippen waren deutlich sichtbar, als er mit Einbalsamierungschemikalien injiziert wurde. Die Tanten versuchten, neugierige kleine Cousins fernzuhalten. Ihre Verwandten kamen mit Blumen und wiederverwendeten Lebensmittelkisten, die von der Regierung über die Local Supply and Production Committees (CLAPs) verteilt wurden, von denen die Venezuelaner angesichts von Lebensmittelknappheit und hohen Preisen zunehmend abhängig sind, um davon zwei kleine Kartonflügel zu abzuschneiden. Sie wurden sorgfältig auf den Sarg von Kenyerber gelegt, eine gängige Praxis unter den Venezolanern, denn so sollte seine Seele den Himmel erreichen. Sobald Kenyerbers Leiche zur Ausstellung vorbereitet war, begann das unkontrollierbare Schreien seines Vaters Carlos Aquino, eines 32-jährigen Bauarbeiters. "Wie kann das sein", sagte er, schluchzend, als er den Sarg umarmte und mit leiser Stimme sprach, als ob er seinen Sohn im Tod trösten könnte. "Dein Vater wird dich nie wieder sehen." Der Hunger verfolgt Venezuela seit Jahren. Aber jetzt, so die Ärzte in öffentlichen Krankenhäusern, fordert es einen alarmierenden Tribut vom Leben der Kinder. Die Wirtschaft begann 2014 zu kollabieren. Der Nahrungsmittelmangel provizierte Protesten und Unruhen, unerträglich lange Schlangen für die Grundversorgung, vor Bäckereien wurden Soldaten aufgestellt, und wütende Massen plünderten einige Läden. Das alles hat mehrere Städte erschüttert. [Die an Hunger gestorbenen Kinder werden geheimgehalten - Venezuela ist wie ein Flüchtlingslager] Die Zahl der Todesfälle durch Unterernährung bleibt jedoch ein gut gehütetes Geheimnis für die venezolanische Regierung. Während einer fünfmonatigen Untersuchung der New York Times sagten Ärzte in 21 öffentlichen Krankenhäusern in 17 Staaten im ganzen Land, dass ihre Notaufnahmen mit schwer unterernährten Kindern bis auf den letzten Platz gefüllt sind. "Die Kinder kommen mit sehr prekären Bedingungen der Unterernährung an", sagte Dr. Huníades Urbina Medina, Präsidentin der venezolanischen Gesellschaft für Kinderbetreuung und Pädiatrie. Er fügte hinzu, dass die Ärzte sogar Fälle von Unterernährung so extrem sehen, wie sie in Flüchtlingslagern vorkommen; Fälle, die, wie er sagte, vor dem wirtschaftlichen Zusammenbruch des Landes äußerst selten waren. [Erwachsene mit Kindergewicht - Frauen lassen sich sterilisieren] Für viele einkommensschwache Familien hat die Krise ihre Aussichten völlig erschüttert. Eltern wie Kenyerber verbringen ganze Tage ohne Essen und haben manchmal das Gewicht wie ein Kind. Es gibt Frauen, die bei Sterilisationskliniken Schlange stehen, um zu vermeiden, dass sie mit neuen Babys schwanger werden, die sie nicht ernähren können. [Kinderbanden suchen Nahrung] Kleine Kinder verlassen ihre Häuser und schließen sich Banden an, die überall nach Nahrung suchen: ihre Körper sind von Messerstechereien gegen ihre Rivalen gezeichnet. Erwachsene in Menschenmengen wühlen im Müll auf der Strasse, der nach Ladenschluss draussen abgestellt wird. [Maduros Mord an Babys wegen Nahrungsmangel] Viele Babys sterben, weil es schwierig ist, die Säuglingsnahrung für die Babyflasche zu finden - oder sich diese zu leisten, selbst in Notaufnahmen. "Es gibt Zeiten, in denen man an Dehydrierung stirbt", sagte Dr. Milagros Hernandez in der Notaufnahme eines Kinderkrankenhauses in der Stadt Barquisimeto. Das Krankenhaus, sagte Hernandez, hat bis Ende 2016 einen starken Anstieg der Zahl der unterernährten Menschen beobachtet. "Aber 2017 war eine schreckliche Zunahme unterernährter Patienten zu verzeichnen", sagte er. "Da sind Kinder, die wie Säuglinge geblieben sind und die Größe eines Neugeborenen haben." [Dez.2017: Schwere Kinderunterernährung hat sich seit 2015 verdreifacht] Bevor die venezolanische Wirtschaft zusammenbrach, waren fast alle Fälle von Kinderunterernährung in öffentlichen Krankenhäusern auf elterliche Vernachlässigung oder Missbrauch zurückzuführen. Doch zwischen 2015 und 2016, als sich die Krise verschärfte, verdreifachten sich die Fälle von schwerer Kinderunterernährung in den medizinischen Zentren der Hauptstadt, so die Ärzte. Dieses Jahr könnte es noch schlimmer werden. In vielen Ländern wäre Unterernährung auf diesem Niveau "auf einen Krieg, eine Dürre, eine Katastrophe oder ein Erdbeben zurückzuführen", sagte Dr. Ingrid Soto de Sanabria, Leiterin des Nutrition, Growth and Development Service am J. M. de los Ríos Children's Hospital. "Aber in unserem Land steht es in direktem Zusammenhang mit Knappheit und Inflation." [mit dem kriminell-kommunistischen Maduro-Regime]. [Das kommunistische Maduro-Regime versucht, den Massenmord an Kindern zu verheimlichen] Die venezolanische Regierung hat versucht, die Schwere der Krise zu verschleiern und die Ausgabe von Gesundheitsstatistiken praktisch eingestellt. Dies schafft ein Klima, in dem Ärzte manchmal Fälle und Todesfälle im Zusammenhang mit Misserfolgen der öffentlichen Ordnung befürchten. [Kindersterblichkeit bis 4 Wochen 100x mehr - Müttersterblichkeit 5x mehr] Aber die Statistiken sind schockierend. Der Jahresbericht 2015 des Volksgesundheitsministeriums berichtet von einem 100-fachen Anstieg der Sterblichkeitsrate von Kindern unter vier Wochen, von 0,02 Prozent im Jahr 2012 auf knapp über 2 Prozent. Die Müttersterblichkeitsrate hat sich im gleichen Zeitraum fast verfünffacht. Fast zwei Jahre lang hat die Regierung kein epidemiologisches Bulletin mit Statistiken wie der Kindersterblichkeit veröffentlicht. Bis im April dieses Jahres plötzlich ein Link auf der offiziellen Website des Ministeriums mit allen unveröffentlichten Newslettern erschien. Sie zeigten, dass im Jahr 2016 11.446 Kinder unter einem Jahr gestorben waren - ein Anstieg um 30 Prozent in nur 12 Monaten, als sich die Krise beschleunigte. Die neuen Erkenntnisse erregten die Aufmerksamkeit der nationalen und internationalen Medien, bevor die Regierung erklärte, die Website sei angegriffen und die Newsletter entfernt worden. Der Gesundheitsminister wurde entlassen und die Armee wurde mit der Überwachung der Bulletins beauftragt; seither wurden keine mehr veröffentlicht. [Ärzte sollen Unterernährung nicht rapportieren (!)] Unterernährung steht auch in Krankenhäusern vor der Zensur: Viele Ärzte werden davor gewarnt, sie in die Krankengeschichte der Kinder aufzunehmen. "Einige offizielle Krankenhäuser haben die Diagnose Mangelernährung aus ihren Krankenakten verbannt", sagte Urbina. [2016: In 9 Krankenhäusern sterben 400 hungernde Kinder] Die Ärzte, die von der New York Times in neun der 21 Krankenhäuser befragt wurden, sagten, dass sie einen Countdown durchgeführt haben. Im vergangenen Jahr habe es 2.800 Fälle von Kinderunterernährung gegeben und etwa 400 der hungernden Kinder seien gestorben. "Ich habe noch nie in meinem Leben so viele hungrige Kinder gesehen", sagt Dr. Livia Machado, eine private Kinderärztin, die Kinder, die im Sanatorium Domingo Luciani in Caracas hospitalisiert wurden, kostenlos behandelt. Dieses Krankenhaus ist eines der wenigen, das noch unterernährte Kinder zur Behandlung aufnimmt. Andere Krankenhäuser lehnen sie ab und sagen den Eltern, dass sie nicht genügend Tragen oder Vorräte haben, um Babys zu behandeln. Fast alle venezolanischen Krankenhäuser berichten von einem Mangel an Grundversorgung, wie z.B. Säuglingsmilch. [Die kommunistische Propaganda: Das Maduro-Regime behauptet einen "Wirtschaftskrieg" gegen Venezuela] Präsident Nicolás Maduro hat eingeräumt, dass einige Menschen in Venezuela hungern, hat sich aber geweigert, internationale Hilfe zu erhalten, weil er sagt, dass die Krise durch einen "Wirtschaftskrieg" verursacht wird, der von Geschäftsleuten und ausländischen Kräften wie den Vereinigten Staaten geführt wird. Venezuela verfügt über die größten nachgewiesenen Ölreserven der Welt. Viele Ökonomen behaupten jedoch, dass jahrelange Misswirtschaft in der Wirtschaftspolitik zu der aktuellen Katastrophe geführt hat. Der Schaden war bei hohen internationalen Ölpreisen nicht erkennbar. Doch Ende 2014 begann der Preis für ein Fass zu fallen. Gleichzeitig wurde die Knappheit an Lebensmitteln immer prekärer, und die Lebensmittelpreise schnellten in die Höhe. Der Internationale Währungsfonds warnte im Oktober [2016], dass die Inflation im nächsten Jahr über 2300 Prozent liegen könnte. Das venezolanische Gesundheitsministerium und das National Institute of Nutrition reagierten nicht auf Anfragen nach Interviews oder Kommentaren zu offiziellen Gesundheitsberichten mit Statistiken über Unterernährung. Aber die Opposition, die die Nationalversammlung kontrolliert, die ihrer Macht beraubt wurde, ist ständig in Alarmbereitschaft. "Wir haben ein Volk, das an Hunger stirbt", sagte Luis Florido, ein Abgeordneter, der die Kommission für auswärtige Angelegenheiten leitet, im November. Er sagte, dass die Nahrungsmittelkrise im Land eine "humanitäre Notlage" sei, die von "allen Venezuelern" erlebt werde. |
‘Tantos tantos niños’ -
[virus del Zika bloquea de mamar el bebé -
no hay alimentos para el bebé]
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"So viele,
so viele Kinder" - [Zika-Virus macht Stillen
unmöglich - keine Babynahrung vorhanden] Kenyerber wurde gesund geboren und wog fast 3 Kilogramm. Aber ihre Mutter, Maria Carolina Merchán, 29, wurde von einer Mücke gebissen und bekam den Zika-Virus, als das Baby drei Monate alt war. Sie musste ins Krankenhaus und die Ärzte sagten ihr, sie könne nicht stillen. Die Familie konnte keine Nahrung für das Baby finden oder bezahlen und musste mit dem improvisieren, was in ihrer Reichweite war: Teekannen mit cremigem Reis oder Maismehl gemischt mit Vollmilch. Das gab Kenyerber nicht die notwendigen Nährstoffe. Mit 9 Monaten fand ihn sein Vater noch im Bett mit einer blutigen Nase. Er lief in die pädiatrische Notaufnahme des Domingo-Luciani-Krankenhauses, wo Patienten und Patienten auf Baren in die Hallen neben den patrouillierenden Soldaten gepfercht wurden. Kleiver Enrique Hernandez, 3 Monate alt, wurde in der Nähe des Krankenhauses von Kenyerber behandelt. Er wurde auch gesund geboren - 3,6 Kilogramm - aber auch seine Mutter Kelly Hernandez konnte ihn nicht stillen. Dasselbe: Hernandez und ihr Freund, Cesar Gonzalez, suchten unermüdlich, konnten aber keine Säuglingsnahrung finden. Bei einer Online-Suche im Inventar von Locatel, einer der größten Apothekenketten Venezuelas, stellte die Times fest, dass nur einer ihrer 64 Geschäfte landesweit die für Kleiver verschriebene Babynahrung hatte. Und es ist unwahrscheinlich, dass Kelly und Caesar es sich überhaupt leisten können. Hyperinflation hat die Löhne in Bolivars im Vergleich zu dem, was sie vor zwei Jahren wert waren, dezimiert. Ein Monatsvorrat der Säuglingsnahrung für Kleiver kostete doppelt so viel wie das Monatsgehalt des Landarbeiters González. Der Mangel an Säuglingsnahrung betrifft auch Krankenhäuser. Ärzte in der Notaufnahme des Spitals Domingo Luciani sagten, sie hätten genug, um Patienten wie Kenyerber und Kleiver zu ernähren. Die Umfrage des National Hospital Survey 2016 ergab, dass 96 Prozent der venezolanischen Krankenhäuser berichteten, dass sie nicht die Menge der Säuglingsnahrung hatten, die sie für die Versorgung der Patienten benötigten. Über 63 Prozent gaben keine Säuglingsnahrung an. Mit so wenig Möglichkeiten stellte Kleivers Mutter Teekannen mit Reisstärke und Wasser her, manchmal mit Vollmilch, wenn sie es finden konnten. Es war nicht genug. Kleivers Eltern hatten ihn in drei Notaufnahmen gebracht, aber die Krankenhäuser waren voll. "Ich war deprimiert, so viele Kinder in der gleichen Situation sehen", sagte Hernandez. Als sie zum Domingo Luciani eingeliefert wurden, war es eine große Erleichterung. Doch bald sahen sie einen stetigen Strom von Eltern, die mit ihren unterernährten Babys ankamen und am Ende weinten: "Mein Sohn ist tot!" Sie warteten gespannt darauf, dass sich Kleivers Zustand besserte; sie schliefen in einem Stuhl an seinem Bett oder auf einer Terrasse draußen und warteten immer darauf, ob der Arzt etwas verschrieben hatte. Nach zwanzig Tagen im Krankenhaus schlossen sie sich den Familien an, die sie mit Schrecken verlassen hatten. Ein Team von Ärzten arbeitete stundenlang, um Kleiver zu helfen und versahen ihn versehentlich mit Blut, was blaue Flecken provozierte, während sie ihn intubierten. Es schien, dass sein lebloser Körper eine Tracht Prügel erhalten hatte, als die Ärzte akzeptierten, dass sie ihn nicht mehr retten konnten. [Unterernährung provoziert weitere Krankheiten] Obwohl schwere Unterernährung offensichtlich ist, ist sie nicht einfach zu diagnostizieren. Selbst wenn Ärzte bereit sind, dies zu melden, müssen sie es nicht unbedingt als offizielle Todesursache angeben. Schwere Unterernährung kann zu einer ganzen Pathologie führen, die zum Tod durch Atemstillstand, Infektionen oder andere Krankheiten führt. Aber im Fall von Kenyerber und Kleiver ist in Venezuela etwas Ungewöhnliches passiert: Ihre Sterbeurkunden zeigen Unterernährung als Todesursache. [Das Begräbnis - weil die Mutter nicht stillen konnte] Mehr als hundert Freunde und Verwandte besuchten die Totenwache im Haus der Familie Kleiver, die die ganze Nacht dauerte. Ihre Tanten und Cousins hingen Plakate mit handgemachten Botschaften und Cartoons. Kleiver lag darunter, in einem kleinen weißen Sarg, mit seinen Flügeln aus Papier. Nur drei Monate zuvor hatte die Familie Plakate mit handgemachten Botschaften und Cartoons angefertigt und sie an die Wand gehängt, um die Geburt zu feiern. Eines dieser ballonförmigen Poster lag während der Totenwache noch auf seinem Bett. "Willkommen, Kleiver Enrique, ich liebe dich sehr", sagte er. Als die Sonne aufging, machte die Nachbarschaft eine Prozession zum Friedhof. Hernandez brach in der Nähe eines nahen Grabes zusammen; er konnte nicht aufhören zu weinen. Sie fühlte sich schuldig, weil sie ihr Kind nicht stillen konnte und fand die Formel und sagte immer wieder: "Bin ich eine schlechte Mutter? Bitte, sag es mir!" Impotenz und Empörung - [Noch ein unterernährtes Baby] Dr. Milagros Hernandez eilte in die Notaufnahme des Krankenhauses, wo sie in Barquisimeto arbeitet und schrie: "Ich gehe mit einem 18 Tage alten Baby. Sie gaben ihm An-Tee, Kuhmilch und er wurde von einer Nachbarin gestillt." Die Ärzte und Krankenschwestern der Agustín Zubillaga Universitätsklinik für Pädiatrie arbeiteten schnell, um das Baby, Esteban Granadillo, zu beurteilen. Es wog 2 Kilogramm und sah verängstigt aus. "Sag mir, was er zu essen bekam", fragte Dr. Hernandez ihre Großtante Maria Peraza, die ihn ins Krankenhaus gebracht hatte. "Der Magen des Jungen war zerschmettert und vielleicht sogar seine Leber." Vier der 12 Betten in der Notaufnahme waren an diesem Tag im August von unterernährten Kindern belegt. [Seit 2 Jahren fast jeden Tag ein unterernährtes Baby - und das Krankenhaus ist praktisch ohne Medikamente oder Material] Die Ärzte sagten, dass es fast jeden Tag einen Fall von Unterernährung gegeben habe, was erst vor zwei Jahren geschah, als sich die Krise verschärfte. Aber es gab nur einen Bruchteil der notwendigen Medikamente. Der damalige Direktor des Krankenhauses, Dr. Jorge Gaiti, sagte, er habe im Juni 193 Medikamente bestellt, die von der für die Verteilung an öffentliche Krankenhäuser zuständigen Regierungsbehörde benötigt würden. Nur vier der 193 wurden nach Berichten von Gaiti's Computer ausgeliefert. Das Krankenhaus verfügt nicht einmal über Grundversorgungsmittel wie Seife, Spritzen, Mull, Windeln oder Latexhandschuhe. [Patienten müssen Material und Medikamente zum Schwarzmarktpreis kaufen] Krankenschwestern geben Patienten Listen mit Artikeln, die sie in Apotheken suchen oder von Schwarzmarkthändlern oder Bachaqueros kaufen können, die sich in der Nähe des Krankenhauses befinden und schwer zu findende Medikamente zu exorbitanten Preisen verkaufen. Hernandez war empört und hilflos, diese Kinder in ihrer Notaufnahme sterben zu sehen: "Es ist unfair." [Venezuela ohne Babymilch] Estebans Mutter, so ihre Großtante, war ledig, hatte eine Behinderung und konnte ihn nicht stillen. Verzweifelt baten die Verwandten einen Nachbarn mit einem Kind um Hilfe. Die Familie gab ihm auch Teekannen mit Kuhmilch oder Wasser mit Kamille und Anis, um seinen Magen zu füllen. "Wir können nirgendwo Milch bekommen. Da das Kind nicht für uns gestorben ist, mussten wir das tun", sagte Großtante Peraza und räumte ein, dass sie wusste, dass das Baby deswegen Probleme haben könnte. "Ja, wir haben etwas falsch gemacht, aber ich sage, wenn wir das nicht getan hätten, wäre das Kind gestorben." Peraza blieb tagelang im Krankenhaus bei Estebans Inkubator und streichelte seinen Magen, während er ihm zuflüsterte. Wochenlang wurde das Baby ins Spital gegeben und wieder zurückgenommen, immer wieder. Es starb am 8. Oktober. [Noch ein Baby mit Unterernährung - Mutter mit Infektion kann nicht stillen] Drei Stockwerke höher im Krankenhaus untersuchten Kinderärzte das einmonatige Baby Rusneidy Rodriguez, eine Woche nachdem sie wegen schwerer Unterernährung aufgenommen wurde. Ihre Mutter, die mit einer Infektion ins Krankenhaus eingeliefert wurde, konnte sie nicht stillen. Wie im Fall von Esteban waren die Familienmitglieder nicht in der Lage, Babynahrung zu finden und bereiteten Nahrung zu, die sie hatten: Vollmilch, Reiscreme oder Wasser, gemischt mit Gerste. Die Notaufnahme war überfüllt, in den Gängen befanden sich Tragen. Manchmal musste das Krankenhaus zwei Patienten in ein Bett legen. [Baby (5 Monate) im Brutkasten - stirbt, weil Babynahrung fehlt] Im Brutkasten neben Esteban kämpfte ein fünf Monate altes Mädchen, Dayferlin Aguilar, um ihre Augen offen zu halten und ihre Mutter, Albiannys Castillo, anzulächeln. Albiannys hatte Dayferlin ins Krankenhaus gebracht, als sie sehr schwach war: plötzlich war das Baby bewusstlos und hatte unkontrollierbaren Durchfall. Die Ärzte diagnostizierten bei ihr Unterernährung und Dehydrierung. Castillo konnte keine Milch produzieren, also musste sie um 1:00 Uhr morgens vor den Apotheken Schlange stehen, um zu versuchen, nach der Öffnung etwas Babynahrung zu finden. Sie hatten fast nie welche, oder sie waren verkauft, als sie nach langem Schlangestehen drankam. "Tochter, hier ist deine Mutter, die dich liebt", sagte ich Dayferlin, als das Baby ihre Augen öffnete. Sie starb drei Tage nach ihrer Einlieferung ins Krankenhaus. Sie begruben sie mit fuchsiafarbenen Flügeln aus Papier, mit türkisfarbenen Bordüren und einer passenden Krone. |
Escarbando en la basura -
Familie 3 días sin comida - intento de
suicidarse]
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Den Müll
durchwühlen - [Familie 3 Tage ohne
Nahrung - Selbstmordversuch] Orianna Caraballo, 29, wartete stundenlang mit ihren drei Kindern - Brayner, 8, Rayman, 6, und Sofia, 22 Monate alt - in einer Gemeinschaftsküche, die von einer katholischen Kirche in Los Teques organisiert wurde. Sie hatten seit drei Tagen nichts gegessen. Vor der Krise ernährte Caraballo seine Kinder dank ihrer Arbeit in einem Restaurant. Jetzt weint sie, als sie Sofia einen Löffel Suppe gibt und erzählt, wie ihre Kinder ihren Selbstmordversuch gestoppt haben. Sie konnte nicht damit leben, dass die Kinder verhungert sind. Sie sagt, sie nahm sie aus dem Haus, während Sophia schlief und ging alleine wieder rein, bevor sie die Tür schloss. Dann hängte Caraballo ein Kabel auf und band es sich um den Hals. Als sie sich erhängen wollte, hörte sie seine Tochter weinen "Etwas sagte zu mir: "Tu es, tu es, tu es, tu es, tu es", erinnerte sie sich. "Und dann sagte eine andere Stimme auf einem anderen Ohr: "Tu es nicht, tu es nicht; sieh dir deine Kinder an." Ihr Sohn rief sie an und bat sie, die Tür zu öffnen. Er fühlte sich schuldig und beschloss, sich nicht zu erhängen. [Kinder in der Schule werden ohnmächtig vor Hunger - Sohn (8) will arbeiten, damit die Familie zu Essen hat] Ihr ältester Sohn ist in der Schule mehrmals ohnmächtig geworden, weil er am Vortag kein Frühstück oder Abendessen hatte. Er weint jede Nacht, weil er Hunger hat und bittet seine Mutter im Alter von 8 Jahren, ihn arbeiten zu lassen, damit er Essen für die Familie kaufen kann. [Seit 2015 sind 1,3 Millionen in die Armut gerutscht - 90% der Haushalt leiden unter einer unsicheren Lebensmittelversorgung] Ein kürzlich veröffentlichter Bericht der Vereinten Nationen und der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation hat ergeben, dass 1,3 Millionen Menschen, die sich bisher in Venezuela selbst ernähren konnten, seit Ausbruch der Krise vor drei Jahren nicht mehr in der Lage waren, die Nahrungsmittel zu finden, die sie benötigen. In den Suppenküchen, die die Times besuchte, hatten viele Eltern, die ihre Kinder mitgebracht hatten, einen Vollzeitjob. Aber die Hyperinflation hatte ihre Löhne und Ersparnisse zerstört. Eine Umfrage, die 2016 von drei Universitäten durchgeführt wurde, ergab in neun von zehn venezolanischen Haushalten Ernährungsunsicherheit. [2016: 45% der Venezuela-Kinder sind unterernährt] Die Caritas, ein katholisches Hilfswerk, hat im vergangenen Jahr in mehreren Bundesländern in armen Gemeinden Gruppen von Kindern unter fünf Jahren gewogen und gemessen. Fünfundvierzig Prozent dieser Kinder sind nach ihrer Studie unterernährt. [Familien suchen im Müll nach Nahrung] Viele Familien suchen auf der Straße oder in Müllhalden nach Lebensmitteln. Nur einige sind obdachlos und die meisten sagten, sie hätten vor der Krise kein Problem damit, Essen zu bekommen. In Morón [Küstenstadt westlich von Carácas] waren Dutzende von Menschen knietief in einer Müllhalde auf der Suche nach Lebensmitteln und Wertstoffen für den Verkauf. Der nahe gelegene Puerto Cabello [Hafenstadt Cabello neben Morón], einst die treibende Kraft der lokalen Wirtschaft, wirkt heute fast leer. Auf der Müllkippe sagten viele Leute, dass sie früher im Hafen arbeiteten, aber jetzt verzweifelt nach dem Verschwinden ihrer Jobs, als der Hafenverkehr reduziert wurde, nach Nahrung für ihre Familien suchten. Einige Mütter sagten, sie hätten nie gedacht, dass sie ihre Familien mit Nahrung aus dem Müll ernähren müssten. [Kinder in Venezuela gehen Betteln oder arbeiten und kommen nicht mehr zurück] Immer mehr Familien schicken ihre Kinder auch zum Betteln auf die Strasse, oder um zu arbeiten. Manche kommen nie wieder.. Die Straße oder Tod durch Machete - [Kinderbanden mit Bandenkriegen um Territorien - aber das Essen ist besser als zuhause] Zwei Brüder aus Caracas, José Luis und Luis Armas, 11 bzw. 9, sagen, dass sie aus ihrer Heimat geflohen sind, weil es kaum genug zu essen gab. Jetzt leben sie mit anderen Kindern auf der Straße, die Banden bilden und mit Messern kämpfen, um die Gebiete zu verteidigen oder zu vergrößern, in denen sie betteln oder den Müll suchen. Mehrere ihrer Freunde wurden getötet, so die Brüder Armas. Luis hob sein Hemd an, um eine Narbe über seinem gesamten Bauch zu zeigen: Das war das Markenzeichen eines Machete-Angriff eines Mitglieds einer anderen Gang. Er wäre fast gestorben, sagte Luis. Die Brüder sagen, dass sie trotz der Gefahr lieber auf der Straße leben, weil sie hier besser essen als zu Hause. Sie verbringen ihre Tage damit, zu betteln, nach Lebensmitteln und Wertstoffen zu suchen, in öffentlichen Brunnen zu baden und ihre Habseligkeiten in Bäumen und Abwasserkanälen aufzubewahren, während sie vor der Polizei und anderen Banden fliehen. Nelson Villasmil, Sozialarbeiter bei der Regierung der Hauptstadt, sagte, dass vor der Krise die meisten Straßenkinder dort wegen Vernachlässigung oder Missbrauch durch ihre Eltern lebten. Aber jetzt, bilden sich Strassenkinderbanden wegen fehlendem Essen zuhause. "Was sie in ihrem Haus nicht finden können, bekommen sie auf der Straße", sagte Villasmil. [Hungernde Kinder kommen vom Land nach Caracas, um Essen zu finden - tägliches Kampftraining - Tote und Narben] Vor drei Monaten sagte die Jugendliche Yail Fonseca, 13, dass sie ihr Haus in Los Valles del Tuy verlassen hat, um nach Essen in Caracas zu suchen. "Ich bin von zu Hause weggegangen, weil es schwer ist", meinte sie. "Wir haben nicht mal mehr gut gegessen." Sie sagt, sie esse besser in den Straßen der Hauptstadt. Sie schläft unter einem Vorsprung in einem Skatepark mit anderen obdachlosen Erwachsenen und Kindern und weckt sie um sechs Uhr morgens auf, um im Müll nach Essen zu suchen oder in örtlichen Restaurants danach zu fragen. Nachmittags übt sie mit anderen Bandenmitgliedern den Kampf mit Stöcken, um agiler zu sein, wenn sich Messerstechereien mit Rivalen ereignen. Der Leiter verlangt von ihnen, dass sie jeden Tag mindestens eine halbe Stunde üben. Dieser Anführer, ein Erwachsener, der seinen Namen nicht preisgeben wollte, sagte, sie hätten einen Code: Wenn jemand nur von einem Mitglied einer anderen Gang angegriffen wird, muss er sich allein schützen, sogar bis zum Tod, unabhängig von seinem Alter. Nur wenn ein Mitglied von mehreren Gegnern gleichzeitig angegriffen wird, hilft die Gruppe. Der Anführer sagte, dass vier Mitglieder seiner Bande in den letzten Monaten erstochen wurden. Einige der Kinder um ihn herum zogen ihre Hemden hoch, um Narben zu zeigen. [Sozialarbeiter helfen nicht mit Nahrung, sondern rauben Kinder] Manchmal engagiert sich der Staat und nimmt Kinder aus den Häusern, in denen kritischer Hunger herrscht. Nachdem zwei ihrer Kinder an den Folgen der Unterernährung starben, verloren Nerio José Parra und Abigail Torres drei weitere: Sie wurden von Sozialarbeitern weggebracht. Ihre sieben Monate alte Tochter, Nerianyelis, starb im September 2016, als die Familie keine Säuglingsnahrung finden konnte, sagten Parra und Torres. Parra hatte einen Vollzeitjob bei einer Etikettenfirma, aber das Paar sagte, sie könne ihre Kinder nur einmal am Tag ernähren. Am Morgen, als Nerianyelis starb, war sie sehr ruhig und dünn. Die Eltern sagten, sie hätten sie ins Krankenhaus gebracht, aber es hat nicht geholfen. Abigail erinnerte sich, dass sie so untröstlich war, dass sie niemanden den Körper ihrer Tochter übergeben wollte. Das Krankenhaussicherheitsteam musste eingreifen und sie gewaltsam trennen. Am 1. Dezember starb ihr 5-jähriger Sohn Neomar an Unterernährung, Austrocknung und anderen Problemen, so die Sozialarbeiterin im Fall. Nach dem Tod von Neomar nahmen die Sozialämter die drei verbliebenen Kinder mit und brachten sie in ein Heim. Jetzt besuchen die beiden ihre Kinder dort und die Verstorbenen auf dem Friedhof. [Keine Säuglingsnahrung - Frauen lassen sich sterilisieren - weil Maduro keine Verhütungsmittel hat] Die Last der Kindererziehung in Venezuela ist so groß, dass viele Frauen jetzt lieber sterilisiert werden. An einem Samstag im Juli, kurz nach Sonnenaufgang, wartete eine Gruppe junger Frauen in OP-Kleidern auf den Eingriff während einer kostenlosen Veranstaltung im öffentlichen Krankenhaus José Gregorio in Caracas. Das Krankenhaus sagt, dass es über 300 Frauen sterilisiert hat. An diesem Samstag sagten die 21 Frauen im Alter zwischen 25 und 32 Jahren, sie hätten bereits Kinder und wollten wegen der Wirtschaftskrise sterilisiert werden. Jede hatte Angst, wieder schwanger zu werden, weil es an Windeln, Rezepten, Milch und Medikamenten mangelte. Die Krise hat auch zu einem gravierenden Mangel an Antibabypillen und Kondomen geführt. Viele der Mütter bei der Sterilisation sagten, dass ihre letzten Schwangerschaften ungeplant und unerwünscht waren, aber sie hatten keinen Zugang zu zuverlässigen Verhütungsmethoden. Eddy Farias, eine 25-jährige Stylistin, sagte, sie sei wegen der Operation nervös, aber ihre Entscheidung sei unerschütterlich. Sie sagte, ihr Gehalt im Klassenzimmer, ein Vollzeitjob, reiche nicht aus, um ihre fünf Kinder als alleinerziehende Mutter großzuziehen. "Es ist stark, eine Mutter zu sein", sagte sie. "Wenn ein Kind krank wird, muss man in den Krankenhäusern herumlaufen", fügt sie hinzu. Nichts essen, damit Ihre Kinder was zu Essen haben Sechs Wochen nachdem die Engelsflügel der CLAP-Boxen für Kenyerber beschnitten wurden, kämpfte seine Familie noch immer mit dem Hunger. [Die Mutter von Kenyerber wiegt 29kg - Wasser als Nahrungsmittel - die Tochter (6) wiegt 9 bis 13kg] Ihre Mutter, Maria Carolina Merchán, sagte, dass sie nur 29 Kilogramm wog, weil sie die Mahlzeiten ausließ, damit ihre anderen vier Kinder etwas auf dem Teller hätten. Die Sozialarbeiter sagten, sie sei sehr unterernährt, ebenso wie ihre Mutter, Kenyerbers Großmutter und ihre 6-jährige Tochter Marianyerlis. Die Familie hat bis zu fünf Tage lang nichts als Wasser getrunken. Marianyerlis folgt Merchan stundenlang, während sie weint und sie anfleht, ihr Essen zu geben. Merchan starrt auf den Boden, als das Mädchen schluchzt. "Mom, ich habe Hunger!", sagte sie. Sie wiegt zwischen 9 und 13 Kilo, je nachdem, wie viel sie isst. Nach Angaben des U.S. Centers for Disease Control and Prevention (CDC) befinden sich 6-jährige Mädchen mit einem Gewicht von weniger als 18 Kilogramm im niedrigsten Prozentsatz des durchschnittlichen Kinderwachstums. Marianyerlis wurde vor kurzem ohnmächtig, nachdem sie tagelang nichts gegessen hatte. Die Familie lebt mit anderen Verwandten in einem verlassenen öffentlichen Wohnhaus, das weder Trinkwasser noch Leitungen hat und dessen Strom über improvisierte Leitungen läuft. Es ist nicht bequem, aber Ihr Einkommen muss vollständig für Essen ausgegeben werden. [Essen in der Küche: Salz und 1 Zitrone, mehr ist nicht da] Portraits von Kindern als Babys, die zu den wertvollsten Besitztümern der Familie gehören, schmücken die Wand. Das einzige Essen im ganzen Haus ist ein Sack Salz und eine Zitrone. [Tochter (5) wiegt 7,5kg] "Das ist ein Alptraum", sagte die Schwester von Merchán, Andreína del Valle Merchán, 25, und beschrieb, wie Kinder nach tagelangem Nichtessen zu erbrechen, zu schwitzen und zu schlummern beginnen. Ihre eigene 5-jährige Tochter hat in diesem Jahr bisher fast 5 Kilogramm abgenommen und wiegt nur noch etwa 7,5 Kilogramm. Das Leid der venezolanischen Familien wird sich voraussichtlich im Jahr 2018 verschlimmern. Über die Inflationsprognose des Internationalen Währungsfonds hinaus befürchten Beobachter, dass die Regierung aus politischen Gründen weiterhin keine Hilfe erhalten wird. "Wenn sie die Hilfe annehmen, akzeptieren sie, dass es hier eine humanitäre Krise gibt und Sie als Staat erkennen, dass Ihre Bevölkerung verwundbar ist und deshalb Ihre Politik nicht funktioniert hat", sagte Susana Raffalli, eine Ernährungsnotfallspezialistin, die als Beraterin für die Caritas in Venezuela arbeitet (wenn Sie venezolanischen Kindern mit Unterernährung helfen wollen, können Sie das hier tun). [Die Manöver der kriminellen Maduro-Regierung: Erpressung mit Lebensmittelpaketen zur Wahl der Regierung] Kritiker sagen, dass die Regierung Lebensmittel als Mittel benutzt hat, um sich selbst an der Macht zu halten. Vor den letzten Wahlen sagten die Menschen, die im öffentlichen Wohnungsbau leben, dass sie von Vertretern der lokalen Versorgungs- und Produktionskomitees (CLAPs) besucht wurden - den Gruppen, die die Lieferung der von der Regierung bereitgestellten Lebensmittelboxen organisieren - und drohten, ihre Versorgung zu unterbrechen, wenn sie Chavismo bei den Wahlen nicht unterstützen. Kenyerbers Familie glaubt nicht, dass sich die Wirtschaftskrise bessern wird. Sie haben Angst, dass noch eines der Kinder stirbt. "Ich denke Tag und Nacht darüber nach und das macht mir am meisten Sorgen", sagte Andreína.> |
(original Spanisch: Venezuela colapsa y sus niños mueren de hambre)
<Fünf Monate lang verfolgte die New York Times 21 öffentliche Krankenhäuser, in denen Ärzte sagten, dass sie Rekordzahlen von stark unterernährten Kindern sahen, Hunderte von ihnen sind gestorben.
Die Wirtschaft begann 2014 zu kollabieren. Der Nahrungsmittelmangel provizierte Protesten und Unruhen, unerträglich lange Schlangen für die Grundversorgung, vor Bäckereien wurden Soldaten aufgestellt, und wütende Massen plünderten einige Läden. Das alles hat mehrere Städte erschüttert.
Impotenz und Empörung - [Noch ein unterernährtes Baby]
Dr. Milagros Hernandez eilte in die Notaufnahme des Krankenhauses, wo sie in Barquisimeto arbeitet und schrie: "Ich gehe mit einem 18 Tage alten Baby. Sie gaben ihm An-Tee, Kuhmilch und er wurde von einer Nachbarin gestillt."
Die Ärzte und Krankenschwestern der Agustín Zubillaga Universitätsklinik für Pädiatrie arbeiteten schnell, um das Baby, Esteban Granadillo, zu beurteilen. Es wog 2 Kilogramm und sah verängstigt aus.
"Sag mir, was er zu essen bekam", fragte Dr. Hernandez ihre Großtante Maria Peraza, die ihn ins Krankenhaus gebracht hatte. "Der Magen des Jungen war zerschmettert und vielleicht sogar seine Leber."
Vier der 12 Betten in der Notaufnahme waren an diesem Tag im August von unterernährten Kindern belegt.
[Seit 2 Jahren fast jeden Tag ein unterernährtes Baby - und das Krankenhaus ist praktisch ohne Medikamente oder Material]
Die Ärzte sagten, dass es fast jeden Tag einen Fall von Unterernährung gegeben habe, was erst vor zwei Jahren geschah, als sich die Krise verschärfte.
Aber es gab nur einen Bruchteil der notwendigen Medikamente. Der damalige Direktor des Krankenhauses, Dr. Jorge Gaiti, sagte, er habe im Juni 193 Medikamente bestellt, die von der für die Verteilung an öffentliche Krankenhäuser zuständigen Regierungsbehörde benötigt würden. Nur vier der 193 wurden nach Berichten von Gaiti's Computer ausgeliefert. Das Krankenhaus verfügt nicht einmal über Grundversorgungsmittel wie Seife, Spritzen, Mull, Windeln oder Latexhandschuhe.
[Patienten müssen Material und Medikamente zum Schwarzmarktpreis kaufen]
Krankenschwestern geben Patienten Listen mit Artikeln, die sie in Apotheken suchen oder von Schwarzmarkthändlern oder Bachaqueros kaufen können, die sich in der Nähe des Krankenhauses befinden und schwer zu findende Medikamente zu exorbitanten Preisen verkaufen.
Hernandez war empört und hilflos, diese Kinder in ihrer Notaufnahme sterben zu sehen: "Es ist unfair."
[Venezuela ohne Babymilch]
Estebans Mutter, so ihre Großtante, war ledig, hatte eine Behinderung und konnte ihn nicht stillen. Verzweifelt baten die Verwandten einen Nachbarn mit einem Kind um Hilfe. Die Familie gab ihm auch Teekannen mit Kuhmilch oder Wasser mit Kamille und Anis, um seinen Magen zu füllen.
"Wir können nirgendwo Milch bekommen. Da das Kind nicht für uns gestorben ist, mussten wir das tun", sagte Großtante Peraza und räumte ein, dass sie wusste, dass das Baby deswegen Probleme haben könnte. "Ja, wir haben etwas falsch gemacht, aber ich sage, wenn wir das nicht getan hätten, wäre das Kind gestorben."
Peraza blieb tagelang im Krankenhaus bei Estebans Inkubator und streichelte seinen Magen, während er ihm zuflüsterte. Wochenlang wurde das Baby ins Spital gegeben und wieder zurückgenommen, immer wieder. Es starb am 8. Oktober.
[Noch ein Baby mit Unterernährung - Mutter mit Infektion kann nicht stillen]
Drei Stockwerke höher im Krankenhaus untersuchten Kinderärzte das einmonatige Baby Rusneidy Rodriguez, eine Woche nachdem sie wegen schwerer Unterernährung aufgenommen wurde. Ihre Mutter, die mit einer Infektion ins Krankenhaus eingeliefert wurde, konnte sie nicht stillen. Wie im Fall von Esteban waren die Familienmitglieder nicht in der Lage, Babynahrung zu finden und bereiteten Nahrung zu, die sie hatten: Vollmilch, Reiscreme oder Wasser, gemischt mit Gerste.
Die Notaufnahme war überfüllt, in den Gängen befanden sich Tragen. Manchmal musste das Krankenhaus zwei Patienten in ein Bett legen.
[Baby (5 Monate) im Brutkasten - stirbt, weil Babynahrung fehlt]
Im Brutkasten neben Esteban kämpfte ein fünf Monate altes Mädchen, Dayferlin Aguilar, um ihre Augen offen zu halten und ihre Mutter, Albiannys Castillo, anzulächeln.
Albiannys hatte Dayferlin ins Krankenhaus gebracht, als sie sehr schwach war: plötzlich war das Baby bewusstlos und hatte unkontrollierbaren Durchfall. Die Ärzte diagnostizierten bei ihr Unterernährung und Dehydrierung.
Castillo konnte keine Milch produzieren, also musste sie um 1:00 Uhr morgens vor den Apotheken Schlange stehen, um zu versuchen, nach der Öffnung etwas Babynahrung zu finden. Sie hatten fast nie welche, oder sie waren verkauft, als sie nach langem Schlangestehen drankam.
"Tochter, hier ist deine Mutter, die dich liebt", sagte ich Dayferlin, als das Baby ihre Augen öffnete.
Sie starb drei Tage nach ihrer Einlieferung ins Krankenhaus. Sie begruben sie mit fuchsiafarbenen Flügeln aus Papier, mit türkisfarbenen Bordüren und einer passenden Krone.
Den Müll durchwühlen - [Familie 3 Tage ohne Nahrung - Selbstmordversuch]
Orianna Caraballo, 29, wartete stundenlang mit ihren drei Kindern - Brayner, 8, Rayman, 6, und Sofia, 22 Monate alt - in einer Gemeinschaftsküche, die von einer katholischen Kirche in Los Teques organisiert wurde. Sie hatten seit drei Tagen nichts gegessen.
Vor der Krise ernährte Caraballo seine Kinder dank ihrer Arbeit in einem Restaurant. Jetzt weint sie, als sie Sofia einen Löffel Suppe gibt und erzählt, wie ihre Kinder ihren Selbstmordversuch gestoppt haben.
Sie konnte nicht damit leben, dass die Kinder verhungert sind. Sie sagt, sie nahm sie aus dem Haus, während Sophia schlief und ging alleine wieder rein, bevor sie die Tür schloss. Dann hängte Caraballo ein Kabel auf und band es sich um den Hals. Als sie sich erhängen wollte, hörte sie seine Tochter weinen
"Etwas sagte zu mir: "Tu es, tu es, tu es, tu es, tu es", erinnerte sie sich. "Und dann sagte eine andere Stimme auf einem anderen Ohr: "Tu es nicht, tu es nicht; sieh dir deine Kinder an." Ihr Sohn rief sie an und bat sie, die Tür zu öffnen. Er fühlte sich schuldig und beschloss, sich nicht zu erhängen.[Kinder in der Schule werden ohnmächtig vor Hunger - Sohn (8) will arbeiten, damit die Familie zu Essen hat]
Ihr ältester Sohn ist in der Schule mehrmals ohnmächtig geworden, weil er am Vortag kein Frühstück oder Abendessen hatte. Er weint jede Nacht, weil er Hunger hat und bittet seine Mutter im Alter von 8 Jahren, ihn arbeiten zu lassen, damit er Essen für die Familie kaufen kann.
[Seit 2015 sind 1,3 Millionen in die Armut gerutscht - 90% der Haushalt leiden unter einer unsicheren Lebensmittelversorgung]
Ein kürzlich veröffentlichter Bericht der Vereinten Nationen und der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation hat ergeben, dass 1,3 Millionen Menschen, die sich bisher in Venezuela selbst ernähren konnten, seit Ausbruch der Krise vor drei Jahren nicht mehr in der Lage waren, die Nahrungsmittel zu finden, die sie benötigen.
In den Suppenküchen, die die Times besuchte, hatten viele Eltern, die ihre Kinder mitgebracht hatten, einen Vollzeitjob. Aber die Hyperinflation hatte ihre Löhne und Ersparnisse zerstört. Eine Umfrage, die 2016 von drei Universitäten durchgeführt wurde, ergab in neun von zehn venezolanischen Haushalten Ernährungsunsicherheit.
[2016: 45% der Venezuela-Kinder sind unterernährt]
Die Caritas, ein katholisches Hilfswerk, hat im vergangenen Jahr in mehreren Bundesländern in armen Gemeinden Gruppen von Kindern unter fünf Jahren gewogen und gemessen. Fünfundvierzig Prozent dieser Kinder sind nach ihrer Studie unterernährt.
[Familien suchen im Müll nach Nahrung]
Viele Familien suchen auf der Straße oder in Müllhalden nach Lebensmitteln. Nur einige sind obdachlos und die meisten sagten, sie hätten vor der Krise kein Problem damit, Essen zu bekommen.
In Morón [Küstenstadt westlich von Carácas] waren Dutzende von Menschen knietief in einer Müllhalde auf der Suche nach Lebensmitteln und Wertstoffen für den Verkauf. Der nahe gelegene Puerto Cabello [Hafenstadt Cabello neben Morón], einst die treibende Kraft der lokalen Wirtschaft, wirkt heute fast leer.
Auf der Müllkippe sagten viele Leute, dass sie früher im Hafen arbeiteten, aber jetzt verzweifelt nach dem Verschwinden ihrer Jobs, als der Hafenverkehr reduziert wurde, nach Nahrung für ihre Familien suchten. Einige Mütter sagten, sie hätten nie gedacht, dass sie ihre Familien mit Nahrung aus dem Müll ernähren müssten.
[Kinder in Venezuela gehen Betteln oder arbeiten und kommen nicht mehr zurück]
Immer mehr Familien schicken ihre Kinder auch zum Betteln auf die Strasse, oder um zu arbeiten. Manche kommen nie wieder..
Die Straße oder Tod durch Machete - [Kinderbanden mit Bandenkriegen um Territorien - aber das Essen ist besser als zuhause]
Zwei Brüder aus Caracas, José Luis und Luis Armas, 11 bzw. 9, sagen, dass sie aus ihrer Heimat geflohen sind, weil es kaum genug zu essen gab. Jetzt leben sie mit anderen Kindern auf der Straße, die Banden bilden und mit Messern kämpfen, um die Gebiete zu verteidigen oder zu vergrößern, in denen sie betteln oder den Müll suchen.
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22-02-2018:
Venezuela con 87% de pobreza, 61,2% pobreza
extrema - ¡pierden peso asì los niños tengan
comida! La pobreza es casi absoluta en Venezuela: llegó al 87% |
22.2.2018:
Venezuela mit 87% Armut, 61,2% extreme Armut
- Gewichtsverluste, damit die Kinder zu
Essen haben Die Armut in Venezuela ist praktisch überall: ist nun bei 87% |
https://www.lanacion.com.ar/2111091-la-pobreza-es-casi-absoluta-en-venezuela-llego-al-87 | |
El artículo: <Por: Daniel Lozano CARACAS.- La Encuesta de Condiciones de Vida (Encovi) se esperaba con expectativa en Venezuela, por ser el mejor termómetro científico para medir la magnitud de la crisis que devora al país. Pero también con temor ante el nuevo golpe de realidad, confirmado desde la primera cifra que arroja el estudio: el 87% de las familias están bajo la línea de pobreza y el 61,2% viven en pobreza extrema. [Pobreza con Chavez 2014: 48,4% - con
Maduro 2017: 87%] Con la participación de varios de los
principales expertos y tres de las
instituciones más prestigiosas del país
(Universidad Católica Andrés Bello, la
Universidad Central de Venezuela y la
Universidad Simón Bolívar) se sumaron una
cifra tras otra en un intento de paliar la
censura oficial, empeñada en ocultar la
realidad del país. Los datos solo llegan
hasta septiembre y lo que vino después es
aún peor, ya que la hiperinflación comenzó a
pulverizar bolsillos, vidas y almacenes. El impacto de la deriva de la revolución en la gente parece no tener límites: el 64,3% (casi la misma cifra de familias en estado de pobreza extrema) ha perdido en 2017 un promedio de 11,4 kilos, algo exorbitante, que es indisimulable en cualquier calle. En 2016, la pérdida de peso había llegado hasta los ocho kilos. La clase media ha desaparecido de Venezuela, y la popular intenta sobrevivir a duras penas cada día. [Adultos comen solo 2x por día así que
los niños tengan bastante comida - 60% con
hambre durmiendo] [Niños sin comida para la escuela - no
van al colegio] "Solo 9.931.000 de 12.734.000 están recibiendo educación", destacó la experta Anitza Freitez, lo que confirma que en el último período investigado un millón de chicos quedaron por fuera del sistema educativo. Medio millón, además, presentan "rezago escolar severo, lo que implica el riesgo de exclusión educativa si el entorno familiar es adverso y no hay políticas públicas que apunten a la reinserción". [No hay excursiones más - violencia en
el camino para comprar] [Hospitales sin materiales - tiene que
pagar el paciente] El estudio, hasta septiembre [2017], confirma la extensión de las bolsas CLAP de comida, la versión bolivariana de la libreta de racionamiento cubana. En Caracas esta comida subvencionada llega al 62% de los hogares una vez al mes, pero en el interior del país se pierde la eficacia de la entrega, ya que solo el 18% la recibe con periodicidad. El chavismo ha convertido al CLAP y al carnet de la patria, necesario para adquirirla, en sus principales instrumentos de control social y político. Y también ha sustituido al sistema de misiones sociales creado por Hugo Chávez, con asistencia de Cuba, que está "prácticamente desaparecido", como destaca el informe de Encovi.
Migración- [desde Chavez 4 millones han
salido del país]
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Übersetzung: <von Daniel Lozano CARACAS: Die Umfrage über Lebensumstände "Survey of Living Conditions" (Encovi) sollte der beste wissenschaftliche Gradmesser sein, uermittelnm das Ausmaß der Krise zu , die das Land vernichtet. Die Realität bestätigt die Angst vor der neuen Zahl: 87% der Familien leben unterhalb der Armutsgrenze, und 61,2% leben in extremer Armut. [Armut unter Chavez 2014: 48,4% - unter Maduro 2017: 87%] Ein beispielloser Anstieg weltweit, seit 2014, dem Jahr, in dem die Krise ungebremst begann, bis 2017, stieg die Armutsquote von 48,4% auf 87%. Ein Jahr zuvor, als Hugo Chávez an Krebs starb, versuchte die Regierungspartei, den Titel "Messias der Armen" zu verallgemeinern, um an den bolivarischen Führer zu erinnern. Unter Beteiligung mehrerer führender Experten des Landes und drei der renommiertesten Institutionen des Landes (Universidad Católica Andrés Bello, Universidad Central de Venezuela und Universidad Simón Bolívar) wurde eine Figur nach der anderen hinzugefügt, um die offizielle Zensur zu lindern, die entschlossen war, die Realität des Landes zu verbergen. Die Daten gehen nur bis September zurück, und was danach kam, ist noch schlimmer, als die Hyperinflation begann, Taschen, Leben und Lager zu pulverisieren. [Gewichtsabnahme] Die Auswirkungen der Revolution auf die Menschen scheinen keine Grenzen zu haben: 64,3% (fast die gleiche Anzahl von Familien, die in extremer Armut leben) haben im Jahr 2017 durchschnittlich 11,4 Kilo abgenommen, was exorbitant ist und auf keiner Straße simuliert werden kann. Bis 2016 hatte der Gewichtsverlust acht Kilo erreicht. Die Mittelschicht ist aus Venezuela verschwunden, und die Volksschicht versucht fast jeden Tag zu überleben. [Erwachsene essen nur 2x täglich, damit Kinder zu Essen haben - 60% mit Hunger beim Einschlafen] 70,1% der Haushalte gaben an, kein Geld für gesunde Mahlzeiten zu haben; 70,8% fügten hinzu, dass das Essen unzureichend sei und 63,2% der Erwachsenen gaben an, dass sie eine der drei Mahlzeiten pro Tag ausgelassen hätten, ein Opfer, das darauf abzielte, ihre Kinder besser zu ernähren. Mehr als 60% der Menschen gehen hungrig ins Bett. [Kinder ohne Essen für die Schule - kein Schulbesuch] Eine weitere, ebenso zwingende Tatsache wie die vorherigen, ist der Hunger nach Bildung, da 76% der Schulbevölkerung im Alter zwischen 3 und 17 Jahren, die zum beliebten Segment gehören, den Unterricht verpassen, weil sie kein Essen haben. 20% der venezolanischen Bevölkerung frühstücken nicht und die Snacks sind weg. "Nur 9.931.000 von 12.734.000 erhalten eine Ausbildung", sagte die Expertin Anitza Freitez und bestätigte, dass in der letzten Forschungsperiode eine Million Kinder aus dem Bildungssystem ausgeschlossen wurden. Darüberhinaus sind eine halbe Million Kinder "stark im Rückstand in der Schule, was die Gefahr der Ausgrenzung impliziert, wenn das familiäre Umfeld ungünstig ist und es keine staatlichen Maßnahmen zur Wiedereingliederung gibt". [Keine Ausflüge mehr - Gewalt auf dem Einkaufsweg] Von den Tagträumen des Chavismus, der ein Vizeministerium des Höchsten Glücks unterhält, ist nur noch wenig übrig geblieben. Fast 80% der Befragten bedauern den Rückgang ihrer Ausflüge in die Freizeit, sowohl wegen Geldmangel als auch wegen der Angst vor Gewalt, die Venezuela zum zweitgewaltigsten Land der Welt gemacht hat. Aber auch 73% der Befragten haben sich nicht mehr an ihren gewohnten Einkaufsort begeben. [Spitalversorgung ohne Material - muss der Patient bezahlen] Die Not hat auch das Gesundheitswesen erreicht. Sechzig Prozent der Menschen mussten ihre Gesundheitskosten selbst bezahlen, und die Kosten steigen und steigen. In Spitälern fehlen Medikamente, Hilfsgütern und Behandlungen aller Art. Die Studie, bis September [2017], bestätigt die Verlängerung der CLAP-Lebensmittelbeutel, das ist die bolivarische Version der kubanischen Rationen. In Caracas erreicht diese subventionierte Nahrung einmal im Monat 62% der Haushalte, aber im Landesinneren geht die Effizienz der Lieferung verloren, da nur 18% sie regelmäßig erhalten. Der Chavismus hat das Amt CLAP und den nationalen Personalausweis, der für den Erwerb notwendig ist, zu seinen wichtigsten Instrumenten der sozialen und politischen Kontrolle gemacht. Und das von Hugo Chávez mit Unterstützung Kubas geschaffene System der sozialen Missionen wurde durch das CLAP abgelöst, das "praktisch verschwunden" ist, wie der Bericht Encovi hervorhebt. Migration - [seit Chavez haben 4 Millionen das Land verlassen] Die Diaspora wurde auch von diesen Sozialforschern analysiert, die zu dem Schluss kamen, dass die meisten Venezuelaner, die das Land verlassen, dies einfach auf der Suche nach Arbeit tun, oder weil sie Arbeit gefunden haben. Laut der Ende des Jahres abgeschlossenen Umfrage von Consultores 21 haben vier Millionen Bürger das Land seit der Installation von Chavismo, das seit 19 Jahren an der Macht ist, verlassen. Gerade die Überweisungen aus dem Ausland sind immer noch nicht so groß wie die aus anderen lateinamerikanischen Ländern, aber mit der "Wechselkursverzerrung" stellen sie eine große Hilfe für die im Land verbliebenen Familien dar. 88% der Migranten sind im erwerbsfähigen Alter. "Kurzum, ein bedeutender Rückschlag für ein Land, das reich war und jetzt in Trümmern liegt", resümierte José Guerra, stellvertretender Wirtschaftsminister der Opposition im Schatten, der seit 2007 vor den Folgen des Wirtschaftsmodells von Chávez warnt, einschließlich der Hyperinflation, die heute ungebremst ist. "In diesen Zeiten der Krise werden diese Informationen entscheidend sein, um ein großes Bündnis für den Wandel zu bilden", sagte Pater José Virtuoso, Rektor der Katholischen Universität Andrés Bello, der zusammen mit akademischen Rektoren und der venezolanischen Bischofskommission dafür eintritt, dass man nicht an betrügerischen Präsidentschaftswahlen teilnehmen kann, sondern weiter für die Wiederherstellung der Demokratie kämpfen muss. Der Democratic Unity Table (MUD) bestätigte gestern, dass seine wichtigsten Parteien, sozialen Organisationen, die Kirche, Universitäten, die Studentenbewegung, Arbeits- und Berufsgruppen die Frente Amplio Nacional bilden werden, um demokratische, freie und faire Wahlen von der Regierung zu fordern.> |
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29.3.2018: Sanktionen der kriminellen EU UND der Schweinz (Schweiz) gegen Venezuela: Einreiseverbote und Exportverbote etc.
Schweiz verhängt Sanktionen gegen Venezuela
http://www.gegenfrage.com/schweiz-sanktionen-venezuela/
<Die Schweiz kündigte am Mittwoch eine Reihe von Sanktionen gegen venezolanische Institutionen und hohe Beamte an. Damit folgt das europäische Land den Schritten der USA und der EU, meldet Telesur.
Die Schweizer Regierung ordnete die Einfrierung von Vermögenswerten und Reiseverbote für Personen, Unternehmen und Organisationen an. Darunter sieben venezolanische Minister und hochrangige Beamte.
Wie bei den im Januar verhängten Sanktionen der Europäischen Union finden sich auf der Sanktionsliste der ehemalige Präsident der Nationalversammlung, Diosdado Cabello, Innenminister Nestor Reverol und der Oberste Richter Maikel Moreno.
Die Schweizer Sanktionen beinhalten zudem ein Exportverbot von verschiedenen Gütern nach Venezuela. Die venezolanische Regierung hat derartige Sanktionen der USA und ihrer westlichen Verbündeten wiederholt als Intervention und Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Landes bezeichnet.
„Ernsthaft besorgt“
Die Schweiz argumentierte, dass Sanktionen verhängt wurden, weil man über die Verletzung der individuellen Freiheiten in Venezuela „ernsthaft besorgt“ sei. Der Grundsatz der Gewaltenteilung werde stark untergraben und die bevorstehenden Wahlen wiesen einen „ernsthaften Mangel an Legitimität“ auf.
Venezuela bestreitet diese Vorwürfe und sieht in diesem Schritt „einer international koordinierte Kampagne der USA und ihrer Verbündeten in Lateinamerika“ mit dem Ziel der Absetzung von Präsident Nicolas Maduro. Die Regierung in Caracas wirft der rechten Opposition zudem vor, Lobbyarbeit mit westlichen Ländern zu leisten.
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22-04-2018:
Gold reserves of Venezuela are reducing
dramatically, from 21.3 to 6.6 billion
dollars within 7 years Venezuela's Gold Liquidation Accelerates; Will Be Out Of Gold In One Year |
22.4.2018:
Goldreserven von Venezuela schwinden
drastisch, in 7 Jahren von 21,3 auf 6,6
Milliarden Dollar Venezuela beschleunigt die Goldverkäufe; in 1 Jahr werden sie ohne Gold dastehen |
https://www.zerohedge.com/news/2018-04-22/current-pace-sales-venezuela-will-be-out-gold-one-year |
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They are not
learning anything but ruining the country to 0
- in 7 years the gold reserves were reduced
from 21.3 to 6.6 billion Dollar. |
Sie schaffen es nicht, sich in Staatskunde schlau zu machen und ruinieren das Land auf 0 - in 7 Jahren schrumpften die Goldreserven von 21,3 auf 6,6 Milliarden Dollar. |
original English: In what some saw an appeal for a gold standard by the Turkish president and a bid to sever ties with the US Dollar, Erdogan added that “with the dollar the world is always under exchange rate pressure. We should save states and nations from this exchange rate pressure. Gold has never been a tool of oppression throughout history." While Erdogan may have had honest, and even noble, intentions (yes, one can smirk here) it is worth noting that Turkey is hardly the first country to demand its gold back from western nations, having been preceded in recent years by Germany, Austria and the Netherlands. [Venezuela's Chaves wanted to have all
gold in the country] The problem is what happened later. Conveniently, last week Russ Dallen of Caracas Capital wrote inform his clients what Venezuela has been doing over the course of the past several years regarding is repatriated, and now swiftly dwindling gold reserves.
As Dennis Gartman summarized in his Friday letter to clients, "at the current pace of sales, Venezuela will effectively be out of gold by May or June of next year. Having fallen from $21.3 billion seven years ago, it’s now down to $6.6 billion as of the end of January and we suspect that it’s sold another billion since then." His conclusion:
He certainly is, and soon the world's poorest socialist paradise will also have no gold left unleashing the final stage of Venezuela's social collapse. Still, one wonders who is on the other side of the trade, and is so eagerly buying all the gold Venezuela has to sell. Meanwhile, we hope Venezuela's tragic experience with its soon-to-be-vaporized physical gold which was converted to paper money so Venezuela could repay the country's debts to the west will be a lesson to the people of Turkey: keep a close eye on what Erdogan is about to do with the people's gold. If the "president for life" follows in Maduro's footsteps, Turkey's gold will soon be gone, all 591 tonnes of it.> |
Übersetzung: [Türkei will alles Gold im Land haben] <Am Freitag enthüllte die Türkei ihre neueste unorthodoxe finanzielle Überraschung, als eine lokale Zeitung berichtete, dass Ankara sein gesamtes Gold, das bei der NY Fed gehalten wird, zurückführen wird. Der angegebene Grund: ein Versuch, den Dollar zu umgehen. "Warum geben wir alle Kredite in Dollar aus?" Let's use another currency", sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan während einer Rede auf dem Global Entrepreneurship Congress in Istanbul am 16. April, so Hurriyet. "Ich schlage vor, dass die Kredite auf Gold basieren." In einem Appell des türkischen Präsidenten für einen Goldstandard und dem Versuch, die Verbindung zum US-Dollar abzubrechen, fügte Erdogan hinzu: "Mit dem Dollar steht die Welt immer unter Wechselkursdruck. Wir sollten Staaten und Nationen vor diesem Wechselkursdruck bewahren. Gold war nie ein Werkzeug der Unterdrückung in der Geschichte." Während Erdogan ehrliche und sogar edle Absichten hatte (ja, man kann hier schmunzeln), ist es bemerkenswert, dass die Türkei kaum das erste Land ist, das sein Gold von den westlichen Nationen zurückfordert, nachdem in den letzten Jahren Deutschland, Österreich und die Niederlande vorausgegangen waren. [Venezuelas Chavez wollte alles Gold im Land haben] Aber das bemerkenswerteste und bedrohlichste Beispiel für die Menschen in der Türkei ist auch das erste in der Zeit nach der Krise, als Venezuelas damaliger Führer Hugo Chávez die Rückgabe des gesamten in den Offshore-Zentralbanken befindlichen venezolanischen Goldes an das Mutterland forderte. Damals sagte Chavez, er habe es für das Volk getan, und da er kurz darauf starb, gab es keine Möglichkeit, seine wahren Absichten abzuschätzen. Das Problem ist, was später passiert ist. Letzte Woche schrieb Russ Dallen von Caracas Capital Informationen an seine Kunden, was in Venezuela bezüglich Repatriierung von Goldreserven passiert ist, und nun schwinden sie so schnell wie nie zuvor. Im September 2011 hatte Venezuela 21,269 Milliarden Dollar an Goldreserven. Nach einem überstürzten Verkauf von Gold in der Schweiz, um die Fälligkeiten von Anleihen und Kupons Anfang 2016 zu bezahlen (was wir gewissenhaft verfolgt und in diesen Berichten berichtet haben), waren die Goldreserven Venezuelas auf 7,7 Milliarden Dollar gefallen, wo sie bis November 2017 stabil blieben. Aber wie wir im Oktober 2017 berichteten, gab es von Venezuela aufgenommene, mit Gold unterlegte Kredite, die fällig wurden. Wie wir letzten Monat berichteten, hatte Venezuela in den letzten beiden Monaten des Jahres 2017 1,1 Milliarden Dollar an Gold verloren und berichtete, dass es am 31. Dezember 6,6 Milliarden Dollar an Gold hielt. Im Januar fielen die Goldreserven Venezuelas um weitere 500 Millionen Dollar.Wie Dennis Gartman in seinem Freitagsbrief an die Kunden zusammenfasste, "wird Venezuela bei dem derzeitigen Verkaufstempo im Mai oder Juni nächsten Jahres praktisch kein Gold mehr haben. In 7 Jahren sind die Goldreserven also von 21,3 Milliarden Dollar auf 6,6 Milliarden Dollar Ende Januar gefallen. Wir vermuten, dass es seitdem eine weitere Milliarde verkauft hat." Sein Fazit Das ist er sicherlich, und bald wird auch das ärmste sozialistische Paradies der Welt kein Gold mehr haben, das die letzte Phase des sozialen Zusammenbruchs in Venezuela auslöst. Dennoch fragt man sich, wer auf der anderen Seite des Handels steht und so eifrig das ganze Gold kauft, das Venezuela zu verkaufen hat. Unterdessen hoffen wir, dass Venezuelas tragische Erfahrung mit seinem bald verdampfenden physischen Gold, das in Papiergeld umgewandelt wurde, damit Venezuela die Schulden des Landes im Westen zurückzahlen konnte, eine Lektion für die Menschen in der Türkei sein wird: Behalten Sie genau im Auge, was Erdogan mit dem Gold des Volkes zu tun hat. Wenn der "Präsident fürs Leben" in die Fußstapfen von Maduro tritt, wird das Gold der Türkei bald weg sein, alle 591 Tonnen.> |
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May
7, 2018: Venezuela's oil production sinks
becaus of lack of investment Ex-Venezuela Oil Boss: PDVSA Is Collapsing |
7.5.2018: Venezuelas
Ölproduktion wird wegen fehlender
Investitionen sinken Ex-Venezuela-Ölbaron: PDVSA kollabiert |
https://www.zerohedge.com/news/2018-05-07/ex-venezuela-oil-boss-pdvsa-collapsing | |
The man who ran Venezuela’s state oil company PDVSA for a decade after 2004 says that the country’s oil firm is on the cusp of total collapse and expects oil production to drop by 600,000 bpd each year amid lack of investment. | Der Mann, der
nach 2004 10 Jahre lang die
staatlich-venezoelanische Ölfirma PDVSA
geleitet hat, meint, dass die Staats-Ölfirma
am Rande des totalen Kollapses steht, und die
Ölproduktion werde um 600.000 Barrels täglich
(bpd) pro Jahr sinken, wegen fehlender
Investitionen. |
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11.6.2018: NATO will Venezuela destabilisieren und dann besetzen - zusammen mit "befreundeten" Nachbarländern
Der geheime US-Plan gegen Venezuela
https://kopp-report.de/der-geheime-us-plan-gegen-venezuela/
<Peter Orzechowski
Nach der Wiederwahl von Nicolas Maduro zum Präsidenten von Venezuela haben die USA ihre Sanktionen verschärft. Argentinien, Kanada, Australien, Mexiko, Chile, die USA und die EU wollen die Wahl nicht anerkennen. Im Hintergrund allerdings läuft ein viel weitreichenderer Plan: die Übernahme des ölreichen Landes durch Putsch und Einmarsch.
Die argentinische Journalistin Stella Calloni hat auf der Website des Voltaire Netzwerks den geheimen Plan der US-Kommandozentrale für Südamerika (SouthCom) enthüllt, wie die Bolivarische Republik Venezuela gestürzt werden soll. Er nennt sich »Plan zur Beendigung der Diktatur von Venezuela« und sieht einen »Meisterschlag« vor.
Dieser »Masterstroke« soll eine Offensive im Inneren des Landes mit allen Medien und gewalttätigen Aktionen sein. Wenn es nicht gelingen sollte, Präsident Nicolás Maduro mit dieser Offensive zu stürzen, werde für die »Verteidigung der Demokratie« der Plan B ausgelöst, der mehrere Länder und eine »multilaterale Kraft« umfassen werde, um militärisch zu intervenieren. Das Dokument zählt auch die Verbündeten auf: Panama, Kolumbien, Brasilien, Guyana, Argentinien und »andere Freunde«.
Revolte im Inneren
Das Dokument – so Stella Calloni – umfasse elf Seiten und trage die Unterschrift des Admirals Kurt Walter Tidd, des aktuellen Oberbefehlshabers von SouthCom. Die Oppositionskräfte (»Verteidiger der Demokratie und des Wohls der Bevölkerung«), so heißt es in dem Dokument weiter – müssten »die populäre Unzufriedenheit durch die Erhöhung des Destabilisierungsprozesses und des Mangels an Versorgungsgütern fördern«. Sie sollten Präsident Nicolás Maduro »unter Druck setzen, verspotten und ihn als Symbol der Dummheit und Inkompetenz zeigen und ihn wie eine Marionette von Kuba darstellen«. Er müsse »als allein verantwortlich für die Krise, in die er die Nation gestürzt hat« dargestellt werden. Dazu sei es notwendig, innerhalb des Landes fabrizierte Nachrichten zu verbreiten, durch einheimische und ausländische Medien. Auch die sozialen Netzwerke sollten dabei genutzt werden. Ziel sei es, »in allen Medien die Notwendigkeit zu unterstreichen, dass der Situation ein Ende zu setzen ist, weil sie in ihrer Essenz untragbar ist«.
Kapitalflucht vorantreiben
Eine weitere Empfehlung des Generals: »die interne Instabilität bis zu kritischen Höhen zu treiben, indem man die Unterkapitalisierung des Landes, das Auslaufen von Devisen und den Verfall der lokalen Währung vorantreibt. So lassen sich weitere Inflationsmaßnahmen forcieren.« Ein weiteres Ziel ist, »alle Importe zu blockieren und gleichzeitig potenzielle ausländische Investoren abzuschrecken«. Der Plan fordert auch dazu auf, »an einheimische Verbündete und aus dem Ausland eingeschleuste Agenten zu appellieren, mit dem Ziel, Proteste, Störungen und Unsicherheit, Plünderungen, Raub, Diebstähle, Überfälle und Entführungen von Schiffen und anderen Transportmitteln zu provozieren, um die Grenzregionen zu destabilisieren und auch die nationale Sicherheit in den Nachbarländern zu stören«. Man solle auch »die Regierung mit dem Drogenhandel verbinden, um ihr Image sowohl im Inland als auch in der internationalen Öffentlichkeit zu schädigen«. Darüber hinaus solle man »einen Plan für den Abfluss der besten Fachkräfte ausarbeiten, um das Land seiner hochqualifizierten Experten zu berauben; das wird die innere Situation noch mehr verschlechtern, wofür man die Regierung dann beschuldigen kann.«
Militärische Einmischung
Die Offiziere der venezolanischen Armee sollen aufgestachelt werden, »einen Staatsstreich vor Ende des Jahres 2018 vorzubereiten, wenn diese Krise nicht genügt, um den Zusammenbruch der Diktatur zu verursachen, oder wenn der Diktator sich weigert abzutreten«.
Militärisch empfiehlt der Plan, die Spannung an der Grenze zu Kolumbien solle angeheizt, der Schmuggel von Benzin und anderen Waren angekurbelt, die Aktivitäten der paramilitärischen Gruppen gefördert und damit bewaffnete Zwischenfälle mit venezolanischen Grenzposten provoziert werden. In den Flüchtlingslagern (mit kolumbianischen Staatsangehörigen) von Cúcuta, La Guajira und im Norden der Provinz Santander sollen paramilitärische Gruppen Unruhe stiften. Konkrete Schritte müssten eingeleitet werden, um »Unterstützung und Zusammenarbeit der alliierten Behörden der befreundeten Länder (Brasilien, Argentinien, Kolumbien, Panama und Guyana) zu erhalten; die Versorgung der Truppen, logistische und medizinische Unterstützung von Panama aus zu organisieren; Krankenhäuser und deren Einrichtungen im Darién (im Dschungel Panamas) zu nutzen; des Weiteren die Flughäfen, die für den Colombian Plan entwickelt wurde; die Landebahnen der ehemaligen Militärbasen Howard und Albrook (Panama) sowie den Flugplatz von »Rio Hato«; auch das Humanitäre Regionalzentrum der Vereinten Nationen, das über ein eigenes Rollfeld und eine Lagerhalle verfügt und das für Katastrophen und humanitäre Notlagen ausgelegt ist.«
Unter internationaler Flagge
Das Dokument lässt keinen Zweifel daran, dass es sich um eine Intervention handelt, denn es spricht von »Stationierungen von Flugzeugen und Kampfhubschraubern, gepanzerten Fahrzeugen, geheimdienstlichen Posten und militärischen Spezialeinheiten für Logistik (Polizei, Militärstaatsanwälte und Gefängnisse)«. Die Militäroperation solle unter internationaler Flagge laufen, »mit der Zustimmung der Konferenz der Amerikanischen Streitkräfte und unter dem Schutz der OAS« (Organisation Amerikanischer Staaten). Brasilien, Argentinien, Kolumbien und Panama sollten ihre geografische Nähe nutzen und ihre Erfahrungen mit Operationen in bewaldeten Gebieten und im Dschungel einbringen. Kampfeinheiten der Vereinigten Staaten würden ebenfalls teilnehmen und die Leitung des gemeinsamen Generalstabes übernehmen.
Konkret sieht der Plan (im Wortlaut) vor:
- die Einrichtungen des Landes Panama für die Nachhut und die Anlagen von Argentinien zur Sicherung der Häfen und der maritimen Positionen zu verwenden;
- auf Brasilien und Guyana einzuwirken, um die Migrationsbewegungen zu nutzen, die wir an der Grenze zu Guyana fördern wollen;
- die Unterstützung von Kolumbien, Brasilien, Guyana, Aruba, Curaçao, Trinidad und Tobago und von anderen Staaten zu koordinieren, angesichts des Zustroms von venezolanischen Migranten, der durch die Fortschritte der Krise verursacht wurde;
- die internationale Beteiligung an der multilateralen Operation von Staaten, Nichtregierungsorganisationen und internationalen Organisationen in Sachen Logistik und Geheimdienst.
In einem der letzten Absätze des Dokuments spricht der General davon, dass »alle Möglichkeiten der psychologischen Kriegsführung der Armee der Vereinigten Staaten umgesetzt werden«. Man müsse die »Diktatur Maduros« anstacheln, gewaltsame Mittel einzusetzen, um die internationale Unterstützung für das Vorgehen gegen die venezolanische Regierung zu bekommen. Das wirkliche Ziel dieser ganzen Aktion freilich ist, den wichtigsten Öllieferanten der beiden Amerikas wieder auf die Seite des Imperiums zu ziehen.
Das hatte schon der ehemalige US-Präsident Barack
Obama erkannt und am 9. März 2015 ein Dekret erlassen,
das in der bürgerkriegsähnlichen Situation in
Venezuela eine Bedrohung der USA sah. Im Unterschied
zum Syrian Accountability Act von George W. Bush
(2003) handelt es sich bei Obamas Text zu Venezuela um
ein Präsidentendekret und nicht um ein Gesetz.>
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6.8.2018: Während Rede zur
Militärparade: Angeblich Drohnenanschlag gegen
Maduro - ohne Verletzte
Anschlag auf Maduro
https://www.jungewelt.de/artikel/337313.venezuela-anschlag-auf-maduro.html
<Venezuelas Präsident überlebt Attentat
unverletzt. Terroristen setzen Sprengstoffdrohnen
ein. Caracas beschuldigt Kolumbien und die USA
Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat am Sonnabend (Ortszeit) einen Anschlag der extremen Rechten unverletzt überlebt. Als der Staatschef während einer Militärparade aus Anlass des 81. Jahrestages der Gründung der Nationalgarde eine Rede hielt, explodierten mindestens zwei mit Sprengstoff beladene Flugkörper. Auf den von allen Sendern des Landes übertragenen Fernsehbildern konnte man zunächst sehen, wie Maduro und seine neben ihm stehende Frau Cilia Flores überrascht und erschreckt den Zwischenfall registrieren. Kurz darauf sieht man, wie Hunderte Soldaten und Zuschauer die Flucht ergreifen. Unmittelbar darauf wurde die Übertragung abgebrochen. Leibwächter schirmten Maduro ab und brachten ihn in Sicherheit. Sieben Menschen wurden nach offiziellen Angaben durch den Anschlag verletzt.
Etwa eine Stunde später teilte Informationsminister Jorge Rodríguez mit, dass es sich um einen gescheiterten Mordversuch gehandelt habe und kündigte ein Ansprache des Präsidenten an. Dieser teilte dann mit, dass die unmittelbaren Täter bereits gefasst worden seien. Er beschuldigte die Regierung Kolumbiens, hinter den Planungen für den Anschlag gesteckt zu haben. »Wir haben die Lage in Rekordzeit aufgeklärt«, so Maduro. »Es handelte sich um ein Attentat, durch das ich getötet werden sollte, und alles deutet auf die äußerste Rechte Venezuelas im Bündnis mit der extremen Rechten Kolumbiens hin. Hinter diesem Anschlag steht der Name Juan Manuel Santos«, machte er direkt den scheidenden Staatschef des Nachbarlandes verantwortlich. Dieser hatte kurz zuvor im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP erklärt, dass »der Sturz des Maduro-Regimes nahe« sei. Die Finanziers des Attentats machte Maduro in Miami aus und rief die US-Administration von Donald Trump auf, bei der Bekämpfung der Terroristen mit Venezuela zusammenzuarbeiten.
Noch während Maduro sprach, verbreitete Patricia
Poleo, eine der bekanntesten Vertreterinnen der
äußersten Rechten Venezuelas, von ihrem Exil in Miami
aus das Bekennerschreiben einer Gruppe, die von sich
behauptet, aus aktiven Soldaten der venezolanischen
Streitkräfte zu bestehen. Man habe mit Drohnen die
Bühne angegriffen, auf der der Präsident stand, heißt
es darin. Die »Operation Phoenix« sei fehlgeschlagen,
weil Scharfschützen der Ehrengarde die Flugkörper
abschießen konnten. Man habe aber die »Verwundbarkeit«
des Regimes zeigen können, sein Sturz sei nur noch
»eine Frage der Zeit«, so die über Twitter und Youtube
verbreitete Erklärung. Die Gruppe stammt offenbar aus
dem Umfeld des im Januar erschossenen Polizeipiloten
Óscar Pérez, der am 27. Juni 2017 von einem
Hubschrauber aus die Gebäude des Innenministeriums und
des Obersten Gerichtshofs in Caracas attackiert hatte.
In Venezuela und im Ausland wurde der Anschlag
umgehend verurteilt. Parteien, Organisationen und
Persönlichkeiten des bolivarischen Lagers bekundeten,
hinter dem Präsidenten zu stehen, und riefen zur
Verteidigung von Frieden und Stabilität auf. Die
Regierungen von El Salvador, Kuba, Nicaragua und
Bolivien bekräftigten umgehend ihre Solidarität mit
Maduro. Kolumbiens Außenministerium wies in einem
Statement jede Verantwortung für den Anschlag zurück
und forderte »Respekt für die Regierung und das Volk
Kolumbiens«
Am Sonntag morgen herrschte in Caracas angespannte
Ruhe. Aufrufe rechter Gruppen zu Protesten auf der
Straße fanden bis dahin keinen Widerhall.>